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Saalhauser Bote Nr. 29, 2/2011
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Versorgung mit Breitband Internet in Saalhausen

von R. Lehrig

Die Versorgung mit schnellen Internetverbindungen ist heute ein wichtiger Standortvorteil, der in Saalhausen leider nicht wirklich gegeben ist.

Auch wenn sich jemand gar nicht für das Internet interessiert, könnte es ihn betreffen, wenn er z.B. eine Wohnung vermieten möchte oder ein Haus verkaufen will.

Das Internet gehört heute zur Infrastruktur eines Landes, genau wie Straßen, Schienen, Flughäfen, Strom, Wasser, Gas und Telefon. Die meisten Gewerbebetriebe sind heute darauf angewiesen, da der Kontakt zu Kunden und Lieferanten über das Internet läuft.

Wie sieht die Situation momentan in Saalhausen aus?

In Saalhausen ist es möglich, einen DSL Anschluss zu bekommen. Allerdings ist dessen Geschwindigkeit für heutige Ansprüche relativ gering. Das liegt darin begründet, dass die Umsetzung von der schnellen Glasfaser auf Kupfer (die alten Telefonleitungen auf dem letzten Kilometer) in Langenei erfolgt. Je länger diese Kupferleitung ist, umso geringer wird die maximale Geschwindigkeit, mit der man darüber einen DSL Anschluss realisieren kann.

Abhilfe könnte man schaffen, wenn man die Umsetzung von Glasfaser auf Kupfer hier in Saalhausen machen würde.Dann wären die verbleibenden Distanzen, die mit Kupferleitungen bis zu den Häusern zu überbrücken wären, klein genug, um heutigen Ansprüchen gerecht zu werden.

Diese Umsetzung erfolgt in der Regel mit sog. "Outdoor-DSLAM". http://de.wikipedia.org/wiki/DSLAM Dabei handelt es sich um standardisierte Kästen, die von der Telekom am Straßenrand aufgestellt werden. Die heute hier installierten Kästen verteilen lediglich Kupfer- Eingänge auf Kupfer- Ausgänge, während ein solcher DSLAM eine aus Richtung Langenei kommende Glasfaserleitung auf die Telefonleitungen im Ort verteilen würde.

Diese Aussagen wurden mir von einem Mitarbeiter der

        Deutsche Telekom 
        Netzproduktion GmbH
        Technische Infrastruktur 
        Niederlassung West
        Untere Industriestr. 20, 
        57250 Netphen

bestätigt.

Das Problem dürften natürlich die Kosten sein. Wenn man schlau gewesen ist, hat man beim Ausbau der Bundesstraße in den letzten Jahren schon Leitungen verlegt.

Da die Versorgung über Glasfaserleitungen im Sauerland generell schwierig ist und die Telekom nicht entsprechend ausbaut, will man alternativ versuchen, die Dörfer über Richtfunkstrecken (von der Kuhelle her) zu versorgen.

Dazu haben die Kommunen in HSK und OE eine private Gesellschaft gegründet, die für die Umsetzung verantwortlich sein soll. http://www.tkg-hsk.de . Die Telekom sagt zu dem Thema:

Hallo Hr. Lehrig,

Leider darf ich Ihnen keine wettbewerbsrelevanten Daten zur Infrastruktur benennen, gleiches gilt für die Kosten. Ich werde aber in unserem Hause eine grobe Kostenkalkulation anstoßen. Bitte fragen Sie doch in gut vier Wochen nochmals nach.Dass Richtfunk keine zukunftsträchtige Lösung ist, damit haben Sie Recht.

Ich frage mich z.B., ob man mit solchen Richtfunkstrecken auch noch störungsfreie Verbindungen hat, wenn es regnet oder schneit. Es wurde mir aber von verschiedener Seite gesagt, dass die Wetterlage erfahrungsgemäß kein Problem darstellt.

Aber wie ist das eigentlich, wenn viele Leute gleichzeitig im Internet drin sind und zu allem Übel auch noch gleichzeitig Videos sehen möchten? Was bleibt dann noch von der nominellen Geschwindigkeit der Funkverbindung übrig?

Außerdem würde diese Lösung die Installation entsprechender "Schüsseln" (20x20 cm) zum Empfang des Signales an geeigneter Stelle an jedem Haus erfordern.

Der Tarif für einen Privatanschluss soll 35 €/Monat + 100 € Bereitstellung bei einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten betragen.

Dabei ist zu beachten, dass Telefon nicht eingeschlossen ist. Wenn man Telefon über das Internet (Voice over IP) nutzen möchte, damit man keinen separaten Telefonanschluss benötigt, muss man mit ca. 12 €/Monat zusätzlich für eine Flatrate von einen VoIP Anbieter rechnen.

http://www.pannekloepper.de/2011/01/09/internet-versorgungsengpaesse-werden-im-kreis-olpe-behoben/

Die momentane Internetanbindung ist auch ein Problem für die hiesigen Firmen, wie mir ein Mitarbeiter einer großen Saalhauser Firma gesagt hat. Wenn die Telekom nicht ausbaut, müsse man notgedrungen solche Funktechniken nutzen, weil die momentane Telekom- Geschwindigkeit einfach nicht ausreicht.

Im Kernbereich von Lennestadt und großen Bereichen der Gemeinde Kirchhundem ist die Situation wesentlich besser. Auf einer Karte, die ich im Rathaus sehen konnte, ist Saalhausen rot gefärbt, während sonst alles im grünen Bereich ist.

Die Kosten für eine schnelle Anbindung von Saalhausen mit DSL dürften nun im wesentlichen von dem Aufwand abhängen, der erforderlich ist, um die Glasfaser von Langenei nach Saalhausen zu bekommen. Mein momentaner ‘Forschungs-stand‘ ist, dass streckenweise Leerrohre vorhanden sind, aber leider nicht durchgängig. Es fragt sich also, wie viel Bagger- oder Erdraketen-Arbeit wäre noch notwendig ?

Herr Schröder von der Stadt Lennestadt erklärt zu dem Thema:

1. Ich habe mit der Telekom ebenfalls Kontakt aufgenommen und mir wurde (wie Ihnen) mitgeteilt, dass die Glasfaserstrecke zur Zeit noch nicht durchgängig bis Saalhausen verläuft. Die Telekom wird Aufwände und Kosten ermitteln, die ein Glasfaserausbau verursachen würde und mir dieses dann mitteilen. Eine Mitteilung ist bis heute nicht erfolgt.

2. Nach kürzlich über den Landesbetrieb Straßenbau zugegangenen Informationen soll die Glasfaserstrecke bis Gleierbrück liegen. Nach meinen mir vorliegenden Informationen will der Landesbetrieb den Fahrradweg zwischen Gleierbrück und Saalhausen entlang der Bundesstraße ausbauen. Ich habe die zuständigen Dienststellen im Hause gebeten, zumindest auf die Verlegung von Leerrohren hinzuwirken bzw. die Telekom aufzufordern, im Rahmen der geplanten Baumaßnahme die Glasfaserstrecke auszubauen.

3. Parallel hierzu habe ich Kontakt mit der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen und der Firma Innofactory aufgenommen. Wie Sie wissen, wird durch die TKG und Innfoctory in unterversorgten Gebieten Südwestfalens ein Funknetz aufgebaut. Es wurde Bereitschaft signalisiert, den Ausbau des Funknetzes auch in Saalhausen voranzutreiben. Innofactory prüft zunächst die technischen und geografischen Gegebenheiten für eine RifU-Strecke nach Saalhausen (von der Kuhhelle über Relaisstationen) und beabsichtigt, nach den Sommerferien diese Möglichkeit in Saalhausen zu bewerben (Flyer, Plakate, Infoveranstaltung...). Soweit sich mindestens 20 Interessenten pro Ortschaft finden, wird ausgebaut.

4. Ich werde sowohl bei der Telekom/Glasfaser, als auch bei der RiFu-Lösung am Ball bleiben und Sie zeitnah über die weitere Entwicklung informieren.”

Es sei noch erwähnt, dass man in Saalhausen auch mobiles Internet über UMTS nutzen kann. Ein Test bei mir hat ergeben, dass man mit einem UMTS Modem momentan hier eine Geschwindigkeit von 384 kBit/sec im Netz der Telekom erreichen kann. http://de.wikipedia.org/wiki/Umts

Herr Schröder von der Stadt Lennestadt konnte mir noch kurz vor Redaktionsschluss des Saalhauser Boten folgendes mitteilen:

„Eins scheint sicher, dass der Ausbau mit Glasfaser noch eine gute Zeit brauchen wird, wie und durch wen auch immer realisiert.

Die Stadt Lennestadt wird dafür sorgen, dass beim geplanten Ausbau des Fahrradwegs Leerrohre mit verlegt werden, um die späteren Voraussetzungen für den Glasfaserausbau zu schaffen. Zur Realisierung kurzfristiger Lösungen ("6-MBit für alle"), wird die TKG Südwestfalen, bzw. die Firma Innofactory für Saalhausen eine Funknetzlösung anbieten. Sobald die Funkmaststandorte geklärt sind, wird das Projekt umgesetzt. Ende Oktober beabsichtigt Innofactory im Rahmen einer Info-Veranstaltung zu informieren.

Wichtig ist, dass durch diese kurzfristig zu realisierende Funknetzlösung der Glasfaserausbau nicht verzögert wird. Deshalb gilt: ‘das Eine tun, und das Andere nicht lassen‘.

Auch die TKG richtet sich langfristig und strategisch in Richtung Glasfaser aus, nachdem die Funklösungen zur kurzfristigen Grundversorgung beigetragen haben.”

PS: In Saalhausen ist es möglich, einen DSL Anschluss zu bekommen. Das trifft leider nicht ganz zu. Aus Kapazitätsgründen können wohl keine neuen DSL Anschlüsse mehr geordert werden. Man sollte also besser nicht den Anbieter wechseln, weil man dann auf einmal ohne da stehen könnte.


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