Saalhauser Bote Nr. 14, 1/2004
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Leserbriefe


Herzlichen Dank für die neueste Ausgabe Ihrer lesenswerten Dorfzeitung.

Auch diesmal waren wieder einige sehr interessante heimatkundliche

Aufsätze dabei. Besonders gefallen hat mir der Beitrag von Herrn Reinarz über die vergessenen Wege.


An anderer Stelle veröffentlichen Sie ein Foto, das ein Straßenschild

der Saalhausener Straße in Dresden zeigt. Wie schon die Schreibweise des Namens erahnen lässt, bezieht sich dieses Straßenschild aber auf

Saalhausen im Landkreis Dresden und nicht auf unser sauerländisches Saalhausen.


Peter Tröster (per email)


Meinen herzlichen Dank für die Zusendung der aktuellen Ausgabe des "Saalhauser Boten".
Diese Ausgabe ist wieder sehr gut gelungen!


Jürgen Lammers (per email)


Eine Anfrage erhielten wir im Januar 2004 von Frau Maria Schöttelndreier, die im Rahmen ihres Lehramtstudiums eine Staatsarbeit über die Schriftstellerin Josefa Berens-Totenohl schreibt und Textinformationen aus dem SAALHAUSER BOTEN sucht.


Der Schriftverkehr:

Sehr geehrte Frau Schöttelndreier, herzlichen Dank für ihre E-Mail heute. Ihre Arbeit scheint das zu werden, auf das sich viele Saalhauser schon lange freuen: Wir hätten alle gerne etwas mehr Klarheit über Josefa Berens -Totenohl.

Meine Familie und ich sind 1976 von Düsseldorf hierher gezogen in ein Haus, das wir im Urlaub hier entdeckten und kauften. Selbst hatten wir keine Gelegenheit, JBT kennenzulernen. Aber durch unser Engagement in der Heimatpflege halfen wir mit, uns über die Schriftstellerin eine Meinung zu bilden. So hatte ich versucht, eine Podiumsdiskussion anlässlich ihres 30. Todestages zu organisieren. Diese Unternehmung kam jedoch nicht zustande, weil die Herausgeber der Nr. 17 des Jahresheftes des Heimat- und Verkehrsvereins Grevenbrück, Herr Kalitzki und Herr Dr. Klein uns absagten. Neben den beiden Herren waren mein ehemaliger Deutsch-Professor Dr. Wilhelm Gössmann und Herr Heinrich Schnadt (ein Zeitzeuge und glühender Verehrer -im guten Sinne- von JBT) für dieses Podiumsgespräch gewonnen worden. Prof. Dr. Gössmann sollte als Literaturwissenschaftler eine Analyse erarbeiten und die Herren Kalitzki (Stadtarchivar in Lennestadt) und Dr. Klein sollten über ihre Recherchen zu dem Heft Nr. 17 mit dem Thema “Nationalsozialistische Literatur- und Kulturpropaganda 1933-1945 / Die Schriftstellerin und Schriftstellerin JBT‘ berichten und Stellung beziehen. Dieses Heft Nr. 17 habe ich mir heute von Herrn Kalitzki erbeten, da ich meins unbekannt verliehen habe. Ich hoffe sehr, dass ich es bald zugesendet bekomme. Sobald ich dieses Heft habe, sende ich es Ihnen zu, zusammen mit der CD der Saalhauser Boten vom Anfang an und einer Facharbeit von Stefan Kremer aus Saalhausen, die er im Deutschkurs am Klostergymnasium Maria Königin in Lennestadt geschrieben hat. Thema: “JBT - Ihr Femhof als kultureller Schwerpunkt im südl. Sauerland“.

Im Boten 4/1999 finden Sie den Hinweis auf die Podiumsdiskussion und in 5/1999 finden Sie ein Essay von Prof. W. Gössmann, mit dem ich nicht in allen Punkten einverstanden bin. Ich meine im Gespräch festgestellt zu haben, dass er sich zu wenig mit JBT beschäftigt hat.

Wenn Sie nach Saalhausen kommen, dürfen Sie uns gerne benachrichtigen und wir könnten Sie dann auch mit Zeitzeugen bekannt machen. Ein wichtiger Zeitzeuge, Herr Emil Rameil, war ihr Vormund. Ich habe ihn im Saalhauser Boten einmal interviewt (1/200 1 und 2/2201). Dort sagt er, dass er noch alle Unterlagen aus der Vormundschaftszeit hat.

Der Schlüssel für die Gedenkstube ist im Verwahr von Herrn Heinrich Würde, einem Mitglied unseres Vereins und auch im Verkehrsvereinsbüro.

Nicht weit von Saalhausen ist das Maschinen- und Heimatmuseum Eslohe. Hier hat Herr Schnadt (Mitherausgeber “Alles ist Wandel“) sehr viel aus ihrem Nachlass abgegeben.

Bei uns hat sich auch so einiges an Literatur angesammelt, was Sie anlässlich Ihres Besuches auch gerne durchsehen dürfen.

So ganz uneigennützig sind wir nicht, wenn wir Ihnen helfen wollen: Ist es möglich, dass Sie uns Ihre Arbeit gegen Erstattung der Kosten für unser Archiv zur Verfügung stellen und ist es möglich, dass wir in Auszügen dann daraus im S.B. berichten? Ich verspreche mir davon einen weiteren Schritt auf dem Weg, sich über unsere Dichterin JBT Klarheit zu verschaffen.

Ihnen wünsche ich bei Ihrer Arbeit einen guten Erfolg. In den nächsten Tagen sende ich Ihnen das angekündigte Material zu.

Herzliche Grüße,

Friedrich W. Gniffke


Sehr geehrter Herr Gniffke,

vielen Dank für Ihre e-mail vom 31.01.04. Der Blick in den "Saalhauser Booten" von 2/2001 und 2/2000 hat mir schon sehr weiter geholfen.

Ich schreibe meine Staatsarbeit mit dem Arbeitstitel „Josefa Berens-Totenohl- eine Dichterin zwischen Ideologie und politischer Naivität“, im Bereich Literaturwissenschaft, bei Professor Düsterberg. Mein Professor, der sich selbst intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinandergesetzt hat, hat mir vorgeschlagen, meine Arbeit über diese Dichterin zu schreiben.

Wie Sie dem Arbeitstitel entnehmen können, liegt der Schwerpunkt meiner Untersuchungen auf ihren Werken und dem Leben im Nationalsozialismus.

Ihre beiden großen Romane „Der Femhof“ und „Frau Magdlene“, sowie ihre Rede „Die Frau als Schöpferin und Erhalterin des Volkstums“ habe ich bereits gelesen. Auch die Biografie „Alles ist Wandel“ ist mir bekannt. Momentan bin ich mir nicht sicher, wie ich die für diese Zeit sehr unabhängige und starke Frau einschätzen soll. War sie wirklich die Blut- und Boden-Schriftstellerin wie sie z.B. von Schonauer u. Loewy bezeichnet wird? Ihre rassistischen Darstellungen der Roma und Sinti in Ihren Romanen und die Äußerungen in ihrer bekannten Rede lassen diesen Schluss durchaus zu. Auf der anderen Seite kann man in ihr auch einen sehr heimatverbundenen und sozialen Menschen sehen, der sich selbst als unpolitisch bezeichnete und das System des Nationalsozialismus vielleicht nicht richtig eingeschätzt hat. Zu diesem Zeitpunkt kann ich mir diese Frage noch nicht beantworten.

Ich war im Berliner Bundesarchiv und habe mir ihre Reichskulturkammerakte angesehen, allerdings umfasste diese nur vier Seiten, die über das Einkommen von J. B. T. Aufschluss gaben. In den nächsten Tagen wird mir eine Kopie ihrer Entnazifizierungsakte aus dem Staatsarchiv Düsseldorf zugeschickt. Der Sauerländer Heimatbund hat mir Artikel über J.B.T. aus seiner Zeitschrift „Sauerland“ zugeschickt. Ich habe Zeitungsartikel der damaligen Zeit von Kurt Ziesel über die Schriftstellerin, sowie aktuelle Informationen und Einschätzungen.

Außerdem habe ich mir vorgenommen im März die

J.B.T.-Gedenkstube zu besuchen. Bis Anfang Mai habe ich dann Zeit, meine Arbeit zu beenden.

Wenn Sie mir noch ein paar Tipps und Anregungen für meine weiteren Recherchen geben könnten, wäre ich sehr dankbar.

Ich freue mich auf die CD und vielen Dank für Ihre Bemühungen.

Herzliche Grüße,

Maria Schöttelndreier.


Die versprochenen Datenträger wurden inzwischen vom SAALHAUSER BOTEN versandt.

SAALHAUSER BOTE Nr. 13, 2/2003 "Unsere kleine Welt":




Das an dieser Stelle schon erwähnte Kreuz auf der Rinsleye hat eine interessante Vergangenheit. Im 19. Jahrhundert zierte es den Turm einer kleinen evangelischen Kirche im Siegerland. Als diese Kirche durch ein größeres Gotteshaus ersetzt wurde, kam das Kreuz, für uns heute nahezu unbegreiflich, in den Schrott!


Mit anderen Eisenteilen zusammen erwarb es der Schmied Meinhard aus

Saalhausen, Betreiber des Störecker Hammers (heute Huperz), um es einzuschmelzen. Er unterließ dies aber glücklicherweise.


Als mein Urgroßvater bei Meinhard anlässlich eines Besuches in dessen

Schmiede war, fragte Meinhard ihn, ob er das Kreuz nicht haben wolle,

es sei ihm unmöglich, ein Symbol des Christentums, an dem Gott der

Herr gestorben ist, zu vernichten. Auf diese Weise kam das Kreuz in den Besitz unserer Familie. -


Bis zur Neugestaltung des heutigen Friedhofs (etwa 1968-1970), war es das Grabkreuz der Grabstelle meiner Urgroßeltern Agnes und Eduard Gerlach und deren Sohn Eduard.


Hermann Deitmer

(per email)



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