Zwanzig Interessierte nahmen am Freitag, dem 17. November 2006 an dieser Exkursion teil, zu der die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) eingeladen hatte.
Nach einem freundlichen Empfang informierten Lutz & Hans-Josef Schmelter ausführlich über die Produktion
Das Gelände der Firma Schmelter in Oedingen umfasst 9,6 Hektar und befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Sauerlandkaserne. Ausschlaggebend für den Schritt, seit 2005 einen zweiten Fertigungsstandort zu entwickeln, war die Tatsache der mangelnden Expansionsmöglichkeiten am Standort in Saalhausen und die damit nicht vorhandene Möglichkeit, die Produktpalette auszuweiten.
Im Werk Saalhausen produziertes Vormaterial
Die Sortierung erfolgt visuell, der gesamte Rest computergesteuert
Im Werk in Saalhausen wird ausschließlich waldfrisches Fichten-Stammholz verarbeitet. Von den dort erzeugten Produkten werden 80 % im frischen Zustand verkauft; 20 % werden in Oedingen technisch getrocknet.
Neben der Holztrocknung wurde im neuen Werk in eine Keilzinkungsproduktion investiert. Diese Technologie ermöglicht die stirnseitige Verbindung von einzelnen Holzstücken. Diese Technik, bei der die jeweiligen Stirnseiten ein 1,5 cm tiefes Zinkenprofil erhalten, dann beleimt werden und anschließend mit einer Presse, die 40 to Pressdruck erzeugt, zusammengesteckt werden, ermöglicht die Erzeugung beliebiger Holzlängen. Die Verbindung hat nach ca. 20 Minuten Aushärtezeit die Festigkeit eines unverzinkten Werkstücks. Das Fertigprodukt wird als Konstruktionsvollholz (KVH®) bezeichnet.
Kantholz mit verleimter Keilverzinkung
Die Produktion ist durch unabhängige Institute überwacht: sämtliche Kanthölzer sind eindeutig gekennzeichnet, so dass jederzeit und überall nachvollzogen werden kann, wann und unter welchen Umständen das KVH® bei Schmelter erzeugt wurde.
Aktuell beschäftigt das Unternehmen an beiden Standorten insgesamt 28 Mitarbeiter auf Vollzeitbasis, davon 8 in Oedingen. Für das Werk Oedingen wurde für 2006 eine Produktionsmenge von 10.000 m³ KVH® anvisiert.
Der derzeitige Stand des Holzmarktes sowie die Veränderungen in der Forstpolitik des Landes waren Gegenstand der abschließenden Diskussion.