Bei Kanalarbeiten im Frühjahr 2007 werden gegenüber Haus Kebben/Nückel Hölzer mittlerer Größe ausgebaggert. Da man ihnen zu dem Zeitpunkt keine weitere Bedeutung beigemessen hatte, wurden sie abtransportiert. Nach derzeitigem Kenntnisstand könnten diese Hölzer den Abzweig zum Mühlenteich gebildet haben, der in diesem Artikel noch näher beschrieben wird. Zwischen der Lenne und dem Hotel Rameil-Flurschütz hat Georg Pulte bei früheren Ausschachtungsarbeiten eine alte Bruchsteinmauer gefunden, und zwar quer vor dem Mühlengrundstück, die von dem Mühlenteich stammen könnte.
Georg Pulte hat einige markante Exemplare dieser ausgegrabenen Steine als Erinnerungsstücke am neuen Geh- und Radweg abgelegt. Foto: F.W. Gniffke
Wenig später und ca. 50 Meter lenneaufwärts, gegenüber Schauerte-Schäfers, werden Steine und Hölzer aus Metten Lennewiese ausgebaggert, deren Material und Position auf eine frühere Staustufe der Lenne hindeuten. Es handelt sich dabei um Steine (Findlinge), einen großen Baumstamm und einige schwache Rundhölzer, die sich rechts und links des neu geworfenen Grabens im Erdreich fortsetzen. Die verbauten Hölzer sind durchweg minderwertige, astige Eichen. Der große Stamm (Durchmesser 0,40 m, Länge 3,50 m) war bereits zur Einbauzeit im Kern faul, da Verwachsungen um die angefaulten Stellen zu sehen sind. Die Hölzer sind teilweise an den Schnittflächen eingebohrt, vermutlich zur Verfestigung der Materialien miteinander. Ca. 25 Meter oberhalb dieser Staustufe wurden kräftigere Eichenrundhölzer wesentlich besserer Qualität gefunden, die eindeutig Einkerbungen und andere Bearbeitungsspuren durch Menschenhand aufweisen. Die tiefer im Erdreich gelagerten sind gut erhalten, die aus den oberen Erdschichten durch die Nähe zur Oberfläche teilweise verwittert. Dabei könnte es sich um die Reste einer Brückenkonstruktion handeln, eine Flussquerung, die über das aufgestaute Wasser in das Ohlsträtchen führt. Was auch erklären würde, dass diese Bezeichnung nicht auf den Bach sondern auf eine Straße hinweist. Die Wegeparzelle führt heute noch auf die Lenne zu und endet unmittelbar am Flussufer.
Georg Pulte hat die Fundstücke auf seinen Hof geholt und gereinigt. Er verständigte auch die für Bodendenkmale zuständigen Stellen und uns vom Saalhauser Boten. Er sandte 18 Proben der Eichenhölzer an das Dendrochronologische Labor Westphal, Frankfurt (DLWF), zum Zwecke der Altersbestimmung. Von diesen Proben ließen sich sieben datieren, die alle aus dem Bereich der vermuteten Brücke stammen. Die Bäume sind durchweg 1743 gefällt worden. Die Daten der ältesten Probe sind hier stellvertretend genannt: Pflanzjahr 1447. Eine Eiche mit 291 Jahresringen (ohne Splintholz)! Die Untersuchung der Hölzer aus dem Stauwehr führte in Frankfurt zu keinem eindeutigen Ergebnis. Dann wurden Holzproben am Institut für Ur– und Frühgeschichte der Universität Köln ausgewertet und mit den dort vorhandenen Jahrringkalendern abgeglichen. Zum Ergebnis schreibt Herr Dr. Burghart Schmidt im Gutachten vom 21. Januar 2008: „.. die dendrochronologischen Untersuchungen an insgesamt 6 Rundhölzern (Eiche), haben ergeben, dass die Hölzer zeitgleich sind. Bei einem Holz ( Nr. 5) ist das Splintholz vollständig erhalten (Waldkante). Das Fällungsdatum: 1718. Wahrscheinlich ist der Kanal im darauffolgenden Jahr 1719 gefertigt worden Bei den übrigen Hölzern ist keine Waldkante vorhanden Jedoch Splintholz, so dass auch hier die Fällungszeit mit 1718±5 abgeschätzt werden konnte. Die Datierung ist zweifelsfrei.“
Wir vom Saalhauser Boten forschten nach, ob in alten Aufzeichnungen etwas zu finden ist. Im Urkaster von 1831 ist das Flussbett der Lenne so zu sehen, wie es noch heute ist; ein Hochgraben gegenüber der Stenn ist nicht eingetragen. Einzig der Obergraben der ehemaligen Saalhauser Mühle (bei Stracke) findet sich im Urkataster. Im Handriss zur Urkarte ist unterhalb der Brücke bei der Kirche kein Stauwehr und kein Obergraben zur Laake eingezeichnet. Das Gässchen zwischen Schütte und Voss ist neben einem Fußweg blau von der Hauptstraße bis zur Lenne dargestellt. Pfeile von der Straße in den Graben zeigen an, dass hier das Oberflächenwasser von der Ortsmitte zur Lenne abgeleitet wurde. Der Lennearm von der Kirche bis zur Kurparkbrücke wurde sehr wahrscheinlich immer schon zur Entwässerung der Ortsmitte benötigt.
Die Saalhauser Chronik (1981) gibt einige Hinweise, die im Zusammenhang mit den Funden einen neuen Zusammenhang geben. Die Rede ist von einer Mühle, einem Hammerwerk und einem Burghügel, umgeben von einem Wassergraben.
In Gesprächen mit verschiedenen Saalhausern und in Erinnerung an Gespräche mit seinem verstorbenen Großvater Franz Metten kommt Georg Pulte zu der Vermutung, dass es sich um ein Wehr handeln könnte, das Wasser zu der alten Mühle leitete. Die jetzt entdeckte Staustufe könnte also einen künstlichen Kanal, bzw. Hochgraben gespeist haben. Anzunehmen ist, dass vor dem Bau der Stufe ein Arm der Lenne hinter Schauerte-Schäfers abzweigte, über das Mühlengut, östlich am alten Hof Hesse (heute Rameil, Schulte) vorbei, dann entlang dem Wiebern führte und an der Kirschlade / Kurparkbrücke ins jetzige Flussbett einmündete. Die Urkarte von 1831 zeigt an diesem Mündungsbereich einen zu heutigen Verhältnissen abweichenden Flussverlauf. Für diese Annahme spricht auch, dass das Bett der Lenne unterhalb der Bäckerei Heimes und zwischen der Brücke und dem heutigen Gebäude Praxis Dr. Dietz in früheren Zeiten zu eng war, um die Wassermengen auch bei Hochwasser zu fassen. Antonius Heimes kann dazu noch einiges erzählen: „Das Lennewehr (hinter Bäckerei Heimes) wurde 1879 für Müllers Sägewerk gebaut. Heimes bekamen ein vertraglich vereinbartes Recht zur Nutzung der Wasserkraft für eine Teigmaschine, angetrieben durch ein unterschlächtiges Wasserrad. Ein Lennehochwasser überflutete im Februar 1946 fast das ganze Dorf. Danach hat man beschlossen, das Flussbett zu verbreitern. Wir haben zwei Meter entlang unseres Grundstückes abgegeben und auch zum heutigen Kurpark hin wurde die Mauer zurückgesetzt. Die Arbeiten erledigte schon die Firma Feldhaus.“
Karte zumUrkataster von 1831 mit Ergänzungen bis Januar 1907, mit Anmerkungen von Georg Pulte:
1. Fundstelle gegenüber Haus Kebben/Nückel, Hölzer mittlerer Größe. 2. Fundstelle: Steine und Hölzer, deren Material und Position auf eine frühere Staustufe der Lenne hindeuten. 3. Fundstelle: kräftigere Eichenrundhölzer mit bis zu 291 Jahrringen. Eine alte Flussquerung in das Ohlsträtchen? 4. Ohlsträtchen (Ohlströtchen, Ohlsträßchen). 5. Mächtige Bodenschicht aus grauem Lehm, hochanstehend, nördlich angrenzender Flusskies. 6. Burghügel. 7. Das Gässchen zwischen Schütte und Voss wurde wohl immer schon zur Entwässerung der Ortsmitte benötigt. 8. Kurfürstliche Mühle 9. Vermuteter Standort eines Eisenhammers vor 1660
Oberhalb der Brücke haben Hennes und Metten für die Baumaßnahme ebenfalls zwei bis drei Meter von ihren Grundstücken abgegeben. Die Bruchsteinmauern am Bleichewieschen (jetzt Heimes Caféterrasse) und gegenüber am Hotel Voss sind 1962 in Eigenleistung gebaut worden. Antonius Heimes: „Als Vorsitzender des Verkehrsvereins konnte ich damals die Fußballjugend für die Arbeiten gewinnen.“
In den Steuerregistern vor 1759 (1536 erste Steuerregister) existiert nur die Mühle auf der Jenseite. Ab dem Steuerregister von 1759/1760 steht erstmals neben dem Müller auf der Jenseite auch ein "Mühlenmüller".
Wir finden in der Chronik (1981) Seite 77: "Zwischen Hamers und Metten Gut lag keilförmig das Müller oder Mühlengut, das um 1775 durch Heirat an Schauerte gt. Altenmüller gelangte, während die Hauptlinie Müller sich an der Winterberger Straße ansiedelte." Dr. Albert Kleffmann schreibt 1927 dazu: "Die Mühle zu Saalhausen war 1557 unter den vom Kurfürsten von Köln an das Kloster Grafschaft gegen die Tiebacher Güter abgetretenen Besitzungen, doch kam das Kloster nicht zu deren Besitz, da sie von Fürstenberg verpfändet war. Sie war eine so genannte Bannmühle, d.h., die Einwohner von Lenne und Saalhausen waren verpflichtet, dass sie nur hier ihr Getreide mahlen ließen; eine andere Mühle durfte hier und in Lenne nicht gebaut werden." Als Ergebnis der Holzuntersuchung an der Universität Köln kann festgehalten werden, dass man die Staustufe im Jahr 1719 nochmal neu aufgeschichtet hat. Um 1710 war auch das Mühlengebäude am alten Standort neu aufgebaut worden.
In der Chronik (1981) S. 104 ist im Jahr 1713 „Margarethe Wittibe Henrichen Möllers zu Salhausen“ als Mühlenpächterin angegeben: "... Weilen nun diese Wittib besagte Mühle auf dem Grundt neu erbauet und derwegen kein Nachlass ..." Vermutlich ist der Mühlenbetrieb um 1750 in das Oberdorf bei Stracke verlagert worden (vgl. Chronik 1981, S. 236) und war bis in die 1920er Jahre in Betrieb.
Foto von Saalhausen, um 1900. Hier etwa, im Vordergrund des Bildes, befand sich der Burghügel
Hier hat früher die Kurfürstliche Mühle gestanden. Das Foto zeigt den im Juni 1953 noch erhaltenen Gebäudeteil des Hauses Rameil-Flurschütz (schon ohne Tennentor).
Ferdi Rameil erzählt, dass bei Ausschachtungsarbeiten für einen Heizungskeller grabenartige Strukturen entdeckt wurden. Im Gebäudeteil rechts des heutigen Hoteleingangs wurde unterhalb der ehemaligen Tenne (Tennentor Richtung Straße Auf der Jenseite) ein nach oben geschlossener, gemauerter Kanal gefunden. Breite ca. 1 Meter, Höhe ca. 40 cm. Der Bruchsteinkanal befand sich ca. 1 Meter unter der heutigen Oberfläche und setzte sich unter der 1928 erbauten neuen Haushälfte in Richtung Lenne fort. Bei Lennehochwasser, so Ferdi Rameil weiter, strömte durch diesen Kanal Wasser in den ausgeschachteten Keller. In dem vor Errichtung der neuen Haushälfte abgebrochenen Gebäudeteil dürfte ursprünglich das Mahlwerk gewesen sein, von dessen Wasserrad der aufgefundene Kanal in den Untergraben und Lennearm zum Wiebern führte.
Burghügel: Von Ohle / Schulte, Chronik Seite 77: "Als Gut mit der größten Bedeutung ist Schulte anzusehen, ursprünglich weiter südlich auf einem Hügel gelegen und von einem Wasserarm umgeben, der vielleicht von einem Arm der Lenne gespeist wurde...". Der umlaufende Graben des Burghügels wurde der Chronik zufolge 1820 planiert, nachdem ein Eichenwäldchen entfernt worden war. Die Bruchsteine der verfallenen Burg waren nach Information von Bernd Illigens für die Mauer rund um den Schultenhof verbaut worden.
Eine später noch östlich des Burghügels vorhandene Senke zum Wiebern hin wurde 1970 von der Firma Feldhaus aufgefüllt. Zunächst hat man den Hang und die Böschung westlich des Fichtenbestandes unterhalb der Vogelstange in die Mulde geschoben. Anschließend dann das Gelände mit Mutterboden von der Baustelle des Sportplatzes abgedeckt. Bernd Illigens kennt die Senke noch aus seiner Jugendzeit: "Der Hang unterhalb des Fichtenwaldes war viel steiler als heute. Wir sind dort Ski gefahren. Man fuhr durch eine Senke und dann in Richtung unseres Hauses über einen Damm wie eine Sprungschanze. Der Boden aus der Böschung wurde bis an den Fußweg in Richtung Haus Harnacke geschoben."
Auch Alfons Schulte kann sich noch gut an das später herunter geschobene Hanggelände erinnern: „In der Böschung waren drei ähnliche Vertiefungen, wie heute noch in den Fichten unterhalb der Vogelstange. Die tiefste Stelle der alten Flussmulde befand sich ca. 20 Meter hinter der Hecke in Illigens Hof zum Wiebern hin.“
Reste der alten Böschung mit Abbruchkante zum vermuteten Flussbett hin sind nahe der östlichen Grenze des Grundstücks von Helmut Blöink noch sichtbar. Hier im Bogen des vermuteten Lennearmes wird sich der Burghügel befunden haben, 1878 angegeben mit Flur 8, Nr. 312. Auf dem Foto von Saalhausen, entstanden um 1900, ist an dieser Stelle keine Mulde mehr sichtbar (der Bereich wurde bereits um das Jahr 1820 planiert). Ein weiterer Grund könnte für den Burgplatz an dieser Stelle sprechen: Und zwar Sichtverbindung über den Bergrücken um Wilmes Hütte weiter zur Wallburg auf dem Hohen Lehnberg, vgl. Chronik, 1981, S 32: "Deshalb spricht einiges dafür, dass die Burg in der Lenneaue zu Saalhausen im 13. Jhd. errichtet worden ist. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zwischen dieser befestigten Stätte in der Talaue und der Wallburg auf dem Hohen Lehnberg, die nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand im hohen Mittelalter erbaut wurde."
Reinhold Döbbener war vor Jahren bei Ausschachtungsarbeiten immer wieder abwechselnd auf Lehm und Kiesschichten gestoßen. Bei ca. 2 Meter Tiefe traf er auf einen dicken Holzstamm, der hier vermutlich vor sehr langer Zeit von der Lenne angeschwemmt worden ist.
Einen möglichen weiteren Abnehmer von Wasserkraft finden wir unter dem Eintrag "Hamers", wenngleich in der Chronik auf Seite 224 angemerkt ist, dass der genaue Standort nicht bekannt ist. Das Grundstück Hamers erstreckte sich (aus heutiger Sicht) gegenüber der Kirche von der Lennebrücke bis Praxis Dr. Dietz und in der Tiefe bis zur Straße Auf der Jenseite. Hamers (Eisenhammer, 1572), Chronik S. 88: "Der Name leitet sich vermutlich vom Betrieb eines Eisenhammers der früheren Besitzer her (1572). 1350 erste urkundliche Erwähnung. Bis 1687 Pachtgut des Klosters Grafschaft. Um 1775 Teilung in zwei vollständige Bauerngüter: Hamers oberste und Hamers unterste." Im Steuerregister von 1623 ist ein "Hans Hamer" und ein "niederster Hammer" verzeichnet. Chronik (1981) S. 46: Im Verzeichnis über Getreideabgaben von 1652 wird das Grundstück von Adam Hamer (Nachfolger von Hans Hamer, Anm.d.Red.), Auf der Jenseite, als "wüst" (wüst = unbewohnt, aufgegeben, zerstört, Anm. d.Red.) bezeichnet.
In der Chronik (1981) S. 224 ist zu lesen: "Vom niedersten Hammer zahlt Hans Hamer 4 Mark Steuern (1623). 1660 war dieser Hammer nicht mehr vorhanden." Nach mündlicher Überlieferung von Alfred Hennes (Hamersniersten) lag der niederste Hammer im Bereich des heutigen Hauses Schmelter.
Hochwasser im Bereich Bäckerei Heimes. Die Aufnahme ist nicht datiert, sollte aber vor dem 2. Weltkrieg entstanden sein.
Im Saalhauser Boten 1/2002 haben wir eine Leserzuschrift von Herrn Robert Rameil abgedruckt, der darin Stellung nimmt zum Artikel von Friedrich Reinarz "Unsere kleine Welt" Saalhauser Bote 2/2001. Darin heißt es u.a.: "In den Peilen" hat nichts mit Pegel zu tun. Im Saalhauser Volksmund heißt die 'in den Päulen', was auf feuchte Stelle oder Sumpf hindeutet. Eine schriftliche Quelle kenne ich nicht. Vgl. "Huckenpaul" auf dem Bergkamm nach Oberhundem, was 'Krötenpfuhl' bedeutet."
Im Gebiet der heutigen Peilen (heute Häuser Padt, In den Peilen Nr. 19 und 21) stand der Hof "Vor der Bruggen" - der ursprüngliche Wohnsitz der späteren Familie MettenChronik S102: 1536 erste urkundliche Erwähnung. Der Hof wurde nach mündlicher Überlieferung von Franz Metten wegen Nässe und häufiger Überflutung aufgeben. Der Hofname könnte sich abgeleitet haben von seiner Lage vor der Brücke, die über den vermuteten Lennearm zum Kriegerweg führte. Vgl. auch Saalhauser Bote Nr. 8, Ausgabe 1/2001, Unsere kleine Welt: Kriegerweg I, von Friedrich Reinarz.
Im Handriss zur Vermessung 1831 werden Grundstücke an diesem Weg mit „Am Hundemwege“, bzw. „Vor dem Hundemer Wege“ bezeichnet.
Hier, nah an der alten Brücke, ist im 19. Jhd. (wahrscheinlich nach 1831) eine weitere Mühle gebaut worden. Lehrer Paul Padberg schreibt 1937 in seinem Buch „Geschichte der Gemeinde Saalhausen“: Später wurde eine Mühle im Besitz der Familie Göbeln an der Südseite des Dorfes erbaut, wo die Lenne im scharfen Bogen an den Weg stößt. Antonius Heimes sagt dazu, dass sich die Göbeln Mühle am Weg zum Bräuckelchen im Bereich der heutigen Kurparkbrücke befand. Auf dem Ohl (zwischen Pulte und Scheune/Stallungen) stand das neue Mettengut, das 1868 durch Brand vernichtet und nicht mehr aufgebaut wurde. Nach dem Brand wollte man nicht wieder am gleichen Platz bauen, weil das Grundstück wegen des nicht mehr vorhandenen Flussbettes Richtung Wiebern nun zu tief lag. Ein Grundstück vom Hof Schulte an der damaligen Wiebernbachstraße (heute Häuser Doris Voss und Heinz Rameil) war gekauft, dann aber wurde der Vertrag rückgängig gemacht, weil sich die Möglichkeit ergab, Hamers Oberste zu erwerben. Vgl. Chronik S. 103: Leopold und Ottilie (geb. Stratmann, Stöppel) Metten erwerben durch Kauf das seit 1816 noch nicht voll ausgebaute Wohnhaus von der Familie Hamers Oberste."
Leopold Metten erbaute die Bruchsteinmauer gegenüber Schauerte-Schäfers im Jahr 1867. Er hat sich während dieser Arbeiten eine tödliche Krankheit zugezogen, an der er mehrere Jahre litt. Im Jahr 1872 ist er im Alter von 43 Jahren gestorben. Eine ältere Mauer, die in der Karte zum Urkataster 1831 als Grundstücksgrenze zur Lenne aufgenommen wurde, war zuvor durch Hochwasser teilweise zerstört worden. Teile der älteren Mauer sind heute noch erkennbar.
Soweit die ersten Erkenntnisse zu einer unerwarteten Ausgrabung im Lennetal. Wir vom Saalhauser Boten würden uns sehr freuen, wenn von unserer Leserschaft Informationen irgendwelcher Art zu diesem Artikel kommen. Für seine Mitarbeit an diesem Artikel bedanken wir uns bei Friedrich Reinarz. Unser besonderer Dank geht an Georg Pulte, der sich mit großem Engagement für die Funde eingesetzt und sie buchstäblich in letzter Minute "gerettet" hat.