Saalhauser Bote Nr. 26, 1/2010
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Soldatenschicksale - Soldaten des II. Weltkriegs aus Saalhausen - -Franz Hennes (Druiekens) -

Heribert Gastreich (Heers)
Über den Totenzettel hinaus liegen uns keine Daten vor.
Über den Totenzettel hinaus liegen uns keine Daten vor.

Gefreiter, EK II, Infanterieregiment 516 der 295. Infanterie-Division  

wurde am 30. September 1913 als 8. Kind der Eheleute Robert und Theresia Gastreich (Heers) geboren. Die letzte Nachricht, die er nach Hause sandte, ist vom 7. Dezember 1941. Darin schreibt er, dass er mit seinen Kameraden kurz vor dem Feind liegt. Die ersten Tage habe man auf offenem Feld bei minus 20 Grad kampiert. Eine kleine Skizze der Marschroute entlang des Flusses Dnjepr ist dem Brief beigefügt. Zu Jodokus, Weihnachten und Neujahr sendet er gute Wünsche nach Hause.

  Vordere Reihe rechts (mit dem „X” auf dem Helm) der Vermisste Heribert Gastreich
Vordere Reihe rechts (mit dem „X” auf dem Helm) der Vermisste Heribert Gastreich
 

Die kleine Skizze der Marschroute, die der Vermisste mit seiner letzten Nachricht vom 7. Dezember 1941 nach Hause sandte.
Die kleine Skizze der Marschroute, die der Vermisste mit seiner letzten Nachricht vom 7. Dezember 1941 nach Hause sandte.

Leutnant und Kompanieführer Boß teilt im Brief vom 1. Januar 1942 mit, dass Heribert Gastreich bei einem Gefecht in der Nähe von Tschernogorowka (Donezfront) von der Kompanie abgekommen und nicht zu ihr zurückgekehrt ist. Er wird seitdem vermisst. Nach Aussagen von Kameraden ist er in Kriegsgefangenschaft geraten.  

Die späteren Recherchen des Roten Kreuzes werden mit einem Gutachten vom 23. Februar 1979 abgeschlossen. Dort heißt es: „ .. das Ergebnis aller Nachforschungen führt zu dem Schluss, dass Heribert Gastreich mit hoher Wahrscheinlichkeit bei den Kämpfen, die von September bis Dezember 1941 im Raum Kobeljaki – Krasnograd – Slawiansk geführt wurden, in sowjetische Gefangenschaft geraten und in der Gefangenschaft verstorben ist.”

In dem beiliegenden Gutachten werden die Kriegsereignisse bezogen auf die 295. Infanterie-Division im Dnjepr-Gebiet beschrieben (Auszug): „Am 26. November und vom 8. bis zum 24. Dezember kam es zu verlustreichen Kämpfen ... Seit diesen Kämpfen werden zahlreiche Soldaten der 295. Infanterie-Division vermisst. Viele von Ihnen sind gefallen, andere gerieten in sowjetische Gefangenschaft. Unzureichende Bekleidung und Verpflegung sowie aufgrund ungenügender sanitärer Verhältnisse in den Lagern auftretende Epidemien führten zu zahlreichen Todesfällen.”


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