Saalhauser Bote Nr. 28, 1/2011
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Rosenmontag, so ist‘s Brauch, Große feiern - Kleine auch…

von Liborius Christes
 

Dass in Saalhausen die karnevalistische Brauchtumspflege großgeschrieben wird, wurde in dieser Session wieder einmal eindrucksvoll nachgewiesen. Getreu dem Motto des diesjährigen Karnevalsumzuges blieb wieder keine Erwartung des zahlreich erschienenen Narrenvolkes unerfüllt.

Herrensitzung am 27.02.2011
Herrensitzung am 27.02.2011

Beim ersten Event, der Herrensitzung am 27.02.2011 standen bereits einige Zeit vor dem Einlass zahlreiche Besucher vor der Tür, die sich die besten Plätze im bunt geschmückten Kur- und Bürgerhaus sichern wollten.

Das Programm war wieder einmal eine Augenweide, gaben sich doch neben den einheimischen Garden Eight after Six und der Funkengarde mit sehenswerten Showtänzen, die Tanzgarde Ennest, Prinzengarde Helden, Survivor Hünsborn, die Prinzengarde Neuenhof und die Tanzgarde Bamenohl die Ehre. Zum letzten Mal war auch die Tanzgarde aus Langenei dabei, die sich nach dieser Session auflösen wird. Für die Freunde des feinen Humors gaben die Wandervögel Werner Püttmann und Mikel Schütte auf das Dorfgeschehen zugeschnittene Anekdoten zum Besten. Der Büttenredner Rainer Rüschenberg strapazierte ebenso die Lachmuskeln des Publikums.

Als Höhepunkt der von Benedikt Köster erstmals allein moderierten Veranstaltung ließ die Stimmungssängerin Corinna Claßen die Männer auf den Tischen tanzen. Zu der fetzigen Musik von Magic Maschke wurde anschließend noch bis in den späten Nachmittag abgefeiert.

Der Kinderprinz, Jakob I. (Graß) und seine Pagen Florian Liebert und Daniel Rameil
Der Kinderprinz, Jakob I. (Graß) und seine Pagen Florian Liebert und Daniel Rameil

Dass auch die Kleinen vom karnevalistischen Bazillus befallen sind, konnte man bei dem sehr gut besuchten Kinderumzug bestaunen. Zu den Klängen vom Musikverein Saalhausen, dem an dieser Stelle nochmals ein besonderer Dank zukommen soll, strahlten der Kinderprinz, Jakob I. (Graß) und seine Pagen Florian Liebert und Daniel Rameil mit der Sonne um die Wette.

Beim anschließenden Kinderprogramm im Kur- und Bürgerhaus präsentierte der Präsident Pascal Würde ein von Kindern gestaltetes Programm, das keine Wünsche offen ließ. Neben den Tänzen der Kinderprinzengarde, des Kindergartens, des TSV, der Kinderfunkengarde, der Lollipops und der Girls United gaben die J. & J. Brothers einen gespielten Witz zum Besten.

Die 18. Sitzung „Nix für Männer”  mit dem diesjährige Motto „Auf ins ewige Eis”
Die 18. Sitzung „Nix für Männer” mit dem diesjährige Motto „Auf ins ewige Eis”

Im Anschluss an das Kinderprogramm hatten dann die Damen mit der 18. Sitzung „Nix für Männer” ein sensationelles Programm auf die Beine gestellt. Das diesjährige Motto „Auf ins ewige Eis” hatte etliche Eisbären, Pinguine und Eskimos in die ganz auf das Motto abgestimmte Halle gelockt und der Veranstaltung zu einem würdigen Rahmen verholfen. Bemerkenswert war auch, dass zahlreiche Damen aus den umliegenden Ortschaften erschienen waren, um sich die Darbietungen nicht entgehen zu lassen. Einheimische Akteure waren hier die Funkengarde und Eight after Six mit Showtänzen, de Dorpjungs mit einer fetzigen Parodie und die Prinzengarde mit einem Gardetanz.

Als auswärtige Programmpunkte traten die Funkengarde Hofolpe und das Männerbalett 08/15 auf.

Cindy aus Marzahn, alias Gitte (Köster) vom Dümpel, hatte die versammelte Damenwelt mit ihrer brillianten Büttenrede fest im Griff. Die Lückenfüller führten die Parodie „Kasperlü” auf und zeigten, wie der Seppel den bösen Räuber Siegmar vertrieben hatte.

Höhepunkt des Abends war aber die Proklamation der 10. Prinzessin, Roswitha Ax. Die neue Prinzessin ist im Karneval kein unbeschriebenes Blatt. Im vergangenen Jahr hatte Steffi Beckmann sie noch aus dem Damenkomitee verabschiedet, doch sie kann sich nicht vom Karneval lösen und übt nun mit der Unterstützung ihrer Pagen Doris Zschegel und Brigitte Köster ihr Amt bis zum kommenden Jahr aus. Zur Musik von Magic Maschke wurde noch bis spät in die Nacht hinein auf der närrischen Eisscholle abgefeiert und alle waren sich darin einig, einen gelungenen Abend erlebt zu haben.

Als weiterer Höhepunkt folgte dann die Prunksitzung am Groß Sonntag. Martin Hein konnte auf eine prächtig gefüllte Halle schauen, als er pünktlich um 18:11 Uhr das Programm eröffnete. Zum Einmarsch und zur Prinzenproklamation spielte diesmal das Tambourcorps Lenne auf und sorgte somit für eine tolle Atmosphäre. Ebenso wurde mit der Weekend Partyband eine neue Musik engagiert, die großartig aufspielte und Lust auf Mehr machte. Bei der Band wirkte Tobias Trilling mit, der somit ein „Heimspiel” hatte.

Der neue Prinz von Saalhausen: Michael IV. (Börger). Seine Pagen: Jens Hahlbrauck und Daniel Schöps
Der neue Prinz von Saalhausen: Michael IV. (Börger). Seine Pagen: Jens Hahlbrauck und Daniel Schöps

Martin Hein erwähnte vor den Ehrungen und Verabschiedungen, dass 2011 Walter Rameil (50 Jahre Prinz), Wolfgang Bauer (25 Jahre Prinz) und Jochen Deitmer (50 Jahre Kinderprinz) ihre Jubiläen gehabt hätten.

Uli Grobbel (für 25 Jahre Elferrat und Vorstandsarbeit), Wolfgang Beermann (16 Jahre Präsident der Herrensitzung), Markus Hamers (16 Jahre Präsident) und Matthias Hessmann (6 Jahre Elferrat, davon 4 Jahre Kassierer) wurden mit Präsenten geehrt. Steffi Beckmann bekam für 25 Jahre Mitgliedschaft und Traineramt in der Funkengarde einen Verdienstorden. Ebenso wurden noch das Tanzpaar Fabian Hampel und Lisa Weilandt und die Trainer Dagmar Schulte und Benedikt Köster mit großem Applaus verabschiedet.

Auf die Zuschauer kam ein furioses Programm zu. Die kleine Funken- und Prinzengarde führten ihre Gardetänze auf. Die Funkengarde zeigte ihren neuesten Gardetanz und wartete später nochmals mit dem Showtanz „Paradiesvögel” auf. Die Gruppe Eight after Six präsentierte einen „modernen Showtanz”, der ebenso super beim Publikum ankam.

Die Prinzengarde zeigte neben einem sehenswerten Gardetanz auch bei ihrer Zugabe, dass sie nicht nur tanzen, sondern auch Synchronschwimmen beherrscht. „De Dorpjungs” brillierten mit einem Showtanz zum Thema Car Wash. Die Dancing Queens traten als tanzende Clowns mit 2 Gesichtern ins Rampenlicht und brachten die Halle zum Kochen.

Für die witzigen Momente des Programms waren diesmal Plisch und Plum (Uwe Reuter und Libo Christes) verantwortlich. Auch die Lückenfüller waren wieder mit dem „Kasperlü” vertreten. Die Ordensbrüder zeigten in einem Remix aus den vergangenen Jahren, wie man die Lachmuskeln des Publikums reizen kann.

Der einzige auswärtige Programmpunkt des Abends war der Bauchredner Addy Axon, der den versammelten Narren ein unvergessliches Erlebnis bescherte. Bei der anschließenden Zugabe verhalf er dem Geburtstagskind Matthias Beckmann und Libo Christes zu einer unfreiwilligen Gesangsdarbietung.

Der Höhepunkt des Abends war natürlich die mit Spannung erwartete Proklamation den Prinzen.

Zum neuen Prinz von Saalhausen wurde Michael IV. (Börger) ausgerufen. Michael ist wie seine Pagen Jens Hahlbrauck und Daniel Schöps im Schießclub Haiducci aktiv. Den Prinzentipp gewann Udo Kopa, der sich über die ausgelobte Prämie von 100 Euro freuen durfte.

Der Prinz feierte noch bis spät in die Nacht mit seinen Untertanen und konnte sich auf den Rosenmontagszug freuen.

Petrus muss in diesem Jahr ein Saalhauser sein, denn alle Karnevalstage waren mit strahlendem Sonnenschein gesegnet. So kam es auch, dass der rekordverdächtige Rosenmontagszug mit 31 Zugpunkten nie da gewesene Zuschauerströme nach Saalhausen geführt hat.



Der Rosenmontagszug bei strahlend blauem Himmel
Der Rosenmontagszug bei strahlend blauem Himmel

Die Mühen der Vorbereitung eines nach der Love-Parade in Duisburg erstmals von den Behörden vorgeschriebenen Sicherheitskonzeptes hatten sich gelohnt.

Im Zug fuhren diesmal 15 Großwagen mit. Themen waren unter anderem die WM 2010, Weltmeister Vettel, 50 Jahre Feuersteins, Auf ins ewige Eis, Rapunzel, 25 Jahre Rock am Ring, 10 Jahre Apres Ski und die Party-Sumsis aus Lenne.

Die musikalische Begleitung übernahmen die Musikvereine aus Saalhausen und Albaum.

Bei der sich anschließenden Fete im Kur- und Bürgerhaus wurden dann die schönsten Wagen prämiert. Den 1. Platz belegten die Uschis mit „Wickie und die starken Männer”, gefolgt von „Auf zum Moserwirt” und dem „Kraken Paul”.

Nachdem der offizielle Teil beendet war, wurde noch bei fetziger Musik bis in die Morgenstunden weitergefeiert.

Bedanken möchten sich die Roten Funken nochmals beim Musikverein Saalhausen für die tolle Musik und bei der Feuerwehr sowie bei allen, die zum Gelingen dieser einzigartigen Session beigetragen haben.


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