Saalhauser Bote Nr. 32, 1/2013
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Ergänzung zu Hamers niersten, Hamers obersten, Saalhauser Bote 2/2012

Von Alexander Rameil

Zu diesem Beitrag in der Herbstausgabe des Saalhauser Boten, möchte ich folgende Ergänzungen beisteuern: Am 26. Februar 1447 gehört Hans Hedenrich Hamer von Saalhausen zum Rat der Freien in Bilstein.1) Im Jahre1465 beurkunden die Erben Heinemann Hamers zu Saalhausen, dass sie ihr Gut zu Saalhausen an die Kirche zu Lenne verkauft haben.1) Die Eheleute Hennecke und Elisabeth Hamers beurkunden 1497, dass sie das Hamers Gut zu Milchenbach, welches Wilhelm Hamers unterhatte, an die Kirche zu Lenne verkauft haben.1) Vermutlich lebten die Hamers zwischenzeitlich in Milchenbach und dann wieder in Saalhausen.

Im Jahre 1572 liegt Vinzenz Hamers im Rechtsstreit mit dem Hammerpächter Christian Zeppenfeld, aus Rhode bei Olpe, wegen des Saalhauser Hammers.1) Zeppenfeld hatte das Hammerwerk kurz zuvor an Vinzenz Hamers verkauft. Sein gleichnamiger Nachkomme, Christian Zeppenfeld, ist später Schmied, auf dem nach ihm benannten Christes Hammer und seit 1649 mit Dorothea Trilling verheiratet. Sie hatte einen Teil des Trillings Hofes geerbt. Aus diesem Erbe entstand der Hof Christes, später Plencker- Gerlach, und heute Deitmer.

Am 29. Oktober 1591 wenden sich Vincens Hamer und Jacob Trilling zu Saalhausen an den Drost zu Bilstein: Der Landknecht Jost Becker habe ihnen das Wassergeld abgefordert, obgleich der Gebrauch des Hammers vom gnädigen Herrn verboten sei und sie dieses Werk auch nicht mehr gebraucht hätten. Übrigens seien ihnen auch einige Unfälle auf dem Hammer erwachsen; denn dieser sei einmal abgebrannt, die Schlacht sei etliche Male durch Wassergewalt aufgerissen, das Eisenwerk sei in den vergangenen Kriegsläufen vom Kriegsvolk geraubt, so dass sie in Armut geraten seien. Sie bitten, vom Wassergeld verschont zu werden.1)

Der von Hamers betriebene Eisenhammer lag nicht, wie in der Herbstausgabe erwähnt, auf der Störmecke, sondern unterhalb von Saalhausen, im Bereich der Gleiermündung, als späterer Christes Hammer, im heutigen Gleierbrück. Die nächste Nachricht zur Familiengeschichte ist ein Leibeigentausch des Johann Hamern zu Saalhausen für die Heirat mit Margreth an der Hellen, Tochter des Jacob an der Hellen zu Hundesossen im Jahre 1604.1) Am 28. Februar 1672 heiratet Anton Hamers die Gertrud Gobbeln, auf dem Hof, Gobbeln genannt Stienen, (Lage:Verkehrsbüro, Drosselstraße),1) am 2. Januar 1682 erwirbt Johannes Gobbelen das Hamers Gut von Kloster Grafschaft,1) und am 26. Juni 1691 heiraten Vinzens Schulte und Johanna Hamers.2) Aus der Ehe ihrer Tochter und Hoferbin, Dorothea Hamers, geboren 1692 und seit 1715 mit dem Schmied, Peter Chremer aus Oberhundem, der auch als Peter Hamers bezeichnet wird, verheiratet, gingen zwischen 1716 und 1733 wenigstens acht Kinder hervor. Jeweils vier Söhne und Töchter.2)

Die Töchter, Anna Ursula, verheiratet 1746 mit Johann Rameil (Erwähnt, im Saalhauser Boten 1/2004 und 1/2011, Artikel zu Rameils.), Anna Dorothea, verheiratet1764 mit Johann Mueß aus Saalhausen und Maria Catharina, verheiratet 1769 mit Johann Theodor Rötz genannt Neuhaus aus Saalhausen.2) Deren Nachkommen sind Neuhäusers aus Saalhausen.

Wie kommt dann der Name Hamers wieder nach Milchenbach? Die Söhne, Johann Hamers, heiraten 1757, Anna Margarethe Rameil, Schwester von Johann Rameil, der mit Anna Ursula Hamers verheiratet war und dadurch doppelt verschwägert (Bruder und Schwester haben Bruder und Schwester geheiratet.), Johann Georg Hamers heiratet 1754 Anna Maria Hütten aus Milchenbach, dessen Nachkommen, die sich Hamers schreiben, sind die heutigen Hamers in Milchenbach. Weiter der Wilhelm Hamers, welcher Eva Ursula Hermes aus Saalhausen heiratet und der eigentliche Hoferbe, Anton Hamers, der 1769 die Anna Maria Elisabeth Steinhanses aus Saalhausen heiratet.2)

Wie kam es zur Unterscheidung in Hamers niersten und Hamers obersten? Der Hoferbe Anton Hamers bekommt zwischen 1770 und 1785 mit Elisabeth Steinhanses, sieben Kinder. Unter ihnen ist auch Johann Hamers, geboren 1770, der spätere obersten Hamers. Desweiteren die von Georg Pulte in seinem Artikel im Saalhauser Boten 2/2012 erwähnten Geschwister Johann Eberhard, geboren 1781 und Anna Eva Hamers, welche die niedersten Hoferbin ist.2) Sie wird von Georg aber als Eva-Maria bezeichnet und dadurch falsch überliefert. Diese Hoferbin heißt richtig Anna Eva Hamers niersten und wird 1774 geboren. Sie heiratet Johann Hennes, der 1770 als Sohn von Anton Hennes und Maria Catharina geborene Brüggemann , im heutigen Hause Börger, Amselstraße, geboren wird.2) Doch die Hochzeit ist am 16.09.1800 geschehen und nicht 1816.2) Der Sohn von Anna Eva Hamers niersten und Johann Hennes wird 1808 geboren und heißt Johann Anton Hennes niersten.2) Dieser ist u.a. der Ur-Urgroßvater von Gregor Hennes, Auf der Jenseite 3.

Das Jahr 1816 ist also nicht das Heiratsjahr von Johann Hennes und Anna Eva Hamers, sondern das Baujahr des Hauses Hamers obersten, in dessen Hausinschrift die Namen Johann und Ursula Hamers, zu lesen waren. Bei ihnen handelt es sich um Anna Evas anderen Bruder, Johann Hamers, geboren 1770,(s.o.). Dieser ist Hoferbe auf dem obersten Teil und seit 1804 mit Eva Ursula Volpert aus Milchenbach verheiratet.2) Sie sind die Eltern des von Georg erwähnten, 1804 geborenen Franz Anton Hamers obersten.2)

Das ganze bedeutet vereinfacht: 1. Johann Hamers, im obersten Hause. Sein Name stand auch in der Hausinschrift. 2. Seine Schwester und Hoferbin, Anna Eva Hamers, im niersten Hause, verheiratet mit Johann Hennes. Franz Anton Hamers obersten und Johann Anton Hennes niersten, sind in der nächsten Generation Vettern.

So kam es zu den Familien Hamers obersten und Hennes niersten. Interessant ist, dass Eberhard Hamers, welcher in Hamburg gelebt haben soll, dann allerdings 1828 im Saalhauser Sterberegister erscheint!? Erwähnenswert ist noch, dass Franz Anton Hamers obersten im Jahre 1835 Anna Maria Elisabeth Tröster, Tochter des Schreiners Caspar Tröster und Anna Maria Elisabeth, geborene Kirchhof, genannt Schauerte, aus Milchenbach, geheiratet hatte.3) Sein gleichnamiger Sohn, Franz Anton Hamers, heiratet 1862 Amalia Antonia Hermes, genannt Lutze, Tochter des Zimmermeisters Martin Hermes, den späteren Hermes, genannt Martins, In den Peilen.3) Franz und Amalia haben zwei Töchter und drei Söhne, Elisabeth,1862, Maria Catharina,1864, Caspar Franz,1866, Anton,1869 und Anton Ludwig Hamers,1870 geboren.3) Diese Kinder wachsen wahrscheinlich in den Peilen auf.

Am Ende schreibt Georg Pulte: „Nach Erzählungen von Herrn Willi Schmelter hat der letzte Eigentümer von Hamers obersten später im Haus Tröster, In den Peilen 17, gelebt”. „Willi kann sich erinnern, dem alten Herrn Hamers einen Korb Äpfel gebracht zu haben”. Wie hieß denn der „Herr Hamers”?

Nach Angabe von Hiltrud Schröder, geborene Tröster, lebte bis um1940, ein Rudolf Hamers in ihrem Elternhaus Tröster, In den Peilen. Vieleicht ein Sohn von Caspar Franz, Anton oder Ludwig? Dieser habe noch Verwandte in Oberhausen-Sterkrade.4)

Doch ab hier verliert sich die Spur in meiner Datensammlung. Sicher ließe sich diese Thematik noch beliebig weit in die neuere Zeit recherchieren und ausdehnen. Doch der hier geschilderte Artikel entspricht ausschließlich meinen eigenen Zugangsmöglichkeiten und nicht mehr. Der Name Hamers existiert noch heute und ist der älteste Nachname in Saalhausen und Milchenbach. Sein Ursprungshof lag auf der Jenseite.

Quellenangabe:

  1. Saalhausen/Beiträge zur Geschichte des Dorfes 1981, Seite, 88, 89: (54,57,34,79,55,79), Seite 117, (33).
  2. Kirchenarchiv Paderborn, Kirchenbuchabteilung, Mikrofilm, Band: Pfarrei Lenne.
  3. Internet: Christa Siebes, Software-Ingeneurin, Ahnensuche über Batch-Nummern.
  4. Mitteilung Hiltrud Schröder.

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