Zum aktuellen Zeitpunkt (1. Quartal 2023) bietet die Alte
Apotheke Altenhundem den Service, die Rezepte täg-
lich in Saalhausen abzuholen (montags bis samstags
jeweils um 11.30 Uhr, montags, dienstags, donnerstags
und freitags zusätzlich jeweils um 16.30 Uhr) und den
Kunden die entsprechenden Medikamente sogar zeit-
nah nach Hause zu liefern.
Voraussetzung ist, dass die Verschreibung mit Na-
men, Vornamen, Wohnort, Straße und Hausnummer
des Empfängers versehen ist. Zudem sollte vermerkt
werden, ob eine Lieferung gewünscht wird oder ob die
Medikamente in der Apotheke abgeholt werden. Zuzah-
lungen und Rezeptgebühren werden bei Anlieferung
abgerechnet.
Annahmekasten links vom Blütenblatt-Schaufenster
Diese Dienstleistung scheint aber nicht
allen Einwohnern von Saalhausen bekannt zu sein, wie die Autorin auf Rückfragen bei Saalhauser Mitbürgern
erfuhr. Bis Rezepte zukünftig „in digitaler Form“ existieren (wie vom aktuellen Gesundheitsminister Dr. Karl Lau-
terbach geplant), bietet diese Annahmestelle in Saalhausen eine Lösung für eine zeitnahe Lieferung nach Hause.
Ulrich Schneiders aus Fleckenberg:
Eine Fundgrube für den Saalhauser Boten in Sachen Zeitgeschichte
von Friedrich W. Gniffke (Text und Foto, historische Aufnahmen: Ulrich Schneiders)
Seit einiger Zeit ist Ulrich Schneiders, geborener Gleierbrücker, wohn-
haft in Fleckenberg, Leser unseres Boten. Nun meldete er sich zum
Thema „Grab eines gefallenen Soldaten“ (Kreuz mit Stahlhelm) - wir
berichteten. Ulrich Schneiders suchte mich auf und ganz schnell merk-
te ich im Gespräch, dass er eine „Fundgrube“ an Informationen für uns
ist.
Zum obigen Thema machten wir eine Ortsbesichtigung: Oberhalb des
kleinen Hauses, in dem damals die Familie Lammers wohnte, hat er
als Junge das Kreuz mit dem Stahlhelm gesehen. (Siehe Foto mit U.
Schneiders)
Rechts von der Stelle ist die Hütte, in der die Jugend sich öfter traf.
Bilder hatte er bei sich. Wer kennt die Namen und kann vielleicht noch
mehr dazu erzählen?
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Zum Abschluss unseres interessanten Gespräches gab mir Herr Schneiders einen Text über eine Gegebenheit,
als es noch die „Holzwaren- und Bürstenhölzerfabrik“ von Fritz Beckmann in Gleierbrück gab:
Kleiderbügel mit Hosenspanner
- Eine kleine Geschichte aus der Nachkriegszeit von Ulrich Schneiders -
Das war ein Prämienprodukt der Firma „Holzwaren- und Bürstenhölzerfabrik Fritz Beckmann“ in Gleierbrück. Da-
mals (in den 50er Jahren) das größte Privatunternehmen zwischen Schmallenberg und Altenhundem. In Spitzen-
zeiten waren dort bis zu vierzig Leute beschäftigt. Der Besitzer Fritz Beckmann wurde im 2. Weltkrieg eingezogen
und kam erst 1950 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück.
Während dieser Zeit führte seine Frau Hetti mit dem alten Kuhlmann aus Fleckenberg den Betrieb. In Flecken-
berg kennt man heute noch das Unikum „Alter Kuhlmann“. Eine Marke für sich. So sagten seine Mitarbeiter in
Gleierbrück: „Der teilt immer so ein, dass für ihn nichts mehr übrig bleibt“.
So weit, so gut. Nun war 1948 in Bracht eine Festlichkeit mit Tombola. Die Firma Beckmann sponserte mehrere
Kleiderbügel mit Hosenspanner und kaufte auch einige Lose. Einige Tage später
kam prompt die Nachricht per Telefon, dass die Firma Beckmann etwas gewonnen
habe. Das war ein gefundenes Fressen für den Betriebsleiter Kuhlmann. Mit dem
Fahrrad fuhr er am anderen Tage nach Bracht, um den Preis abzuholen.
Bracht war damals ein heißes Pflaster mit zwei Gastwirtschaften (Koch und Ge-
ueke). In welcher Gastwirtschaft Herr Kuhlmann den Preis abgeholt hat, ist nicht
mehr bekannt. Aber er muss wohl tüchtig gezaubert haben. Natürlich auf Firmen-
kosten. So kam er ein wenig strubbelig zum Feierabend wieder in Gleierbrück an.
Und raten sie mal mit welchem Preis: Kleiderbügel mit Hosenspanner!!
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