Teresia Zimmermann, geb. am 1. Januar 1908 in Saalhausen. Nach Vollendung ihrer Schulzeit in der Volksschule Saalhausen begann sie im Jahr 1923 die Lehre als Hutmacherin bei der Fa. Wullenweber in Meschede.
Wie es damals üblich war, wohnte Teresia bei ihrem Lehrherrn in Kost und Logis. Zu Beginn ihrer Lehrzeit war in Deutschland die Inflation. Teresia erzählte gern aus dieser Zeit, dass sie jedes Mal, wenn sie mit der Eisenbahn von Saalhausen nach Meschede fuhr, ihr Fahrgeld für die Rückfahrkarte der Familie Wullenweber gab, die dieses für ihren Haushalt brauchte, weil durch die Geldentwertung es für die Rückfahrt nicht mehr reichte.
Nach dem Ende ihrer Lehrzeit 1926 arbeitete Teresia noch ein Jahr, als Hutmachergesellin bei einer Firma in Beckum.
Wieder zurück in Saalhausen, eröffnete sie in ihrem Elternhaus in der Willerei, heute Amselstraße 8, im Jahr 1929 ein Hutmachergeschäft. Gleichzeitig machte sich ihre Schwester Klara Zimmermann, die später Willi Rosenthal heiratete, als Schneiderin selbständig.
In Saalhausen war in dieser Zeit eine Hutmacherin, Frau Hessmann, die Großmutter von Friedbert Hessmann. Ihre Art Hüte zu machen war veraltet. Sie bespannte einen der Kopfform des jeweiligen Kunden angepasstes Gestell mit Stoff. Diese Art war übrigens noch in den 1950er Jahren als Schlapphut bekannt, der die Frauen bei der Feldarbeit vor der Sonne schützte.
Mit Teresia Zimmermann kam die modernere Art der Hutmacherei.
Über eine Form, die einem Kopf entsprach, wurde Filz oder weiches Leder mit Wasserdampf gespannt. Sobald dieser erkaltet war , hatte sie die Grundform eines Hutes. Nach dieser Form konnte sie nach dem Wunsch des Kunden jede Art von Hut herstellen.
Die Ladeneinrichtung hatte Teresia Zimmermann von der ehemaligen Hutmacherrin Frau Hessmann erworben. Im Jahr 1934 heiratete sie August Gastreich. Das Ehepaar August und Teresia Gastreich kaufte das Haus „Auf der Jenseite 7”, in welchem Teresia ihr Hutmachergeschäft einrichtete. Hier arbeitete sie bis in die 1960er Jahre.