Auf Wunsch einiger Leser hier der komplette Text der Sage vom Steinernen Kreuz unter Zuhilfenahme eines Textes des Gemeindearchivars Vormberg der Gemeinde Kirchhundem
Diese Stele hier in der Senke zwischen dem 553 m hohen Kirchberg und dem 621m hohen Ilberg nahe der Kreisstraße von Würdinghausen (Gemeinde Kirchhundem) und Saalhausen (Stadt Lennestadt) nennt man das Steinerne Kreuz. An der Front des Objektes finden Sie die Inschrift: Anno 1713. S(ankt) Nicalaus bitte für uns und helfe uns über Wasser und Land.
Die Motivation für die Errichtung dieses Bildstockes zu Ehren des hl. Nikolaus an dieser Stelle hat höchstwahrscheinlich ihre Begründung darin, dass dieser Heilige unter anderem als Patron der Kauf- und Fuhrleute verehrt worden ist. Befindet sich doch dieser Ort in unmittelbarer Nähe des Kriegerweges, einer historischen Fernhandelsstraße zwischen Siegen und Paderborn. Von Hilchenbach kommend zog sie über den langen Gebirgsrücken des Stüvelhagen herunter nach Würdinghausen. Um weiter in Richtung Norden reisen zu können, war es erforderlich, den quer zur Reiseroute verlaufenden Gebirgsrücken zu überqueren. Bei Gleierbrück im Lennetal konnte dann „trockenen Fußes” die Lenne überquert werden, und durch das Gleietal ging es anschließend wieder bergan Richtung Bracht.
Möglicherweise befand sich an der Stelle des Steinernen Kreuzes ein Rastplatz, bei dem zum Vorspann für die anstrengende Fahrt bergauf gemietete Pferde wieder ausgespannt werden konnten.
Um die Entstehung des Denkmals rankt sich folgende Sage: Vor langen Jahren, zur Schneeschmelze, sollen zwei Ritter den Weg gezogen sein, talabwärts zur Lenne, welche Hochwasser führte und die Brücke unter Wasserfluten gesetzt hatte. Da stieg der eine Ritter vom Pferde, kniete nieder und empfahl sein Leben durch ein Gebet dem hl. Nikolaus, während der andere erklärte, auch ohne St. Nikolaus durch das hohe Wasser zu kommen. Der Spötter versank mit seinem scheu gewordenen Pferde in den Fluten, und der fromme Ritter erreichte glücklich das trockene Ufer. Aus Dankbarkeit ließ derselbe auf der Anhöhe ein steinernes Kreuz mit Bildstock errichten, das heute noch steht. Eine andere Variante dieser Legende erzählte bereits Peter Sömer in seinem Werk „Hageröschen aus dem Herzogtum Westfalen”, hier allerdings nicht in Zusammenhang gebracht mit dem Steinernen Kreuz bei Würdinghausen:
Das Steinerne Kreuz wurde 1990 in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen. An seinem Standort treffen sich verschiedene Wanderwege, der bedeutendste davon dürfte der von Altenhundem kommende Zubringerweg zum Rothaarsteig sein, der 2003 eingeweiht worden ist und sich in diesem Bereich mit der Hauptwanderstrecke 6 von Hagen nach Bad Wildungen deckt. (Auszug aus einem Aufsatz des Gemeindearchivars der Gemeinde Kirchhundem) Auf Initiative des Brunnenvereins Würdinghausen und unter Mitwirkung der angrenzenden Orte Langenei, Saalhausen, Würdinghausen und der Volksbank Bigge-Lenne e.G. konnte im Jahr 2009 eine umfangreiche Renovierung durchgeführt und mit Hilfe der Bezirksregierung Arnsberg, der Stadt Lennestadt und der Gemeinde Kirchhundem, der Volksbank Bigge-Lenne e.G., der Sparkasse ALK und privater Sponsoren finanziert werden. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Waldbesitzer, die Waldgenossenschaft Würdinghausen, die Renovierungsgenehmigung erteilten.
1) Johann Schulte-Lingemann: Zeugen der Heimatgeschichte und Väterart. Alte Feldkreuze, Gedenksteine und Heiligenhäuschen in der Gemeinde Oberhundem. In: Heimatblätter aus dem Kreis Olpe. Jg. 13, 1936. S. 107f. Peter Sömer: Hageröschen aus dem Herzogtum Westfalen. Unveränd. Nachdruck der 2. Auflage. Paderborn 1909/Olpe 1992. S. 179. Siehe auch:
http://www.sgv-langenei.de http://www.saalhauser-bote.de http://www.kirchhundem.de (Archiv) http://www.stg-wuerdinghausen.de