(25 Teilnehmer, 28.07.2012 - 04.08.2012)
Zunächst einmal soll auf einer Karte die Lage der ehemaligen Provinz Schlesien gezeigt werden. Dort sind die deutschen Städtenamen eingezeichnet. Wie man erkennt, liegt der westliche Zipfel von Schlesien also auch heute noch in Deutschland, wurde aber zum Bundesland Sachsen geschlagen. Unser erstes Etappenziel, Görlitz, liegt also schon in Schlesien.
Anreise nach Görlitz. Görlitz liegt an der Neisse und damit an der heutigen Grenze zwischen Deutschland und Polen. Die Altstadt liegt auf westlicher Seite der Neisse, also in Deutschland. Über eine Fußgängerbrücke kommt man von dort direkt in den polnischen Teil. Dank der EU sind dort keine Grenzposten mehr zu finden.
von Görlitz nach Bad Reinerz. Die Fahrt von Görlitz zu unserem Ziel in der Grafschaft Glatz (siehe Karte) wurde schon für viele Besichtigungen genutzt. Bei dem ersten Zwischenstopp haben wir uns den Ring (Rathausplatz) in Liegnitz angesehen. Von dort aus setzten wir unsere Fahrt bis Schweidnitz fort. In Schweidnitz steht die bekannte "Friedenskirche". Diese evangelische Fachwerkkirche durfte nach dem 30 jährigen Krieg gebaut werden, obwohl der österreichische Landesherr katholisch war. Als Auflagen galten, dass die Kirche außerhalb der Stadt gebaut werden musste. Es durften auch keine Steine verwendet werden und die Bauzeit durfte nicht länger als 1 Jahr sein. Über Peterswaldau fuhren wir dann durch das Eulengebirge Richtung Neurode. In Peterswaldau und Umgebung fand 1848 der schlesische Weberaufstand statt, der auch in dem Stück "Die Weber" von Gerhard Hauptmann seinen Niederschlag gefunden hat.
In Neurode angekommen, haben wir eine längere Pause am Ring eingelegt und dort gegessen und getrunken. Der Ring ist in den letzten Jahren komplett erneuert und saniert worden. An Walditz, dem Heimatdorf einiger Mitreisender, vorbei über Wünschelburg sind wir zur Heuscheuer hoch gefahren. Die Heuscheuer stellt einen markanten Tafelberg mit imposanten Sandsteinformationen dar. Auf der südlichen Seite der Heuscheuer gelangten wir dann an unser Hotel in Bad Reinerz.
Glatz, Landeck, Seitenberg, Maria Schnee, Habelschwerdt, Bad Altheide. Am Montag haben wir eine Rundreise durch die Grafschaft Glatz gemacht. Zunächst haben wir Glatz mit Altstadt und Festung (Friedrich der Große) besichtigt und Euro in Zloty umgetauscht. In der Unterstadt erstaunten uns die Hochwassermarken des Jahrhunderthochwassers von 1997. An Bad Landeck und Seitenberg vorbei sind wir zur Wallfahrtskirche Maria Schnee gefahren. Hier müssen wir Jürgen hohe Anerkennung zollen, denn mit dem Bus ist das schon so eine Sache. Maria Schnee liegt nämlich auf einer Bergspitze und ist nur schwer erreichbar. Von dort sind wir über Habelschwerdt nach Bad Altheide gefahren, wo wir eine längere Zeit zur freien Verfügung hatten.
Mit einem Reiseführer haben wir Breslau besucht, das ca. 110 km nördlich von Glatz liegt. Als besondere Ziele haben wir die 1912 gebaute Jahrhunderthalle, die Dominsel und den Ring mit dem berühmten Rathaus besichtigt. Wer wollte, hat den „Schweidnitzer Keller” im Rathaus aufgesucht.
Albendorf, Braunau, Adersbach, Bad Kudowa, Grunwald. Den Mittwoch haben wir für einen Ausflug in die Tschechei genutzt. Auf der Hinfahrt wurde aber erst noch die Wallfahrtskirche in Albendorf besucht. Auf der tschechischen Seite haben wir Braunau (im ehemaligen Sudetenland) besichtigt. Das eigentliche Ziel des Ausflugs waren jedoch die Adersbacher Felsen, die aus imposanten Erosionsgebilden und Schluchten bestehen. Die Natur hat hier wunderbare Sandsteinformationen gebildet. Auf dem Rückweg haben wir im größten Bad der Grafschaft Glatz, Bad Kudowa, eine Pause eingelegt. Von dort aus sind wir über die hohe Mense und Grunwald, wo es heute ein Skigebiet gibt, durch das Tal der Reinerzer Weisstritz zurück zum Hotel gelangt. Am Abend wurde im Garten unseres Hotels ein Grillfest veranstaltet.
Walditz, Neurode, Krainsdorf. Am Donnerstag hat sich unsere Gruppe aufgeteilt und jeder hat seine persönlichen Ziele angesteuert. Eine ganze Reihe von uns haben Walditz, Neurode und Krainsdorf, die Heimat von vielen der Vertriebenen, die in Saalhausen gelandet sind, besucht. Von den heute dort lebenden Polen wurden wir durchweg freundlich aufgenommen. Dank Christa Leipelt konnten wir uns verständigen. Als kleine Kuriosität sei angemerkt, dass wir mit unserem 3,5 Meter hohen Bus unter einer Eisenbahnbrücke hindurch gefahren sind, deren Höhe mit 2,7 Metern angegeben ist.
Riesengebirge, Krummhübel, Kirche Wang, Görlitz. Am Freitag sind wir über das Riesengebirge zurück nach Görlitz gefahren. In Krummhübel an der Schneekoppe haben wir die Kirche Wang besichtigt. Die Kirche Wang ist eine mittelalterliche norwegische Holzkirche, die der preußische König im 19. Jahrhundert gekauft und im Riesengebirge wieder hat aufbauen lassen. Den Rest der Zeit haben wir auf der Touristenmeile von Krummhübel zugebracht. Gegen Nachmittag sind wir die restlichen 70 km bis Görlitz zurück gefahren. Görlitz wäre eigentlich eine eigene Reise wert gewesen.
Heimreise. Am Samstag haben wir die Heimreise von Görlitz nach Saalhausen angetreten und unsere durchweg sonnigen Tage in Schlesien beendet. Wir kamen rechtzeitig zu "Stark im Park" wieder in Saalhausen an.