Saalhauser Bote Nr. 35, 2/2014
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Saalhausen du Träumer

Toni Trilling sen., 1983
Toni Trilling sen., 1983

Toni Trilling sen. zeichnete 1983 in einer kleinen Broschüre „Wahre Witze und Geschichten aus dem alten Saalhausen” handschriftlich auf und versah diese mit eigenen Illustrationen. Die Broschüre hat den Titel „Saalhausen du Träumer”.

Und nun zwei Begebenheiten vom witzigen Josef Hennes. Er, Kaufmann und Kleinbauer, war freundlich und hilfsbereit und konnte sofort auf alles einen Reim machen. Sein Pferd passt eher in einen Zirkus als auf den Acker.



Wiederum war er eines Tages auf dem Acker beim Pflügen, nahe der Landstraße. Von Weitem sieht er den Saalhauser Polizeimann Litzau kommen. Gleich hat Josef eine witzige Idee und ruft laut, sein Pferd antreibend: „Huit Litzau!”, so dass der Polizist Litzau das hört, von seinem Fahrrad absteigt und schnurstracks auf den Josef zugeht, sein Notizbuch herausholt und den Josef wie folgt anspricht: „Das geht mir doch zu weit, was Sie mit mir treiben, indem Sie mit wiederholtem Male meinen eigenen Namen rufen, um Ihren Gaul anzutreiben.” Josef tut ganz verwundert und antwortet mit der unschuldigsten Miene: „Aber Herr Litzau, wie könnte ich nur, ich hab‘ doch laut und deutlich gerufen: „Huit Mistsau!, darauf gehorcht das Pferd am besten.” Der Polizist steckt sein Buch wieder ein mit den Worten: „Dann will ich es diesmal dabei belassen, aber glauben tue ich es nicht!”

Hennes Josef hatte auch ein besonderes Talent. Im Augenblick hatte er auf jeden Witz ein paar Verse gereimt. In der damaligen Zeit war in Gleierbrück ein neuer Wirt eingeheiratet, der die Gewohnheit hatte, zu jedem du zu sagen, den er noch nicht kannte. Für diese Eigentümlichkeit hatte Josef gleich einen Vers wie folgt: „Der Föhres Josef jesmariju, der sagt zu jedem einfach du.” *



Und der alte Frohnen Papa kam müde des abends nach Hause von der Arbeit, setzte sich gleich an den Tisch und wartete auf sein Abendessen. Seine Frau Sette kommt mit einem Napf voll Kartoffeln, setzt ihn auf den Tisch mit den Worten: „Sau, niu iät.”

Der ruhige Mann Albert sieht seine Frau Sette an und meint verwundert: „Jä un, is dät alles?” Sette antwortet: „Jo diu dumme Kärel, is di dät nit guät genaug, dann dai iäk mi en Stiäk Buätter dran un friäte se selwer.”


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