Saalhauser Bote Nr. 43, 2/2018
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Das „Halloween Haus“ in Saalhausen

von Carola Schmidt

Seit Jahren zieht es zu Halloween vom 31. Oktober auf den 01. November Eltern mit ihren Kinder zu einer Adresse in den Peilen in Saalhausen. Thorsten Hyss und Steven Nöller haben auch in diesem Jahr nach tagelangen Vorbereitungen das Haus in eine Halloween Landschaft verwandelt, mit all den Figuren, die mit dem Wort „Halloween“ verbunden sind.

All Hallows’ Eve benennt die Volksbräuche am Abend und in der Nacht vor Allerheiligen ursprünglich vor allem im katholischen Irland, von wo es durch Auswanderer in die neue Heimat USA mitgenommen wurde. Seit den 1990er Jahren verbreiten sich Halloween-Bräuche in US-amerikanischer Ausprägung auch im kontinentalen Europa, dank des Einsatzes von Thorsten und Steven seit einigen Jahren auch in Saalhausen.

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Besonders attraktiv wirkt die Dekoration in der Nacht
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Skelette und ein Kürbis - einfach gruselig
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Nachbar Tasso ist die Pizza mit Fratzen gewidmet

Riesige, ausgehöhlte Kürbisse zieren den Vorgarten. Warum? Der Brauch, Kürbisse zu Halloween aufzustellen, stammt ebenfalls aus Irland. Dort lebte einer Sage nach der Bösewicht Jack Oldfield. Dieser fing durch eine List den Teufel ein und wollte ihn nur freilassen, wenn er ihm fortan nicht mehr in die Quere kommen würde. Nach Jacks Tod kam er aufgrund seiner Taten nicht in den Himmel, aber auch in die Hölle durfte Jack natürlich nicht, da er den Teufel betrogen hatte.

Da erbarmte sich der Teufel und schenkte Jack eine Rübe und eine glühende Kohle, damit er in der Dunkelheit wandern könne. Der Ursprung des beleuchteten Kürbisses war demnach eine beleuchtete Rübe, doch da in den USA mehr Kürbisse als Rüben in großen Mengen zur Verfügung standen, höhlte man stattdessen einen Kürbis aus. Um böse Geister abzuschrecken, schnitt man Fratzen in Kürbisse, die vor dem Haus den Hof beleuchteten.

Über Jahre haben Thorsten und Steven auf dem Markt nach Artikeln wie animierten Hexen, Skeletten, Vampiren, anderen blutsaugenden Flugwesen, Teufeln, von der Decke fallende Spinnen, Grabsteinen etc. gesucht. Besonders in der Dämmerung oder in der Nacht erstrahlt das Haus in den Peilen, aus einem Vulkan und einem Drachen steigt Rauch auf und die Augen der Skelette erstrahlen bei Knopfdruck glühendrot.

In diesem Jahr gab es eine Neuerung: in einem Korridor wurden Besucher um das Haus herumgeführt und mit diversen animierten Figuren konfrontiert.

Mit einer „animierten“Hexe fing vor 8 Jahren die Sammelleidenschaft von Thorsten Hyss an. Seither nimmt der Vorrat an Dekoartikeln nicht nur für Halloween in jedem Jahr zu, auch eine Weihnachtsausstellung und ein Oster-Fenster (mit einer Osterhasen-Schulklasse in Form kleiner Figuren) bereiten Thorsten und Steven zur entsprechender Zeit in ihrem Haus vor.

Am Halloween-Abend halten sie Süßigkeiten bereit, die Kinder in Halloween-Kostümen bei ihrem Gang durch Saalhausen unter dem Motto „Süßes oder Saures“ einsammeln.

Während Halloween sich erst seit relativ kurzer Zeit als Brauch etabliert hat, gibt es in einigen Teilen Deutschlands ebenfalls den Brauch des Martinisingens fast zeitgleich am 10. bzw. 11. November, bei dem Kinder an den Haustüren Lieder singen und als Belohnung Gebäck, Früchte oder Süßigkeiten erhalten.

Nicht nur Kinder freuen sich schon auf das nächste „Fenster“ in der Weihnachtszeit in den Peilen.


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