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Saalhauser Bote Nr. 20, 1/2007
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Internetzugang in Saalhausen / - Leserzuschriften

Zum Artikel unseres Mitarbeiters R. Lehrig in der Ausgabe 2/2006. Leserbriefe müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Wir behalten uns Kürzungen vor.

Zu Ihrem Bericht im Saalhauser Boten möchte ich Ihnen Folgendes mitteilen: Im November 2005 zogen wir vom Saarland nach Saalhausen zu Schöttlers, hier bekam ich von der Telecom einen DSL-Anschluss für unseren Internetzugang. Anfangs hakte das Ganze, wie Sie es in Ihrem Beitrag richtig beschreiben.

Mittlerweile läuft das Ganze stabil mit 1024 über 1&1 mit einer Fritz!Box Fon 5010, mit der ich auch über das Internet telefoniere. Sogar der Faxversand via Fritz!Fax funktioniert reibungslos. Die Einstellungen des ganzen Szenarios hat allerdings viel Zeit und Schweiß gekostet, aber durch die gute Sprachqualität bei Fritz!DSL hat sich der Aufwand gelohnt.

Herbert Treitz, per E-mail

Ich habe in dieser Woche Ihren Leserbrief im Saalhauser Boten gelesen. Vielleicht kann ich auch etwas dazu beitragen. Dass es Verwirrung zum Thema DSL in Saalhausen gibt, ist mir auch schon zu Ohren gekommen. Bei DSL-Diensten spielt das Längen-Bandbreitenprodukt eine wesentliche Rolle. Faustformel: je länger die Kupferdoppelader (CuDa), desto geringer die Bandbreite. Leitungsdämpfung, Aderquerschnitt, (NEXT) Nebensprechen und Reflektionen sind die Hauptparameter die einen hochbitratigen Dienst möglich bzw. unmöglich machen.

An dem DSLAM (Digital Subcriber Line Access Multiplxer) in Langenei werden entsprechend alle DSLer in Saalhausen, Langenei, Kickenbach und Gleierbrück terminiert.Es gibt in der DSL-Technik verschiedene Übertragungsverfahren (Übertragungscodes). Einer der aktuellen Codes ist der PAM16, auf den der Standard ADSL2+ aufsetzt. Soviel mir bekannt ist, setzt DTAG hier noch auf den "alten" ADSL2-Standard. In anderen Gebieten setzt DTAG mittlerweile den ADSL2+-Standard ein, der bei gleicher Kabellänge höhere Bandbreiten (bis 25 MBit/s) generieren kann. Aber auch hier gilt: Bandbreite bis max. ... MBit/s möglich...

Da die DTAG ein aktiennotiertes Unternehmen ist, wird die DTAG nur in Projekte investieren, deren business case sich nach kurzer Zeit rechnet. An einen weiteren Ausbau z.B. das VDSL-Netz, welches in Ballungszentren aufgebaut wird, ist hier in Saalhausen nicht zu denken. Mit VDSL wird die DTAG das Glasfasernetz näher zum Endkunden bringen, um Bandbreiten bis zu 50 MBit/s realisieren zu können. Diese Bandbreiten benötigt man, um zukünftig Triple Play Dienste als Carrier anbieten zu können.

Das Thema VOIP ist übrigens schon wieder fast überholt, da man nun auf klassischen Netzen Telefonflatrates dazu buchen kann.

Eine Versorgung über unser CATV-Netz ist grundsätzlich möglich, nur sind hier Investitionen zu tätigen wie rückkanalfähige Verstärker, ein entsprechendes Gateway am Headend und Anschaffung von Kabelmodems etc. Die Zuführung zum IP-Transit-Netz kostet z.B. mtl. 599,-€ (flat) bei DTAG je symmetrischer 2 MBit/s-Interconnect-Verbindung. Man muss sich Gedanken machen, welche Überbuchung man wählen möchte, um zu entscheiden, welche Bandbreite zum Backbone genügt. Man wählt dann entsprechende 2 MBit/s-Äquivalente. Darüber hinaus muss man sich dann mit den regulatorischen Bedingungen beschäftigen. Die Überbuchungsrate liegt bei DTAG teilweise bei 1:100.

An dem Gerücht, dass Tractotechnik mit 10 MBit/s sym. angebunden ist, ist wohl etwas Wahres dran. Man darf hier nur nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die 10 MBit/s werden aus 5x2 MBit/s Festverbindungen realisiert, die entsprechend über einen Loadbalancer und Router am Ende zusammengeführt werden. 2 MBit/s-Systeme werden bei DTAG in der Regel über 2 CuDA's geführt. Sollten auf einer so langen Kabelverbindung Signalverlste auftreten, werden so genannte Repeater (Zwischenregenatoren) eingesetzt, die die Signalform korrigieren und verstärken. Es handelt sich hier um Business-Produkte, die mit höherwertigen SLA's behaftet sind als bei einem einfachen DSLer, d.h. es werden hier garantierte Bandbreiten geschaltet (qualitiy of service), DSL (best effort Prinzip). Das schlägt sich aber auch im Preis nieder. Eine Alternative gibt es noch: DSL onair der Deutschen Breitbanddienste.

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Dipl.-Ing. Thomas Hennecke DOKOM Gesellschaft für Telekommunikation mbH home office Saalhausen

per E-mail


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