Zum Artikel Saalhauser Bote Nr. 24, 1/2009
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400 Jahre Schützenwesen in Saalhausen
Auszüge aus der Jubiläumsfestschrift
von Jürgen Beckmann und Mathias Heimes
Die jüngere Vereinsgeschichte
Die „Schützen-Schießspiele” sind in Saalhausen nachweislich über 400 Jahre alt.
Im Protokollbuch des kurfürstlichen Gerichts zu Bilstein ist nachzulesen, dass bereits anno 1609 die „Schützenbrüder zu Salhaußen” dem schönsten und beliebtesten Bürgerfest nachgegangen sind.
Original-Übersetzung d. Martin Vormberg (Gemeindearchivar Kirchhundem):
Brucht-Gericht, Dienstags den 26 Januarius.A(nn)o 1610
Fiscus c(ontra) die Schützenbrüder zu Bilstein, Salhaußen undtt Meggen Klagt unangesehen, das in Churf(ürstlich Durchl(auchtigster) Landtordnung Ernstlich verbotten, das keine schießspiele lendisch, ohen sunderliche erlaubnuß der Obrigkeit nicht angerichttett oder gehaltten werden sollten. So ahebne doch dem zu gegen, die B(egkla)te und Jeder an seinen orth vergangenen Jahr schießspiele ausruffen lassen und wircklich gehaltten und das alles gegen die ordtnungh…tt derwegen die B(eklag)ten in gepurliche Straff mit Rechtt zuerkennen. Die Beclagtte sein Ihres Mudtwilligen Erzeigens und Schiessens halb R.p.mo zur Abdracht Erkandtt.
Dieses Protokoll datiert aus dem Jahre 1610. Und da nach der Vereinsgeschichte die Bürger von Saalhausen im Jahre 1885 die Neugründung ausriefen, anscheinend ohne zu wissen, dass ihre Vorväter schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts spielfreudige „Freischießspiele” am Rande des Dorfes abwickelten, können die Mitglieder des Schützenvereins Saalhausen auf ein 400-jähriges Bestehen ihrer Schützenbruderschaft zurückblicken.
Die älteste Urkunde, die über die Schießspiele der Schützenbrüder in Saalhausen berichtet, erinnert an eine Gerichtsklage zu Bilstein im Januar 1610, wonach Schützen-feste nur mit der ausdrücklichen Genehmigung Ihrer Durchlaucht durchgeführt werden durften.
Doch daran hielten sich die Schützenbrüder in Bilstein, Saalhausen und Meggen anscheinend nicht, sie mussten eine gebührliche Strafe in Talern zahlen, weil „jeder an seinem Ort vergangenen Jahres Schießspiele ausrufen ließe und abgehalten hatte”.
Das erste eigene Festzelt des Schützenvereins
Vom Schmallenberger Schützenverein wird 1898 eine geeignete Festhalle übernommen und
nach einem viel bestaunten Transport lenneabwärts auf dem von Peter Rameil -Rammels zwischen Lennelust und Bahnhof käuflich erworbenen Platz im Jahre 1899 neu aufgebaut.
Die stetige Aufmerksamkeit, die man allerseits dem Schützenverein entgegenbringt, und die Aufwärtsbewegung des rührigen Vereins veranlasst die Verantwortlichen, sich nach einer feststehenden Halle umzuschauen. Vom Schmallenberger Schützenverein wird 1898 eine geeignete Festhalle übernommen und nach einem viel bestaunten Transport lenneabwärts auf dem von Peter Rameil -Rammels zwischen Lennelust und Bahnhof käuflich erworbenen Platz im Jahre 1899 neu aufgebaut. Im Jahr 1900, Emil Rameil ist viel umjubelter Schützenkönig, wird in einer großen Feierstunde die neue Schützenhalle eingeweiht. Von allen Seiten kommen Glückwünsche. In den folgenden Jahren findet das Vogelschießen nunmehr direkt am Festplatz statt.
Der Neustart nach dem 2. Weltkrieg
Nachdem 1945 die Besatzungsmächte ein Verbot sämtlicher Schützenvereine erlassen haben, wird für das noch vorhandene Vereinsvermögen ein Treuhänder eingesetzt. Schützenbruder Josef Richter wird für dieses Amt bestellt.
In der Folge gelingt es, wenigstens das Dach wieder einigermaßen abzudichten.
Schon lange haben sich die Besatzungsmächte von der Harmlosigkeit und dem Wesen der Schützenvereine überzeugt, sodass am 12. Oktober 1947 Treuhänder Richter die ehemaligen Schützenbrüder zu einer Versammlung einlädt.
Unter der Regie von Dr. Deitmer wird den Schützen freigestellt, entweder ihren Anschluss an eine Bruderschaft oder an den Westfälischen Heimatbund zu erklären. Zu letzterem erklärt sich die Versammlung bereit.
1947 Neubeginn: Nachdem die Halle wieder hergerichtet wurde , wird am 5. und 6. September 1948 die Bevölkerung aufgerufen, sich am ersten Schützenfest nach dem zweiten Weltkrieg rege zu beteiligen.
Erster „Vogel” 1948
Schützenkönig 1948: Werner Lammers
1947 Neubeginn: Nachdem die Halle wieder hergerichtet wurde, wird am 5. und 6. September 1948 die Bevölkerung aufgerufen, sich am ersten Schützenfest nach dem zweiten Weltkrieg rege zu beteiligen.
Der Vorstand im Jubiläumsjahr 1985:
1. Vorsitzender: Hubert Mönnig
2. Vorsitzender: Antonius Voß jr.
Schriftführer: Hermann Deitmer, Kassierer: Friedbert Heßmann
Beisitzer: Paul Nagel, Siegfried Rameil, Friedbert Rohleder
Major: Franz Blöink,
Hauptmann: Klaus Gastreich
Der Vorstand und die Offiziere im Jubiläumsjahr:
1. Vorsitzender: Mathias Heimes, 2. Vorsitzender: Peter Schulte, Kassierer: Friedbert Heßmann, Schriftführer: Stefan Schulte, Beisitzer: Bernward Hennes, Ernst Zimmermann und Tobias Würde, Major: Jürgen Beckmann, Hauptmann: Werner Püttmann, 1. Zugführer: Thomas Voss, 2. Zugführer: Sven Püttmann, Jungschützenzugführer: Benedikt Köster, Herold: Volker Weiland, Vogeloffiziere: Josef Freese, Christian Würde, Martin Hein, Königsoffiziere: Markus Kreft, Stefan Maschke, Kaiseroffiziere: Frank Hennes, Sebastian Würde, Fahnenoffiziere alte Fahne: Ludger Rameil, Daniel Albrecht, Fähnrich Stefan Reinsch, Fahnenoffiziere neue Fahne: Volker Schulte, Georg Pulte, Fähnrich: Uwe Reuter
Der Schützenverein Saalhausen 1609 e.V. bedankt sich für den jahrelangen und
unermüdlichen Einsatz. Paul Hermes hat in den vielen Jahren seiner Tätigkeit prachtvolle
Vögel zu unserer aller Freude gebaut.
Die schönsten Vögel gibt’s in Saalhausen!
Amtierende Majestäten:
Von links:
Thorsten Kathol u. Sonja Püttmann, Günther und Inge Becker, Tom Kuhlmann und Laura Hamers
©Alle Fotos zum Artikel: Schützenverein 1609 e.V. Saalhausen
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