Zum Artikel Saalhauser Bote Nr. 26, 1/2010
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Kinder- und Jugendseite
Krieg erklären
Ein Spiel mit einem solchen Namen ?! Gab es das ? Mancher wird sich heute wundern, dass dieses Spiel in der Nachkriegszeit von den Kindern überall ganz unbefangen und ohne Vorbehalte gespielt wurde. Wir hörten zwar von den Erwachsenen gelegentlich noch vom Krieg, hatten aber selbst keine Vorstellung davon und so war selbst der Name dieses Spiels für uns nichts Anstößiges. Das Spiel ging so:
Meist waren vier bis fünf, höchstens sechs Kinder, die mitmachten. Auf einem möglichst ebenen Platz wurde ein großer Kreis aufgezeichnet, der dann entsprechend der Anzahl der Mitspieler in gleich große Felder eingeteilt wurde. In sein Feld schrieb jeder den Namen eines Landes, das er sich ausgesucht hatte. Absolute Favoriten waren Amerika und England. Dann stellten sich alle Mitspieler in Ihre Felder. Das Kind, das durch Auszählen beginnen durfte, rief nun z.B.: "Deutschland erklärt den Krieg an Amerika" und warf dabei ein Stöckchen von etwa 20 cm Länge in das Feld Amerika.
Das Kind in diesem Feld musste nun möglichst schnell den Fuß auf das Stöckchen stellen und "Stopp" rufen. Alle Mitspieler, die nach dem Stockwurf weggelaufen waren, mussten sofort stehen bleiben und das gerufene Kind versuchte nun, mit dem Stock einen der Mitspieler zu treffen. Gelang ihm das, durfte es dem getroffenen Kind ein Stück Land abnehmen. Dazu musste man in seinem eigenen Feld stehen bleiben und mit dem Stock einen Bogen in das andere Land ziehen. Dieser Strich wurde mit Kreide sichtbar gemacht und war nun die neue Landesgrenze. Wer sein Land verloren hatte, musste ausscheiden und wem zuletzt der komplette Kreis gehörte, war natürlich Sieger.
Natürlich gab es noch viele andere Spiele, wie z.B. "Räuber und Gendarm", "Schnitzeljagd" oder "Pfeiljagd" durchs ganze Dorf und später auch "Gummitwist". Auch gab es von allen Spielen die verschiedensten Varianten.
Vielleicht erinnern sich noch einige Leser an andere Spielmöglichkeiten und setzen die Reihe fort ?
- Gefunden von P. Lehrig -
in "HANDIRK Grafschaft Latrop Schanze in Wort und Bild"
Ausgabe Nr. 26 (2009)
Klein-Päiterken
Klein-Päiterken saat in der Renne
Beklaukert Gesicht un Hänne.
Do kam de Pastäuer te gohen
Un bläif bey diäm Schmirfinken
stohen:
„Bat hiäst diu säu fleytig
te wiärken?”
„Ik bugge Kapellen un Kiärken!”
„Bat weß Diu met Kiärke un Käuer?
Diu hiäst jo doch keinen Pastäuer!”
„ Diän back ik mi, piddewit,
vam Läihmen,
dey üäwwerig blitt.”
Anmerkung der Redaktion:
Liebe Kinder, versteht Ihr den Text? Er ist in Plattdeutsch geschrieben.
Wenn Ihr nicht alles versteht, so fragt Eltern, Großeltern oder ältere Nachbarn. In der Weihnachtsausgabe des Boten werden wir eine Übersetzung geben. Wer schreibt uns seine? Wir drucken Sie dann ab.
Entnommen haben wir diesen plattdeutschen Reim einer Dokumentation „Kinderleben im Sauerland” Herausgeber: Schieferbergbau- und Heimatmuseum Schmallenberg-Holthausen. Dort gab es 1992 eine Ausstellung gleichen Namens.
Schreibt uns doch auch einmal etwas zum Kinderleben heute im Sauerland. Erzählt, was Ihr heute so macht.
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