Saalhausen, Lennestadt Sauerland





Saalhauser Bote / Heimatstube Saalhausen
redaktion@saalhauser-bote.de
Haupt Menu: [Startseite] [Saalhauser Bote] [In Saalhausen zu finden] [Bildergalerien/Routen] [Links] [Kontakt/Impressum]
 21.11.2024
Neue Ausgaben
Archiv
Kalender
Zum Artikel
Saalhauser Bote Nr. 36, 1/2015
Zurück Inhalt Vor

Schwuatte Geschäfte

Frau Agnes Kopa gab uns einen Zeitungsausschnitt mit dieser Geschichte, sie stammt aus der Feder von J. Becker, Altenhundem.

Schwuatte Geschäfte

De Peiter harr schwatte Geschäfte maket un acht Wiäcken Gefängnis krien. Dit wass iämme doch en wannig viell und heu laggte giegen dät Urteil Berufunge in.

Do hor heu, dat sien Nover Wilm Schöffe an diäm Berufungsgerichte wass. Heu geng nom Wilm un saggte: „Wilm, iek häve schwatt schlachtet un acht Wiäcken Gefängnis asse Strofe krien, Wilm deu Strofe Iss mie te gräut un iek heve Inspruck inlaggt, Wann diu et ferreg brenges, dat iek bläus veier Wiäcken kriege, dann kriste 100 Mark van mie.” Wilm gaffte Peiter de Hand drop alles te taune, dat heu bläus veir Wiäcken kreig.

De Dag was do, wo et Gerichte iüwer sienen Fall verhandele. No diär Verhandlunge taug siek de Amtsrichter met dian Schöffen terügge und asse wier kam, verkündigere heu et Urteil: Vier Wochen Gefängnis.

De Peiter harr en Spaß. Heu konn et biuten nit iuthallen, bit sein Nover Wilm iut deam Gerichte kam. Biuten op ter Strote fäll heu diäm Wim ümmen Hals un sagte: Wilm, do hiäss diu mi en Fröndesdienst don, dit wär ieck die im Liäwen nit vergiäten. Jo, sagte de Wilm taum Peiter, wat gläubes diu wall, wat dit mi schwor fallen iss, deu Kerls wollen dieck verdammt fri spriäken.

Josef Becker-Gersthagen, Altenhundem († 1962)

Schwarzgeschäfte

Der Peter hatte schwarze Geschäfte gemacht und acht Wochen Gefängnis bekommen. Das war ihm doch ein wenig zu viel und er legte gegen das Urteil Berufung ein.

Da hörte er, dass sein Nachbar Wilm Schöffe am Berufungsgericht war. Er ging zum Wilm und sagte: „Wilm, ich habe schwarz geschlachtet und acht Wochen Gefängnis bekommen. Wilm die Strafe ist mir zu viel und ich habe Einspruch erhoben Wenn du es fertig bringst, dass ich bloß vier Wochen kriege, dann bekommst du 100 Mark von mir.” Wilm gab Peter die Hand drauf, alles zu tun, dass er bloß vier Wochen bekommt.

Der Tag war da, wo das Gericht über seinen Fall verhandelte. Nach der Verhandlung zog sich der Amtsrichter mit seinen Schöffen zurück und als er wiederkam, verkündigte er das Urteil: Vier Wochen Gefängnis.

Der Peter hatte einen Spaß. Er konnte es draußen nicht aushalten, bis sein Nachbar Wilm aus dem Gerichtsaal kam. Draußen auf der Straße fiel er dem Wim um den Hals und sagte: Wilm, da hast du mir ‘nen Freundesdienst getan, das werde ich dir im Leben nicht vergessen. Ja, sagte der Wilm zum Peter, was glaubst du wohl, was mir das schwer gefallen ist, die Herren wollten dich partout freisprechen.

(Übersetzung: H. Würde)


Zurück Inhalt Vor

Diese Seite ist NICHT für einen speziellen Browser optimiert worden.

© 2004-2023 Heimatstube Saalhausen e.V., redaktion@saalhauser-bote.de