Zum Artikel Saalhauser Bote Nr. 23, 2/2008
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Zum Tod von Theo Heimes und Maria Böddicker
Lesen Sie hierzu die Ansprache von Pastor Hengstebeck im Requiem für die am 29. April 2008 verstorbene Küsterin Maria Böddicker und die beiden Texte aus der Westfalenpost und dem Sauerlandkurier zum Tod von Theo Heimes, der sich Zeit seines Lebens ganz besonders für die politischen Belange Saalhausens eingesetzt hat und über die Grenzen unserer Heimat hinaus.
In dieser Stunde der Trauer darf ich Sie alle, liebe Schwestern und Brüder, in unserer Kirche willkommen heißen.
Mein besonderer Gruß und meine Anteilnahme gilt Ihnen, den verehrten Angehörigen der Verstorbenen.
Mein Gruß gilt den Mitbrüdern, zunächst den Geistlichen hier aus dem Ort, Pfarrer Hillmann und P. Bernhard Trilling, sodann meinem Vorgänger, Pfarrer Norbert Appel, dem Pastoralverbundsleiter, Pfarrer Christoph Gundermann, Pfarrer Markus Leber aus Drolshagen und Diakon Andreas Blöink. Pfr. Fuhrmann muss in seiner Gemeinde selbst einer Beerdigung vorstehen, er bedauert, nicht bei uns sein zu können und lässt auf diesem Wege allen seinen Gruß und seine Anteilnahme übermitteln.
Wir sind hier versammelt, um das Heilige Opfer darzubringen für das Seelenheil unserer Schwester Maria Böddicker, deren sterblichen Leib wir heute zu Grabe tragen.
An sich fehlen mir die Worte.
Ungenügend sind Danke oder Anerkennung, sie stehen in keinem Verhältnis zu dem, was wir alle von Frau Böddicker empfangen haben. Erst das Gesamt aller unserer Erinnerungen, das Zeugnis jedes Einzelnen zusammengetragen vermöchte vielleicht eine Würdigung zu ergeben, die der Verstorbenen gerecht wird.
Leicht ließe sich eine Sonderausgabe des Saalhauser Boten erstellen, Seite um Seite gefüllt mit Begegnungen, Erlebnissen, Erfahrungen, Worten und Zeichen der Zuwendung, mit Erinnerungen, die uns mit der Verstorbenen über den Tod hinaus verbinden. Und nur zu leicht hätte sie selbst eine solche Sonderausgabe erstellen können mit ihrem schier grenzenlosen Wissen über unseren Ort, die Menschen, die hier leben und gelebt haben, mit ihrem Wissen um so viel, was sich ereignet hat in den vergangenen Jahrzehnten, in denen sie auf ihre stille und doch unübersehbare Weise unter uns gegenwärtig war, wer sähe sie nicht im Geiste über die Brücke gehen, auf dem Weg zur Kirche.
Denn gegenwärtig war sie vor allem hier, in der Kirche, in der Sakristei.
Ich möchte sagen: Jeder Stein atmet noch ihre Anwesenheit, ungezählt und unzählbar waren die Stunden, die sie hier verbracht hat. Ein wenig war diese Kirche vielleicht auch ihr Kloster, konnte sie hier doch die Regel des Hl. Benedikt leben, in der es heißt:
Ora et labora Bete und arbeite...
Wir werden Zeit brauchen, um zu verstehen, dass sie nicht mehr hier ist,
den Gottesdienst vorbereitet,
die Kerzen richtet, sorgfältig, akkurat, jeder Schritt ein Gebet:
Wie liebenswert ist mir Deine Wohnung,
Herr der Heerscharen...
Aber werden wir ihr so gerecht, liebe Schwestern und Brüder?
Wenn wir auf Gewesenes blicken, und sei dabei die Dankbarkeit noch so groß...
Wenn wir Verlorenes beklagen, dabei vergessend, was wir jetzt haben...
Denn wir haben ja ihr Vorbild, wir haben ihr Beispiel.
Alles, was ich gerade mit Ihnen bedacht habe, ist Vermächtnis.
Und Auftrag. Es ist mir, als wolle Frau Böddicker selbst ein Wort an uns richten:
Denkt nicht nur an mich, tut etwas zu meinem Gedächtnis.
Sorgt für diese Kirche, helft, dass sie erhalten bleibt, so wie es euch möglich ist, auch, wenn es vielleicht Opfer kostet. Tragt dazu bei, dass auch in Zukunft die Menschen, die diese, unsere Kirche betreten, staunend ausrufen: Wie herrlich ist dieser Ort. Aber sorgt nicht nur für das Gebäude, sondern füllt es auch mit Leben, mit geistlichem Leben.
Kommt hier zusammen zum Gebet. Lasst darin nicht nach, nur weil ich nicht mehr da bin.
Tut etwas zu meinem Gedächtnis. Folgt der Einladung der Glocken zur Eucharistie, sonntags wie werktags. Betet den Rosenkranz, habt Mut, fürchtet euch nicht, betet vor!
Kommt zum Morgenlob zusammen. Wann immer ihr an dieser Kirche vorbeigeht, seid nicht achtlos.
Ehrt IHN, der hier gegenwärtig ist. Besucht ihn. Entzündet Lichter als Zeichen eures Vertrauens, sie brennen als Zeugnis des Glaubens.
Macht diese Kirche zu eurem Haus, zu eurem Zu-Hause. Sie ist ein Zu-Hause für alle.
- Für die Jungen und die Alten.
- Für die Reichen und die Armen.
- Für die Hohen und Geringen.
- Für die, die sich freuen und für jene, die weinen.
- Für die Starken und die Schwachen.
- Für die, die fest gegründet sind im Glauben und für jene, die zweifeln.
Diese Kirche war das geistliche Zu-Hause unserer Frau Böddicker, die gleichwohl wusste, dass unsere Heimat im Himmel ist.
Von dort her hat sie hier ihren und unseren Retter erwartet, den Herrn Jesus Christus, den von Angesicht zu Angesicht zu schauen ihr nun vergönnt sein möge.
So geben wir unser Unvermögen in seine Hand und bitten ihn, er möge Maria Böddicker überreich vergelten, was sie Zeit ihres Lebens für ihn getan hat, im Dienst an ihren Mitmenschen, und hier in seinem Haus.
Hier ist er gegenwärtig. Im Sakrament des Altares. Mitten unter uns.
Wir huldigen IHM, dem Auferstandenen, im Kyrie.
Anmerkung der Redaktion: Wir danken Herrn Pastor Thomas Hengstebeck, dass er uns seine Eingangsworte beim Requiem für unsere verstorbene Küsterin Maria Böddicker gegeben hat.
Wir vom Saalhauser Botenteam danken posthum Maria Böddicker für ihre kritische Begleitung des Saalhauser Boten. Hat Sie uns doch viele Anregungen gegeben und uns durch ihr reiches zeitgeschichtliches Wissen unterstützt und korrigiert.
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