Zum Artikel Saalhauser Bote Nr. 27, 2/2010
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Tourismus in Saalhausen im Aufwind
von F.W.Gniffke
Unter dieser Überschrift berichtete Rita Prothmann für den Verkehrs- und Kneippverein über eine sehr positive Entwicklung in Saalhausen. Ihr Schlusszitat: „Die Hotels und Pensionen tun das Ihre dazu, indem sie investieren und modernisieren.”
Wir vom Saalhauser Boten wollen das in einer kleinen Reihe aufzeigen. Es begann mit einem ersten Gespräch mit Andreas Voss, Landhotel Voss (siehe S. 28, Bote Nr. 1/2009). In der Ausgabe 2/2009, Nr. 25 hatten wir ein Interview mit Annette Pieper vom Hotel/Restaurant Pieper, S.38. In der Ausgabe 1/2010 auf S. 30 hatten wir ein Gespräch mit dem Hotelier Michael Kuhlmann.
Heute stellen wir im Gespräch mit Edgar Rameil das Hotel Rameil-Flurschütz vor:
Hotel Rameil-Flurschütz
Auf der Jenseite 11
57368 Lennestadt-Saalhausen
Tel.: +49 (0)2723 9146-0
Fax: +49 (0)2723 9146-44
info@rameil-flurschuetz.de
Saalhauser Bote:
Hallo Edgar, in Deiner Familie ist man in Orts- und Familien-Geschichte „gut zu Hause”. Dein Bruder Alexander arbeitet im Team des Saalhauser Boten mit. Gib uns doch bitte einen Blick in die Geschichte des Hauses.
Edgar Rameil:
Der Ort, an dem heute das Hotel Rameil-Flurschütz steht, war in früheren Zeiten als „Alten-Müllers” bekannt. Er war über Jahrzehnte hinweg im Besitz der Familie Müller, die an dieser Stelle die alte Dorfmühle betrieb, welche von einem gestauten Wassergraben angetrieben wurde. Um 1890 wurde der Hof von meinem Urgroßvater Franz-Anton Rameil erworben, der von Beruf Flurschütz war – daher der noch heute gebräuchliche Zusatzname. Sein Sohn Hubert Rameil, mein Großvater, riss 1928 Teile des über 200 Jahre alten Gebäudes ab und schuf mit seiner Frau Hedwig die baulichen Grundlagen des heutigen Gebäudes.
Nach dem 2. Weltkrieg hat sich die Familie mit dem Gästebetrieb ein zweites Standbein neben der Landwirtschaft aufgebaut. Mit Werbeanzeigen in der Düsseldorfer WZ und dem Wuppertaler General-Anzeiger wurden 1949 die ersten Urlauber aus der Stadt in die ländliche Idylle gelockt.
Während zu dieser Zeit in Deutschland Knappheit herrschte, schätzten die Urlauber von Rhein und Ruhr bei Vollpension das reiche Angebot an frischen, landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus eigener Herstellung.
Zu den ersten Stammgästen gehörten die Mitarbeiter der Harpener Bergbau AG aus Kamen/Bergkamen sowie der Dortmunder Aktienbrauerei und auch Reisegruppen aus Belgien.
1971 übernahmen meine Eltern Ferdi und Renate Rameil den Betrieb mit 10 Betten. Aufgrund der ständig wachsenden Nachfrage wurde die Pension Rameil-Flurschütz in den Folgejahren in mehreren Abschnitten um- und ausgebaut. 1978 standen insgesamt 20 Gästebetten in einem vollständig renovierten Haus mit großem Frühstücksraum zur Verfügung, 1993 waren es bereits 25 Betten. Sämtliche Baumaßnahmen wurden größtenteils in Eigenleistung durchgeführt.
Auf diese Weise konnten wir 1996 / 1997 auch die bislang größten Erweiterungen realisieren. Nachdem ich einige Jahre in verschiedenen guten Häusern gekocht hatte, übernahm ich den Betrieb, um ihn als Hotel mit Restaurant und Café auszubauen. Das Haus wurde auf 34 Betten erweitert, und vorhandene Gästezimmer wurden renoviert. Es entstand eine Restaurantküche, ein Speisesaal mit Hotelbar, ein Lift, ein Tretbecken mit Kneipp-Barfußpfad und eine große Café-Terrasse, die 2006 komplett neu gestaltet und
barrierefrei ausgebaut wurde.
Wir sind zertifiziert als Rothaarsteig-Qualitätsbetrieb und bieten dem Gast alles für einen angenehmen Wanderurlaub.
Unser Haus ist heute ein beliebtes Reiseziel sowie Ausgangspunkt zu den zahlreichen Attraktionen des Sauerlandes und des Rothaargebirges. Zahlreiche Urlauber schätzen die ruhige Lage in Saalhausen, die familiäre Atmosphäre sowie das vielfältige Speisenangebot.
S.B.
Du bist neben deiner Tätigkeit als Gastronom auch Vorsitzender des Verkehrsvereins; wie schätzt Du die touristische Entwicklung in Saalhausen ein?
E.R.
Wie von den Kollegen Andreas Voss, Annette Pieper und Michael Kuhlmann in den letzten Ausgaben beschrieben, befindet sich unser Ort auf einem guten Weg. Wir dürfen nur nicht in der Entwicklung stehen bleiben und uns auf unseren Lorbeeren ausruhen. Hier sehe ich allerdings keine Gefahr, weil jeder Gastronom für sich und der Verkehrsverein als Ganzes sehr rege ist. Auch die Kommunikation und Kooperation zwischen den Häusern funktioniert. Jeder Gast, der in Saalhausen bleibt, ist wertvoll für alle - nicht nur für die Gastronomie, sondern für die gesamte Infrastruktur im Ort ( Handwerk, Handel usw. ).
S.B.
Der Verkehrsverein wirbt mit dem Slogan „Naturlaub in Saalhausen”.
E.R.
Richtig. Wir haben im Sauerland eine wohl einzigartige Lage mit dem weiten Talkessel und den Bergen rundherum – Natur, soweit das Auge reicht. Durch diese topographischen Vorzüge können wir sowohl dem Gast, der in Ruhe spazieren gehen möchte als auch dem Wanderer und dem Mountainbiker genügend Wege und Strecken bieten.
S.B.
Fühlst Du Dich auch persönlich der Natur und der Umwelt verpflichtet?
E.R.
Natürlich. Unser Beitrag zum Umweltschutz und vor allem zur Nachhaltigkeit sieht so aus:
Wir betreiben ein CO2-neutrales Holzheizungssystem im Verbund mit einer Solaranlage, die im kommenden Jahr noch erweitert wird.
Desweiteren beziehen wir Ökostrom aus 100 % Wasserkraft.
Im Restaurant und Café setzen wir auf Verwendung von Bioprodukten und Verarbeitung von Fischen aus gesicherten Beständen.
S.B.
Wir danken Dir für dieses Gespräch und wünschen Euch immer ein volles Haus mit zufriedenen Gästen. Eure gut gestaltete Homepage findet man unter
www.rameil-flurschuetz.de.
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