Zum Artikel Saalhauser Bote Nr. 39, 2/2016
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Brauchtum, Lütticke Lütticke Fastenacht
von Carola Schmidt
An Altweiber verkleideten sich die Kinder und zogen von Haus zu Haus und erbaten in den besuchten Häusern Süßigkeiten oder auch Würste. Jo und dann kriggen de Blaagens wat zum Schnucken oder n paar Groschen.
War damals für viele Kinder das Highlight des Jahres. Am Anfang wurde festgelegt, welche Gruppe von Kindern welche Straßen/Häuser besuchten. Irgendwann nahm das überhand, weil kein Gebiet festgelegt war und an einigen Häusern am gleichen Tag mehrere Kindergruppen vorbeikamen. Der Karnevalsverein hat die Situation dann entschärft, in dem der Kinderkarneval in die Schützenhalle verlegt wurde.
Bei Lütticke Fastenacht singen die Kinder folgendes Lied (im Internet gefunden und mit Hilfe von Elmar Ullrich – Heinz Steinhanses – Peter Kuhlmann übersetzt).
Aus der Hungerzeit nach dem 2. Weltkrieg stammt der Brauch, dass die Kinder aus ärmeren Gesellschaftsschichten an diesem Tag "Lütticke Fastenacht" von den wohlhabenden Mitbürgern auch mal eine Wurst bekamen (Info Werner Schütte).
"Lütticke Lütticke Fastenacht,
wir ham gehört, ihr hätt geschlacht,
häbbt ne lange Wurst gemacht!
Giv us eene, Giv us eene!
Aber nit sone ganze kleene!
lass dat mässken sinken!
De Myrrhe innen Schinken!
Lass uns niet so lange stohn,
wir wolln noch ein hüschen weitergohn!"
Klein, klein Fastenacht,
wir haben gehört, ihr habt geschlachtet,
habt eine lange Wurst gemacht.
Gib uns eine, gib uns eine,
aber nicht so ganz kleine.
Lass das Messer sinken,
das Messer in den Schinken !
Lass uns nicht so lange stehen,
wir wollen noch ein Häuschen weitergehen.
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