In der letzten Ausgabe hatten wir vom Umspannwerk, der Kunstschmiede „Alte Mühle” und der alten Göddeken Mühle in Schmallenberg berichtet. Jetzt geht es weiter die Lenne hinab.
Vermutlich 1745 errichtete Anton Zeppenfeld aus Saalhausen einen Eisenhammer. Von Johann-Jacob Weber in Stachelauer-Hütte wurde er später als Rohstahlhammer mit zwei Feuern betrieben.
Im idyllischen Lennetal nordöstlich Fleckenberg am Fuße des Beerenberges liegt die ehemalige Besteckfabrik der Familie Hesse. Bis 1972/74 wurden hier in Serienproduktion 28 Bestecke verschiedener Art hergestellt, vom Tortenheber bis zur Zuckerstange.
Rund 40 Beschäftigte fanden Arbeit und Brot. Die Produkte wurden in die ganze Welt exportiert, zunächst auf der Eisenbahnverbindung Altenhundem - Meschede, die 1964 stillgelegt wurde. Jahrhundertelang waren neben der Muskelkraft die Wasser- und die Windkraft Energiequellen des Menschen. Insbesondere die sauerländische Landschaft mit ihren zahlreichen Flüssen und Bächen bot gute Voraussetzungen für die Nutzung der Wasserkraft.
Von der Lenne unterhalb Schmallenbergs wurde ein 900 m langer Wassergraben angelegt, im Volksmund "Hammergraben" genannt, der das Wasserrad und später die Turbine antrieb. Über Transmissionen wurden dann die Stanzen und übrigen Maschinen zur Herstellung der Bestecke in Bewegung gesetzt.
Siehe:
http://www.besteckfabrik-fleckenberg.de/chronologie.html
Museum, ehemalige Besteckfabrik in Fleckenberg
Das Baujahr 1865 ist in der Mauer eingelassen. Das Trafohäuschen wurde während einer Kunstaktion bemalt.
Wasserrad und Turbine
An dieser Stelle befand sich von 1865 bis. ca. 1900 das Wasserrad der Wollspinnerei. Es lag an der östlichen Außenseite des Hauptgebäudes und trieb über eine Welle die Transmissionsanlage und die daran angeschlossenen Spinnmaschinen an.
1869, nur vier Jahre nach der Fertigstellung des Gebäudes, ließen die Gebr. Siepe einen Anbau errichten, der das Woll-Lager und Räume zum Trocknen der Wolle aufnahm. Damit kam das Wasserrad im Inneren des Gebäudes zu liegen. Vorbild für dieses nun zentral gelegene Wasserrad waren vermutlich die modernen englischen Spinnereien.
Als man um 1900 das Wasserrad durch eine Turbine ersetzte, wurde die nicht mehr benötigte Öffnung in der Bruchsteinwand mit einer Fachwerk-konstruktion geschlossen. Bis dahin waren Wasserrad und Untergraben an dieser Stelle noch sichtbar.
1938 erneuerte die Firma Hesse die Turbine erstmals. Das hier ausgestellte Turbinenrad stammt von der Bankiturbine aus der Produktion der Firma Schmale, die die Firma Hesse 1954 einbauen ließ. Sie war nach Schließung der Fabrik im Jahr 1982 gelegentlich noch bis 1997 in Betrieb".
Besteckfabrik Hesse technisches Museum Fleckenberg
Von 1938 bis 1982 produzierte die Firma Carl Hesse KG in dieser Fabrikanlage Bestecke. Sie nutzte das 1865 als Wollspinnerei errichtete Gebäude und die dazugehörige Wasserkraftanlage.
1990 wurde die Besteckfabrik mit ihrer fast vollständig erhaltenen Inneneinrichtung unter Denkmalschutz gestellt. 1997 bis 2000 renovierte der Heimatverein Fleckenberg die Fabrik und machte sie der Öffentlichkeit als technisches Museum zugänglich. Heute dokumentiert die Besteckfabrik Hesse eindrucksvoll ein Stück sauerländischer Industriegeschichte".
Eine weitere Hinweistafel zur "erneuerbare-energie-tour.de". Die erste hatten wir am Umspannwerk in Schmallenberg gesehen.
Der Transformator koppelt die Niederspannung an 10 kV und hat eine Scheinleistung von 45 KVA. In welcher Richtung der Strom aber "geliefert" wird, hängt von der Kraft des Wassers ab. Normalerweise sollte Strom ins Netz geliefert werden.
Während der Führungen kann man einen eigenen Löffel produzieren
Der Einlauf zur Turbine
Die Maschinen in der Werkstatt der ehemaligen Besteckfabrik sind noch in Funktion
Das ehemalige Sägewerk Wulff wurde von einem der wasserreichen Nebenflüsse der Lenne, der Latrop, angetrieben.
Wassereinlauf von der Latrop
Im Gelände des ehemaligen Sägewerks Wulff haben sich neue Firmen angesiedelt.