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Saalhauser Bote Nr. 26, 1/2010
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Tourismus in Saalhausen im Aufwind

 

Unter dieser Überschrift berichtete Rita Prothmann für den Verkehrs- und Kneippverein über eine sehr positive Entwicklung in Saalhausen. Ihr Schlusszitat: „Die Hotels und Pensionen tun das Ihre dazu, indem sie investieren und modernisieren.”

Wir vom Saalhauser Boten wollen das in einer kleinen Reihe aufzeigen. Es begann mit einem ersten Gespräch mit Andreas Voss, Landhotel Voss (siehe S. 28, Bote Nr. 1/2009). In der Ausgabe 2/2009, Nr. 25 hatten wir ein Interview mit Annette Pieper vom Hotel/Restaurant Pieper, S.38



 

In dieser Ausgabe nun ein Gespräch mit dem Hotelier Michael Kuhlmann. Er leitet das  

Ferienhotel ***S  
Cafe - Haus Hilmeke 
Familie Kuhlmann
57368 Lennestadt
Luftkurort Saalhausen/Sauerland
Telefon:0 27 23 / 9 14 10
Telefax:   0 27 23 / 8 00 16
www.haus-hilmeke.de  

Saalhauser Bote (SB): Herr Kuhlmann, lieber Michael, in unserer Reihe Tourismus in Saalhausen im Aufwind hast Du wie selbstverständlich Annette Pieper (Hotel Pieper) den Vortritt gelassen, weil ihr Hotel 2009 ein Jubiläum feierte. Auch Euer Haus hat eine lange Tradition.

Michael Kuhlmann (MK): Schon 1924 beherbergten wir die ersten Sommerfrischler. Vieles hat sich seitdem verändert und ist mit der Zeit, den Wünschen der Gäste, wie auch mit unseren eigenen Zielen und Träumen beständig gewachsen. Von all diesen Wandlungen blieb nur eines unberührt: Unser Selbstverständnis als Gastgeber, das uns seit mittlerweile 3 Generationen konsequent auf Qualität statt Quantität setzen lässt. So war es für unsere Familie bei allen Um- und Anbauten nie entscheidend, die Zahl der Gästebetten zu erhöhen, wohl aber den Komfort und Service, den wir bieten.  

SB: Wir haben einmal das Archiv unseres Saalhauser Boten durchstöbert. Ihr habt damals aus Anlass Eures 75 jährigen Bestehens den Druck eines Boten gesponsert. In der Nr. 4, Ausgabe 1/1999 lasen wir über die Entwicklung Eures Hauses folgendes:

  • 1867 erwarb Peter Anton Grothof, geb.1835, verheiratet mit Elisabeth, geb. Birkelbach, das Grundstück in der "Hilmeke”. Der Name der Gemarkung "Hilmeke” wurde auf das Haus übernommen, daher ,,Haus Hilmeke".
  • 1868 wurde der Sohn Peter Grothof geboren (Maurer, später bei der Eisenbahn beschäftigt).
  • 1870 errichteten die Eheleute Grothof den ersten Teil des Hauses - das Mittelstück.
  Nebenbei wurde ein "Kotten" – eine kleine Landwirtschaft – geführt.

  • Peter heiratete am 24.9.1895 Walburga, geb. Nöker aus Werntrop. Aus dieser Ehe entstammte die Tochter Maria Theresia Grothof.
  • Am 1.8.1921 heiratete sie den Schlosser und späteren Lokführer Hermann Kuhlmann aus Saalhausen. Hermann stammte aus Haus Schürmann/Schuiern. Somit änderte sich der Familienname.
  • 1921 wurde das Familienhaus um den rechten Flügel erweitert.
  • Maria Theresia Kuhlmann bewirtete und beherbergte 1924 die ersten Gäste.
  • 1924 wurde Tochter Walburga und
  • 1926 Sohn Peter geboren.
  • 1939 Anbau des linken Flügels mit einem Frühstücks- und Speiseraum.

Die Kinder wuchsen heran. Tochter Walburga besuchte die Handelsschule in Schmallenberg und blieb auf Wunsch der Eltern bis zu ihrer Heirat im elterlichen Betrieb tätig. Sohn Peter erlernte die Gastronomie von der Pike auf. Selbst in den Wirren des Krieges fanden viele Gäste und Freunde des Hauses Zuflucht in der Hilmeke.

  • 1953 heiratete Peter Kuhlmann Hildegard Sternberg aus Grevenbrück.

Die Kinder Manfred, Brigitte und Michael wurden geboren.

  • Dank der vielen Gäste, die der Familie Kuhlmann jahrelang die Treue hielten, konnte 1968 mit viel Mut und Elan das erste Hallenschwimmbad im Lennetal gebaut werden. Über dem Schwimmbad entstanden moderne Fremdenzimmer mit Dusche/Bad und WC. Nun konnten hier maximal 30 Gäste urlauben.
 

Der ältere Sohn Manfred erlernte den Kochberuf.

  • Nach seinen Lehr- und Wanderjahren in guten Häusern ist er seit 1973 im elterlichen Betrieb tätig.

Er leitet das Küchenressort und verwöhnt kulinarisch die Gäste. Tochter Brigitte half neben ihrem Schulbesuch fleißig beim Bedienen der Gäste.  

  • Seit 1976 fuhr Peter Kuhlmann als ,,Sauerländer Orgelsmann" zu Geburtstags- oder auch Hochzeitsfeierlichkeiten, um dort mit einem Ständchen auf seiner Drehorgel zu gratulieren. Ging dann der Hut herum und es wurde gesammelt, so war das eingespielte Geld immer für caritative Zwecke bestimmt.
  • Eine neue große Baumaßnahme zur vollständigen Modernisierung des Haupthauses, inklusive Lift, erfolgte 1978.

Auch der jüngere Sohn Michael erlernte die Gastronomie. Er erwarb sich in anderen Betrieben und auf Weiterbildungen gute Kenntnisse zur Führung des elterlichen Hotels.

  • Seit 1983 ist er wieder im Hause tätig.
  • Michael Kuhlmann heiratete 1985 Agatha Schäfer aus Westenfeld, die er während seiner Ausbildung kennengelernt hatte und die als geprüfte Wirtschafterin in den Familienbetrieb einsteigen konnte.

Gemeinsam wurde Haus Hilmeke in gewohnter Tradition weitergeführt.

  • 1986 erfolgte die Umwandlung der Pension in ein Hotel.

Die Rezeption wurde großzügig ausgebaut.

  • 1991 entstand der Anbau des lichtdurchfluteten Pavillons.
  Bis zu diesem Zeitpunkt erhielt die junge Familie Kuhlmann alle zwei Jahre Familienzuwachs: Peter, Thomas und Anne. Wieder wurde zum Wohl und zur Erholung der Gäste gebaut.

  • 1996 entstand die ,,Badelandschaft”.

Das vorhandene Schwimmbecken mit 29°C wurde um ein Warmsprudel- und Massagebecken mit 32°C, einen Kneippgraben, ein Dampfbad, eine Sauna und ein Solarium erweitert. In dem Neubau über der Badelandschaft entstanden im gleichen Zuge sechs Appartementzimmer mit Balkon und Minibar. Alle Zimmer sind mit einem zusätzlichen Lift gut zu erreichen.

  • 2002 wurde der Speiseraum umgebaut und mit neuem Buffetbereich versehen.

Alle Neuerungen wurden von den Gästen immer begeistert aufgenommen. Gerade im vergangenen Jahr konnte jeder sehen, dass Ihr nicht auf der Stelle treten wollt. Ihr habt viel investiert. Von außen schon waren gewaltige Erdbewegungen zu erkennen und dennoch ist Haus Hilmeke , so sagen es auch Eure Gäste unser Familien- / Ferienhotel geblieben.

  • Was ist alles in der Bauphase 2008/2009 entstanden?

MK: Ende 2008 haben wir in den Betriebsferien den Eingangsbereich mit Kamin und Grothofstübchen um- und angebaut, mit neuem Eingangspavillon, Cafeterrasse und großen Kellerräumen. Hier ist auch eine neue Einfahrt für die Zulieferer entstanden. Wir können sagen: „Wer als Gast bei uns wohnt, kann sicher sein, dass wir mit der eingesetzten Energie sehr sinnvoll umgehen, obwohl alles beleuchtet ist.” Denn wir haben nun insgesamt 5 Blockheizkraftanlagen, in denen mit Gas bzw. Heizöl Strom und Wärme erzeugt werden.  

Außerdem haben wir gleichzeitig die Wärmerückgewinnung wieder erneuert. Die Abwärme von unseren Kühlhäusern und Frostern wird genutzt, um das heiße Brauchwasser zu erwärmen. SB: Wie ist dies alles in kürzester Zeit vor Weihnachten noch fertig gestellt worden?

Erhard Schauerte und Klaus Rameil auf dem Dach beim Bau des neuen Eingangspavillons (2008).
Erhard Schauerte und Klaus Rameil auf dem Dach beim Bau des neuen Eingangspavillons (2008).

MK: Einen großen Anteil daran hat Erhard Schauerte – Innenarchitekt – jetzt wieder Saalhausen, früher als Schreinermeister hier bekannt. Er stand mit allen anderen Handwerkern 49 Tage von morgens bis abends mit Rat und Tat parat. Gemeinsam hielten wir die Baustelle „am Laufen”. Es klappte sehr gut – die Zusammenarbeit war klasse. Schaut Euch das Ergebnis an!  

SB: Was wird als nächstes gebaut?  

MK: Mein Vater hat immer gesagt: „Wir haben wieder zum letzten Mal gebaut.” Nach so einem Umbau muss man erst einmal Luft holen. Doch als Hotelier muss man mit Freude dabei sein und sich jeden Tag wieder motivieren. Unsere Gäste sagen: „Man sieht, dass Sie mit Leib und Seele dabei sind.”  

SB: Was tut Ihr neben den Erweiterungen, der Führung und Pflege des Hauses alles, um Euren Gästen und vor allem den Stammgästen ein echtes „Verwöhn-Hotel” zu sein?

MK: Nicht nur unsere Badelandschaft, die Saunen, den Kneippgraben und Barfußgang können unsere Gäste genießen, auch durch Wohlfühlstunden inklusive Wassergymnastik mit Andrea werden sie verwöhnt.  

Mit verschiedenen Themenbuffets und vielen Produkten und Lebensmitteln aus der Region wird nicht nur für das leibliche Wohl gesorgt. Unser echtes „Hilmeker Bergquellwasser” kann jederzeit von den Gästen getrunken werden.



 

Wöchentlich geführte Wanderungen mit mir oder auch Nordic Walking in den Morgenstunden mit Andrea runden das Angebot ab. Außerdem senden wir in unserem hausinternen Fernsehnetz Informationen über das Hotel und die Umgebung und unterhalten die Gäste mit alten Schmalfilmen, welche mein Vater Peter Kuhlmann zum Teil schon vor 50 Jahren gefilmt hat.  

SB: Was tut Ihr, um auf Euer Haus aufmerksam zu machen?  

MK: Zufriedene Gäste sind unsere wichtigsten Informanten für unser Haus. Wir halten Kontakt zu ihnen auf vielfältige Weise. Mit unserer neuen DVD „Wohlfühlferien zu jeder Jahreszeit” erhält der Gast einen ersten Überblick über einen Urlaub bei uns, auch im Internet zu sehen. Aus Zeiten des „Sauerländer Orgelmannes” haben wir eine Musik - CD Gruß aus Hilmeke, Leitung W. Brock vom WDR. Zusätzlich aus Vaters Zeit haben wir jetzt zum Schützenjubiläum eine DVD all seiner Filme von früheren Festen in Saalhausen zusammengestellt.  

Mit der Broschüre „Autotouren durch das Sauerland” und dem „Erlebnisführer Sauerland” bieten wir den Gästen Tipps für die Unternehmungen in der Umgebung. Mit unserer Homepage www.haus-hilmeke.de waren wir vor Jahren sehr zügig dabei und haben mit der Registrierung von www.saalhausen.de auch diesen Namen für den Verkehrs- und Kneippverein Saalhausen e.V. sichern können.

SB: Was ist noch zu Saalhausen und Tourismus zu sagen?  

MK: Unser Saalhausen bietet durch den Tourismus verschiedene Angebote, die von allen Bürgern unseres Ortes und der Stadt Lennestadt genutzt werden. Auf der anderen Seite ist es auch sehr schön, dass sich unsere Gäste im Ort willkommen fühlen. Dies zeigt sich unter anderem dadurch, dass sie mit „Guten Tag” oder „Hallo” gegrüßt werden. Auch ist es positiv, wenn die eine oder andere Frage beantwortet wird oder sogar ein Weg von Einheimischen erklärt bzw. empfohlen wird. Dies alles führt dazu, dass die Gäste gerne wiederkommen.  

SB: Wie steht es mit der Entwicklung des Tourismus in Saalhausen?  

MK: Wir Hoteliers haben im vergangenen Jahr einer Erhöhung der Kurtaxe zugestimmt, damit die Arbeit des neuen Tourismusbüros weiterhin möglich ist. Wir profitieren sicherlich von der guten Radwegentwicklung, hier fehlt jetzt ganz klar die Anbindung von Störmecke nach Lenne. Die neue Wanderwegsbeschilderung wird von unseren Gästen sehr positiv aufgenommen. Neue Wandertafeln müssen jetzt noch folgen.  

Eine schnelle und gute Umsetzung des Masterplans Saalhausen, vorgestellt von der Landschaftsarchitektin Frau Herrmann in einer Bürgerversammlung im letzten Jahr, ist wünschenswert. Mit dem Ausbau eines Fahrradparcours rund um den Sportplatz hat Shark Attack schon begonnen.  

SB: Michael, wir bedanken uns für dieses Gespräch und wünschen Euch weiterhin ein „gutes Gelingen”.  

MK: Herzlichen Dank, und ich danke allen, die an der Entwicklung unseres Hauses mitgeholfen haben und dies auch in der Zukunft tun.  


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