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Saalhauser Bote Nr. 36, 1/2015
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Im Jahre des Herrn 1575

von H. Gastreich

Friedrich Reinarz, früherer Mitarbeiter des Botenteams, hatte bei seinen Nachforschungen im Vasbach-Archiv die Informationen zu dem nachstehenden Artikel gefunden:

Am 3. Juni 1575 wird Johann Frohne aus Saalhausen in Bilstein als Zauberer verbrannt.

Bilstein war vom 15. Jahrhundert bis 1802 kurkölnisches Amt für den ehemaligen Hundemgau, Gerichtsort und Sitz des Drosten Kaspar von Fürstenberg (1507-1602).

Der gebildete Edelherr erwähnt in seinem Tagebuch als selbstverständlich, dass eine Hexe ,,geschwemmt" wurde. Gemeint war das Untertauchen einer Gefesselten, um Schuld oder Unschuld festzustellen.

Der Geist des Humanismus war bereits ein Jahrhundert zuvor auch in Deutschland akzeptiert. Sein antikes Menschenbild bejahte die Besonderheiten des Einzelnen und seine Würde. Trotzdem erlaubten Volksfrömmigkeit und Mystik die tief verankerte Vorstellung, dass Menschen mit dem Bösem im Bunde Krankheit und Missbildung bei Mensch und Tier sowie Missernten bewirkten.

Johann Frohne, eigentlich Johann Henneke von der Stenn in Saalhausen. fungierte als Gerichtsbote; Taufname und Beruf genügten als persönliche Bezeichnung in einer überschaubaren Gesellschaft. Mit seiner Verurteilung begann eine Serie von Hexenprozessen über 50 Jahre im Bilsteiner Land.

ln Mitteleuropa brachte der Wahn von 1400 bis 1700 etwa hunderttausend ,,Hexen", rund 90% Frauen, Folter und einen qualvollen Tod.


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