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Saalhauser Bote Nr. 38, 1/2016
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Erstkommunion 1935

- von Heinz Steinhanses und Gerhard Graß -
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Eigentlich wäre ich 1934 mit meinem Jahrgang zur Ersten Hl. Kommunion gegangen. Weil aber meinen Eltern das nötige Geld fehlte, durfte ich erst ein Jahr später gehen. Das war damals durchaus üblich.

Auch gingen Geschwister, wenn sie nur ein Jahr auseinander waren, häufig gemeinsam zur Erstkommunion. Für die Eltern war eine gemeinsame Feier kostengünstiger. Ich bekam damals einen Matrosenanzug – die übliche Erstkommunionkleidung für einen Jungen - und neue Schuhe. Diese durfte ich jedoch nur an diesem Tag, so wie gekauft, anziehen. Am nächsten Tag wurden sie zum Schuster gebracht – meines Wissens zum Nachbarn Bernhard Püttman. Dieser versah die Sohlen dann mit Kopfnägeln, damit sie länger hielten. Vorbereitet wurden wir durch den damaligen Pastor Jakobsmeier. Von Aschermittwoch an mussten wir zweimal in der Woche nachmittags für eine gute Stunde in die Schule. Dort wurden Geschichten aus der Bibel besprochen und Glaubenssätze aus dem Katechismus. Diese mussten auswendig gelernt und wortwörtlich aufgesagt werden. Am Ende der Stunde erhielten wir ein Blatt, auf dem in Bildern und Worten festgehalten war, was wir uns angehört hatten.. An Weißen Sonntag hatten wir dann ein kleines Büchlein. Die Auswahl der Geschichten handelte meist von Sündern und Strafen So hat uns die Vorbereitung eher Angst eingeflößt, als dass wir uns auf die Feier gefreut hätten.

Jedes Kommunionkind hatte zwei „Engelchen”. Das waren jüngere Schüler, meist Geschwister. Die Jungen hatten auch Jungen als Engelchen. Sie mussten die ganze Feier um den Altar stehen.

Am Anfang der Kommunionfeier sangen zwei Jungfrauen von der Orgelbühne das Confiteor – das Sündenbekenntnis. Zur Kommunion wurden wir von zwei Führengeln – Mädchen, die im vorigen Jahr zu Kommunion gegangen waren – einzeln zum Altar geführt, wo die Messdiener ein weißes Tuch gespannt hatten. Davor mussten wir uns hinknien und erhielten die Hostie in den Mund gelegt.

Zuhause gab es dann ein gutes Essen. Eingeladen waren nur die Paten. An Geschenken bekam ich 4 RM von meiner Tante, die sofort einkassiert wurden, ein Gesangbuch und einen Rosenkranz. Diese wurden dann in der Dankandacht am Nachmittag gesegnet. Auch wenn die Feiern damals nicht so üppig waren wie heute, beindruckend waren sie für uns auch.

Übrigens: am 18. Juni um 14.30 Uhr veranstalten wir unseren zweiten Treff unter dem Motto „Weißt du noch?” im Haus Rameil und hoffen wieder auf rege Teilnahme. Wer Fotos hat, bitte mitbringen. Falls jemand keine Fahrgelegenheit hat, bitte melden, wir holen Sie ab.


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