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Saalhauser Bote Nr. 38, 1/2016
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Ein Fundstück zwischen alten Dokumenten von Gregor Hennes aus dem Haus Hamers-Niersten

- von Georg Pulte -
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Foto 1

"Steckrüben – Allee 13" (s. Foto 1)ist eine Anspielung auf die Verwendung von Kohlrüben (Kohlraben) zur Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung.

Um den weit verbreiteten Hunger zu bekämpfen, baute man in der Landwirtschaft verstärkt die gelbfleischige Steckrübe an, mit der sich auf der knappen Ackerfläche viel Nahrung erzeugen ließ. Aber jeden Tag Steckrübe essen ist auch nicht das Gelbe vom Ei!

Heute besser bekannt ist die kleinwüchsige Variante der Kohlrübe, die Oberkohlrabi. Besonders bemerkenswert sind die letzten vier Zeilen des Textes. Dabei handelt es sich um eine Parodie auf das Horst-Wessel-Lied der SA, das in der Nazi-Zeit auch als zweite Deutsche Nationalhymne galt und bei offiziellen Anlässen mitgesungen werden musste. Endlich ein wenig Freiheit, endlich konnte man dieses Lied verspotten!

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Foto 2

Und das ist sie, die Schäperkens Fahrkuh, die „Schringel”, vor dem Wagen angespannt. Im Hintergrund das Haus Rameil-Flurschütz. Vielen Dank an Alfons Schulte für die Überlassung des Fotos, auf dem seine Eltern und eine Nachbarin zu sehen sind.

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Foto 4

Die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln Das Foto Nr. 4 zeigt, wie weit herauf die Saalhauser Landwirte an der Helle und am Rinsenberg in den 1950er Jahren Ackerbau betrieben. Ackerbewirtschaftung auch unter schwierigen Bedingungen am Hang war lebensnotwendig.

Viele Familien machten noch nebenberuflich Landwirtschaft zur eigenen Versorgung, hielten Schweine und Kühe, die oft auch als Zugtiere genutzt wurden. Dazu setzte man gerne Rinder der Dreinutzungsrasse Rotes Höhenvieh ein, Milch – Fahrkuh – Fleisch. "Ich muss unsere Schringel (s. Foto 2) wieder hüten" sagte Mia Schulte (später verheiratete Bauer) dann, wenn sie als Jugendliche mit der Kuh loszog, um Gras abzuhüten.

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Foto 3

Das Schreiben (Foto 3) beleuchtet die Situation im Sauerland nach Aufnahme der Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten 1948. Meine Großeltern hatten ihr Haus umgebaut und ab 1937 Gäste aufgenommen.

In den Kriegsjahren mussten zwangsweise Zimmer für dienstverpflichtete Bergleute aus dem Ruhrgebiet, eingesetzt im Bergwerk Meggen, bereitgestellt werden.

Nach dem 2.Weltkrieg beschlagnahmten die Wohnungsämter auf Anordnung der Englischen Militärregierung dann die Zimmer für die Vertriebenen, was angesichts des Leids der vielen Menschen, die ihre Heimat verloren hatten, nicht anders möglich war.

Die Familie Meixner aus Schlesien wohnte bis Ende der 50er Jahre im Metten Haus.


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