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Saalhauser Bote Nr. 21, 2/2007
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Der Sauerländer Gebirgsbote

von Heribert Gastreich


Im Jahresbericht 1891 wird die Gründung des SGV in Hagen im eben diesem Jahre beschrieben. Im Anschluss an die konstituierende Sitzung fuhren die Teilnehmer von Hagen zur Gründungsfeier nach Altena, wo weitere Gäste mit dem Zug angereist waren. Wörtlich heißt es unter anderem: "... Der Vorsitzende feierte zunächst Se. Majestät, unseren erhabenen Kaiser und König, als den Hort des Friedens, als einen Fürsten, der den Ruhm seiner Regierung in der Erhaltung des Friedens sucht und verkündete, nachdem die erste Strophe des >Heil dir im Siegerkranz< verklungen war, der Versammlung die ernannten Ehrenmitglieder des Vereins." An anderer Stelle wird auf einen am Garten des Bahnhofs angebrachten Spruch hingewiesen: "Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt; doch braucht ihr nicht so weit zu reisen, im Sauerland lasst's Reisegeld."

Seither hat der SGV sich verdient gemacht um die Auszeichnung von Wegen, Anlegen von Hütten, Pflege von Naturdenkmälern, etc. Hauptzweck des Vereins war und ist das gemeinsame Wandern und die Geselligkeit.

Aus der Zeit 1893 bis 1895 liegen uns einige Exemplare dieser Zeitschrift vor. Wir entnahmen daraus die Artikel, die Saalhausen betreffen. Sie geben einen Einblick in die Vereinsarbeit und die Aktivitäten der Saalhauser Mitglieder des SGV. Hier also der Ausschnitt aus dem Sauerländischen Gebirgsboten, Juni 1893:

„Die Abteilung Saalhausen, am Schluss des Jahres aus 42 Mitgliedern bestehend, hat im verflossenen Jahr folgende Arbeiten ausgeführt: Der Weg von der Oberhundemer Grenze bis zum Hohen Lehnberg und von da an durch das romantische Gleiertal bis Totenohl wurde größtenteils verbessert, neu angelegt und mit rot-weißen Tafeln bezeichnet.

Außerdem wurden an passenden Plätzen Ruhebänke angebracht, die mit kleinen Tafeln "S. G. V." versehen, den Wanderer zur Rast einladen. Auch wurde auf dem "Bauerhagen", unmittelbar am Wege zum Hohen Lehnberg, ein Aussichtsgerüst errichtet, von welchem man eine hübsche Aussicht auf den Ort Saalhausen, das ganze obere Lennetal bis zum Astenberger Turm, sowie auf sämtliche umliegenden Aussichtstürme (Wilzenberg. Härdler, Hohe Wald, Töte, Wimpel, Askey) ge­nießt.

Auf dem Hohen Lehnberg selbst befindet sich eine sehr gut erhaltene keltische Wallburg. Der kegel­förmige Gipfel des Berges fällt nach Süden, Westen und Norden steil ab, während er nach Nordost und Osten durch mehrere, an einzelnen Stellen noch fünf m hohe Wälle gesichert ist. An der südöstlichen Kante befindet sich zwischen dem oberen und mittleren Walle eine geräumige Margelle (Unterkunftsraum für die Bewohner).

Eine entzückende Aussicht auf das tief ein­geschnittene, von hohen und mit mächtigem Buchen­hochwald bestandenen Bergen eingeschlossene, vom Forellen reichen Gleierbach durchschlängelte Tal und über dieses hinaus auf das Rothaagergebirge bietet sich den erstaunten Blicken des Wanderers dar.

Der vom Hohen Lehnberg abwärts führende Pfad bringt uns nach der mit Sitzbänken und Tischen versehenen Tannenlaube, die für 24 Personen Platz bietet. Etwa zwei Minuten unterhalb dieser Tannenlaube an dem Wege zum Toten­ohl sprudelt ein mächtiger Quell, der "Lehnborn", dessen Wasser auch im höchsten Sommer eine Temperatur von + 5° R. besitzt, aus dem Felsen hervor. All diese Arbeiten sind von den Mitgliedern der Abteilung unentgeltlich mit Lust und Ausdauer ausgeführt, nur wurde den Lieferanten des Materials, soweit es der Kassen­bestand erlaubte, eine kleine Entschädigung hierfür gewährt.

In diesem Jahre beabsichtigt die Abteilung folgende Arbeiten auszuführen: Bau einer größeren Schutzhütte auf dem Hohen Lehnberg. Grottenartige Einfassung des Lehnborns und Anlage von Bänken da­selbst. Neuanlage eines Weges über die Rinsleie zum Hohen Lehnberg von ca. 1300 m Länge und Bezeichnung desselben. Zugänglichmachung der Rinsleie und Um­gebung und Anbringung von Geländern. Zur Besteigung der imposanten Felsen werden ca. 100 Stufen anzulegen sein, was bei den wirr durcheinander liegenden Felsblöcken mit großen Schwierigkeiten und Kosten ver­knüpft sein wird. Das Terrain um die Rinsleie wurde von dem Besitzer großmütig zur Verfügung gestellt. Hoffentlich wird der rege Eifer, mit dem sich die Mit­glieder der Abteilung allen Arbeiten unterzogen, nicht nur nicht erlahmen, sondern vielmehr noch wachsen.“

Wird fortgesetzt.


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