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Saalhauser Bote Nr. 25, 2/2009
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Anmerkungen zur Postkarte (Rinsley), die wir von Herrn Gerhard Böddicker erhielten

von F.W.Gniffke

Wir haben im Boten schon öfter eine Ansichtskarte vom Rinsley veröffentlicht. Bei dieser Postkarte ist leider der Poststempel nicht erhalten. In dem Oval des Stempels ist nur das Wort Altenhundem zu lesen. Gedruckt wurde die Karte im Grobbel-Verlag Fredeburg und sie hat die Nr. 3257. Auffällig ist die freie Sicht auf den Felsen, und die Mälo-Figur ist offensichtlich ein Mensch, der einen Stab in der Hand hält; nicht also der damals von Toni Trilling sen. aus Beton geschaffene Mälo. (Siehe auch Saalhauser Chronik S. 11 ff.)

Auffällig ist auch die Fahne/Flagge. Leider ist sie nicht farbig, so kann man nur Vermutungen anstellen: In Händen von Gerhard Böddicker ist noch die Briefmarke „Reichspost”, aus der Germania-Briefmarkenserie. Im Internet-Lexikon Wikipedia lesen wir: „Die Reichspost ging durch Umbenennung am 12. Mai 1871 aus der Norddeutschen Post hervor. Ihr Zuständigkeitsbereich entsprach zunächst dem des früheren Norddeutschen Postbezirks, erweitert um das annektierte Elsass-Lothringen. Einen Sonderstatus hatten zunächst noch die Länder Baden, Bayern und Württemberg, die eigene Verwaltungen besaßen und die Tarife für Ortssendungen in ihren Bereichen selbständig regelten. Ab 1. Januar 1872 verzichtete Baden zugunsten der Reichspost auf eine eigene Postverwaltung. Zum selben Datum erschienen auch die ersten Briefmarken mit der Aufschrift „Deutsche Reichspost”. Zum 1. April 1902 gab auch Württemberg seine eigene Postverwaltung auf, wenngleich eine eigene württembergische Behördenpost noch bis 1920 bestand.”



Weiter lesen wir: „Die Germania-Briefmarkenserien sind Freimarkenausgaben des Deutschen Reiches mit dem Bildnis der Germania, die in den Jahren 1900 bis 1922 verwendet wurden. Diese Briefmarkenserien zählen zu den bekanntesten und langlebigsten Deutschlands.”

Im Band 2 (1870-1899) „Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Kirchhundem und der Stadt Lennestadt” (Protokollbücher des ehemaligen Amtes Kirchhundem, der zugehörigen Gemeinden und der früheren Gemeinde Rahrbach) fand ich im Protokoll der ehemaligen Gemeinde Saalhausen unter dem Datum vom 31.01.1888: „Auf Anregung des Magistrats zu Berlin haben sich die meisten Städte der Monarchie zu einem Portoverband zusammengeschlossen und verpflichtet, alle portopflichtigen Postsendungen einschl. Standesamtsangelegenheiten ohne Verlangen von Portokostenerstattung zu frankieren. Der Beitritt der Landgemeinden zu diesem Verband wird angestrebt und vom Herrn Regierungspräsidenten befürwortet. Die Gemeindevertretung (Saalhausen) beschließt, diesem Portoverband beizutreten, da sie die gedachte Einrichtung für zweckmäßig erachtet und die Frankierungskosten sich gegenseitig ausgleichen werden.”



Die Anordnung der Fahnen-/Flaggenflächen auf der Postkarte fällt uns auf: dunkel/weiß/dunkel. Wir vermuten, die Farben sind schwarz-weiß-rot. Diese Farben schwarz-weiß-rot bildeten ab 1867 die Flagge des Norddeutschen Bundes und waren von 1871 bis 1922 sowie von 1933 bis 1945 die Reichsfarben des Deutschen Reiches.

Im Kaiserreich waren die Farben noch die weithin akzeptierten Nationalfarben. Von 1922 bis 1933 waren sie die dominierenden Farben in der Handelsflagge der Weimarer Republik. Während dieser Zeit wurden sie auch von republikfeindlichen (monarchistischen sowie rechtskonservativen und nationalsozialistischen) Gruppierungen verwendet.

Wie uns Gerhard Böddicker bestätigte, wurde die Karte seiner Mutter, geb. Franziska Püttmann um 1920 nach Düsseldorf geschickt, als sie dort ein Haushaltsjahr machte. Angeregt hat uns die Karte, ein wenig in der Geschichte zu „kramen”.  

Wieder eine Rarität für unser Archiv, danke!  


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