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Saalhauser Bote Nr. 33, 2/2013
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Ende des Zwergenaufstandes ...

Die schriftlich erbetene Anmerkung des ehemaligen Saalhauser Schulleiters, Josef Vollmert aus Lenne, ist eher zum Schmunzeln geeignet, deshalb drucken wir sie hier im vollen Wortlaut ab. (Er ist Bezieher von Anfang an.)

Angeregt durch unseren letzten Bericht über die „Heiligen Drei” erinnerte sich Josef Vollmert des damals gelesenen Gedichtes von Christine Koch: „Froijohr” s. o. Bote Nr. 26,neben dem Bericht :”Die Heiligen Drei”) und rief mich an: „Du, das wollte ich eigentlich damals schon gesagt haben, es sind Fehler in der Übersetzung des plattdeutschen Gedichtes und die Übersetzung ist nicht von mir. Die Bemerkung, dass ich den Text gerne in der Schule besprach, die stimmt.”

Mir, dem „Buiterling?”, erklärte er dann auch die Übersetzungsfehler und da ich ja bekanntlich des Plattdeutschen nicht mächtig bin, bat ich ihn, mir das doch per Mail zu schreiben. Folgender Brief lag dann in meinem Briefkasten:

Lieber Friedrich Wilhelm, Deinem Wunsch, die Sache mit dem „Luien” im Saalhauser Boten Nr. 26 per E-Mail zu klären, will ich denn doch mal lieber nicht so entsprechen. Ich schreibe lieber nach alter Väter Sitte, weil ich gar nicht möchte, dass meine Anmerkungen dazu zitatmäßig in Deinem Saalhauser Boten gedruckt erscheinen (Anmerkung der Redaktion: „Wie Sie lesen, konnten wir Josef Vollmert wegen des erwähnten Schmunzelcharakters dann doch überreden, seinen Brief zum Abdruck frei zu geben.)

Er schreibt weiter: Zur Sache: Van me feynen Luien ne lichten Hall… Ich habe vorsichtshalber im „Plattdeutschen Wörterbuch” nachgelesen und festgestellt, dass Luie = Leute und Luien = Läuten, tatsächlich gleich geschrieben werden. (So viel zu meiner hervorragenden Kenntnis des Plattdeutschen und zu meinem überragenden Sachverstand. 2 Smilis) Wie es zu übersetzen ist, ergibt sich aber aus dem ganzen Text des Gedichtes:

Er kann nur so verstanden werden: Von einem feinen Läuten ein leichter, leiser oder heller Hall (Schall klingt mir schon eine Spur zu laut oder zu schwer – lichte kann außer hell auch leicht heißen) und wie ich Dir schon am Telefon sagte, es käme mir etwas anrüchig vor, dass feine Leute einen leichten Schall hervorbringen sollten. 2 Smilis. Klarer ist es mit Vigoilken; man könnte auch sagen: „Dat is en ganz klaren Fall!” 2 Smilis. Das Plattdeutsche Wörterbuch sagt eindeutig: Vigoilken entspricht Veilchen. Ein Vogel heißt in Platt: Viuel. (In unserer Gegend jedenfalls.)

Ende des Zwergenaufstandes, den ich auch nur deswegen angezettelt habe, weil unter der Übersetzung des Textes mein Name erwähnt wurde und in diesem Zusammenhang wollte ich nicht einverstanden sein.

Wenn ich nach diesem vielen Geschreibsel es mir nochmals überlege, dann könnte man es auch einfach auf sich beruhen lassen. Immerhin ist es in drei Jahren niemandem aufgefallen, und alte Sauerländer Weisheit: Je mehr me diän Schiett roiert, desto mehr stinkete.” (Das übersetz Dir bitte selbst!)

Zum besseren Verständnis und schon in Vorfreude auf den Frühling drucken wir hier nochmals das Gedicht von Christine Koch ab:


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