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Saalhauser Bote Nr. 33, 2/2013
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Die Schule zu Saalhausen

Aufgezeichnet von Lehrer Paul Padberg im Herbst 1937
von H. Gastreich
1954: Der Abriss der alten Schule, die zwischen der Bäckerei Hennes und dem Pastorat stand, vgl. Saalhauser Bote Nr. 13, Ausgabe 2/2003. Laut der Saalhauser Chronik 1981 diente das Jugendheim als Schulgebäude, bevor die alte Schule neben
1954: Der Abriss der alten Schule, die zwischen der Bäckerei Hennes und dem Pastorat stand, vgl. Saalhauser Bote Nr. 13, Ausgabe 2/2003. Laut der Saalhauser Chronik 1981 diente das Jugendheim als Schulgebäude, bevor die alte Schule neben
Hennes (Leopolds) erbaut wurde.

Lehrer Paul Padberg schreibt: „Im Jahre 1671 wurde dem Ludimagister (Elementarlehrer, Anm. d.Red,) Bernhard Wippermann zu Saalhausen eine Tochter geboren und auf den Namen Maria getauft (Lenner Taufbuch). Das ist die erste Erwähnung eines Lehrers zu Saalhausen. Dieser war also bereits sesshaft geworden und verheiratet. Lange scheint er allerdings nicht in Saalhausen gewesen zu sein. Denn außer dem erwähnten Taufbucheintrag kommt sein Name in den Lenner Kirchenbüchern nicht mehr vor.

Von alters her sollen in der Pfarrei Lenne drei Schulen bestanden haben: die als Pfarrschule bezeichnete Schule in Lenne und die mit ihr in Verbindung stehenden Nebenschulen in Saalhausen und Milchenbach.

1749 findet die Schule in Saalhausen zum ersten Male Erwähnung, es wurden nämlich für sie 30 Taler eingetragen (Jacobsmeier). 1751 bedachte Gertrud Zeppenfeld den Schulmeister von Saalhausen in ihrem Testament. 1784 war Henricus Stahl Küster und Schulmeister zu Saalhausen. Der Name kommt heute noch im Amt Wenden vor. Aus den Ämtern Drolshagen und Wenden sollen Maurer und Schieferdecker in unsere Gegend gekommen sein, die im Sommer ihrem Handwerk nachgingen und im Winter in irgendeiner großen Bauernstube die Kinder in der Religion und im Lesen und Schreiben notdürftig unterrichteten. Viele lernten nur recht und schlecht ihren Namen schreiben.

Im Sommer mussten die Kinder das Vieh hüten, Beeren sammeln und bei der Ernte helfen. Eine allgemeine Schulpflicht gab es auch für den Winter nicht. Zum Schreiben benutzten die Kinder einen Schieferstein und vielleicht auch einmal eine durch den Lehrer geschnittene Gänsefeder und selbstgemachte Tinte. Der Lehrer bekam freie Kost (Rundgang), Unterkunft und ein karges Gehalt.

1799 war in der „Nebenschul zu Saalhausen” der 60-jährige Schulmeister Xaverius Albus, der bereits in der Normalschule zu Bonn ausgebildet war. Um diese Zeit muss auch schon ein eigenes Schulgebäude mit Lehrerwohnung vorhanden gewesen sein, denn dieses wurde 1818 durch einen Neubau ersetzt. Dieses Gebäude dient noch heute als Schule (Mittelklasse) und hat seit 120 Jahren Generationen von Schulkindern beherbergt.

Seit 1809 wurde in Saalhausen Winter- und Sommerschule gehalten 1). Auf den Schulmeister Albus folgten als Lehrer:

Johannes Hessmann aus Saalhausen,
dessen Sohn Joseph Hessmann,
Johannes Tigges aus Selbecke,
Johannes Wagener aus Walpersdorf,
Franz Adams aus Hirschberg,
Ludwig Esleben aus Meinkenbracht,
Johannes Musen aus Winterberg,
Heinrich Große-Schware aus Dortmund.

1875 wurde eine Lehrerinnenstelle errichtet, da die Schülerzahl auf 144 gestiegen war. Gleichzeitig wurde 1875 die so genannte „Neue Schule” gebaut, in der heute die Ober- und Unterklasse untergebracht sind. Seit 1875 waren hier als Lehrerin tätig:

Sophie Knepper aus Werl, Maria Osterkamp aus Münster, Elisabeth Grewener aus Allendorf, Josefine Henke aus Warstein und Maria Schulte aus Beringhausen.

Zurzeit hat die Schule 165 Schulkinder, die von dem Hauptlehrer Alois Plitt, dem Lehrer Paul Padberg und der Lehrerin Katharina Döbbener betreut werden.”

1) Zur Schule in Saalhausen gehörten die Kinder aus Saalhausen, Bleihüttenhaus (Siedlung im Böddes), Störmickerhammer, Gleierbrückenhaus, Hammerhaus und Ohlhaus. Das Lehrergehalt betrug 1836 für den Lehrer Johannes Joseph Hessmann (am 5. August 1836 kommissarisch angestellt) 74 Taler, 6 Groschen, 2 Pfennig, das Küstergehalt 26 Taler, 17 Groschen, 7 Pfennig, das Organistengehalt 14 Taler. (Heimatblätter des Kreises Olpe, 13. Jahrgang, Nr. 9/10).

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Wenn Sie das Thema vertiefen möchten, finden Sie dazu in der Saalhauser Chronik von 1981 auf den Seiten 155ffausführliche Informationen. Hier findet sich auch der Hinweis, dass bis zum Jahre 1809 der Unterricht nur während der Wintermonate erteilt wurde. „Die kleineren Kinder liefen im Sommer wild in der Gegend umher und die größeren wurden als Hirten gebraucht”. Davon können die heutigen Schulkinder wohl nur noch träumen.


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