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Saalhauser Bote Nr. 35, 2/2014
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Geschichte des Kirchturms der St. Jodokus-Kirche in Saalhausen

von H. Würde und G. Pulte

In einem von 1310 – 1316 angelegten Schatzregister des Erzbistums Köln von allen Kirchen und Kapellen wird erstmals Saalhausen erwähnt (Quelle Chronik von Jakobsmeier Seite 9). Kirchen wurden mit dem Altar in Richtung Osten gebaut.

Der Kirchturm der alten Saalhauser Kirche war gegen Westen an die Kirche angebaut und bildete den Haupteingang derselben. Er hatte eine der Kirche angemessene Größe und diente zur Aufbewahrung der Kirchenuhr und des Glockengeläutes.

1909 fasste man den Plan, eine neue Pfarrkirche zu erbauen. Dem Bestreben der staatlichen Denkmalpflege entsprechend, blieb bei dem Neubau der östliche Teil der alten Kirche, und zwar der baulich sehr interessante Chor, und ein Teil des Laienraumes erhalten. Westlich an diesen Bauteil dehnt sich der Neubau. An der linken Seite des neuen Chores befindet sich die Sakristei, die in dem hier angelegten Turm eingebaut ist.

Der ganze Bau ist in spätromanischen Formen erbaut, die äußeren Wandflächen in Bruchstein (Grauwacke von Kraghammer) hergestellt. Der Entwurf stammt von Professor Buchkremer in Aachen, der den Bau leitete. Die Ausführung der Bauarbeiten erfolgte durch den Bauunternehmer Plassmann in Förde. Der Turm hatte eine Grundfläche von 6,20 Meter im Quadrat und war 42 Meter hoch.

Der alte Kirchturm (1909-1958) ist zum Abbruch eingerüstet
Der alte Kirchturm (1909-1958) ist zum Abbruch eingerüstet

Der Kirchturm wurde aufgrund herabfallender Steine und Mörtelbrocken wegen Schadhaftigkeit 1958 abgebrochen. Als Grund für die Baufälligkeit werden Flusssand-Verschiebungen unter dem Fundament genannt. Da Zeitzeugen berichten, der Mörtel sei faul gewesen, sind Faktoren der Mauerwerkzerstörung aber wesentlich plausibler. Vergleichbar ist der 1996 abgebrochene Schmallenberger Kirchturm.

Beide Kirchen wurden von dem Architekten Prof. Buchkremer aus Aachen geplant und von Bauunternehmer Plassmann aus Förde (heute Grevenbrück) 1905 in Schmallenberg und 1909 in Saalhausen gebaut.

Anton Sunder-Plassmann ( 1860 - 1931 ) Förde / Grevenbrück, baute in 44 Jahren insgesamt 51 Kirchen. (Quelle: WP, Jochen Krause)

Durch ein Ingenieurbüro wurde 1995 für Schmallenberg festgestellt, dass der bauzeitliche Mörtel mit unverträglicher Schlackebeimischung durch Mikrorisse, verursacht durch Umkristallisationen und Treibmineralien, stark zerstört war.

Schon Anfang der 1950er Jahre hatte die Baustoffprüfanstalt in Münster eine Laboranalyse vorgenommen. Die Steine ( Grauwacke ) des Schmallenberger Turmes, so das Ergebnis, seien nicht frostbeständig und der Mauermörtel zu schlackenhaltig und porös. Quelle: St. Alexander in Schmallenberg, Historische und Theologische Aspekte zum Thema Kirchturmbau.



Der neue (aktuelle) Kirchturm
Der neue (aktuelle) Kirchturm

Die Bauarbeiten zum Abriss und Wiederaufbau des Saalhauser Kirchturms wurden von dem Bauunternehmen Peetz ausgeführt. Der alte Turm wurde bis zur Traufhöhe des Kirchendachs abgerissen, so dass die Sakristei erhalten blieb, der neue Turm zur Lenne hin an die Sakristei neu aufgebaut, er besteht aus einer Betonkonstruktion, verblendet mit den alten Steinen.

Die Zimmerarbeiten führte Firma Hanses aus Fleckenberg aus und die Dachdeckerarbeiten Firma Franz Schütte aus Westfeld. Die Baumaßnahme kostete 180.000 DM, davon wurden 80.000 DM durch Spenden der Pfarrangehörigen aufgebracht.

Bei dem Dachdeckerbetrieb Franz Schütte waren die Brüder Siegfried und Heinz Rameil beschäftigt. Für Siegfried Rameil war die Arbeit am Saalhauser Kirchturm, der mit Schiefer gedeckt wurde, die letzte Arbeit als Angestellter. Er machte sich im Oktober 1959 selbstständig.


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