Hier ein weiterer Ausschnitt aus dem neuen Band mit Anekdoten von Dr. Peter Wolf. Den kompletten Band können Sie über den Buchhandel erwerben.
Einmal Koma....
Beim Hausbesuch vor der Morgensprechstunde registrierte ich mit einem Blick die tiefe Bewusstlosigkeit des schwerkranken Patienten und nickte meiner begleitenden Helferin vielsagend zu: >Koma!< — Diese wies auf das leere Nachttisch-Schränkchen und stupfte mich in die
Seite:
Da lag bedeutungsschwer mitten auf der Platte des Schränkchens eine Zündholzschachtel mit der Aufschrift «Einmal Koma, immer Koma!»
( „Koma“ bezog sich hier allerdings auf das Produkt der Gemischtwaren-Firma „Koch & Mann“)
Eine makabre Konstellation! — Denn für den Arzt bedeutet „Koma“ eine narkoseähnliche Bewusstlosigkeit, die normalerweise den Tod ankündigt.
Ich instruierte die Angehörigen, mich nötigenfalls anzurufen.— Sonst würden wir unaufgefordert am nächsten Morgen wiederkommen.
Gegen sieben Uhr morgens schlug uns schon vor der Tür ein blauer Dunst entgegen. Der vermeintliche Todeskandidat saß auf der Bettkante und steckte sich gerade ein neues Pfeifchen an.
>Mojn, mojn<, begrüßte er uns munter ‚>KomaSpähnker1, Dokter, sind immer noch de besten! <
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1 Koma-Streichhölzer