Saalhauser Bote Nr. 26, 1/2010
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Wie alt ist unsere Feuerwehr?

- von Heinrich Würde -
 



Der Schlauchturm mit dem Spritzenhaus wurde am 24.1. 1869 dem Kaspar Rameil gen. Rötz überlassen. Dafür baut er auf dem ihm von F. Jos. Gastreich verkauften Platz ein neues Spritzenhaus aus Bruch- oder Ziegelsteinen und mit einem Schieferdach.  

Dieser Artikel aus dem Protokollbuch des ehemaligen Amtes Kirchhundem in der Ausgabe 2/2009 des Saalhauser Boten stellt uns die Frage, seit wann besteht unsere Feuerwehr.  

Die älteste Geschichte des Kreises Olpe weiß nur sehr wenig über den Feuerschutz zu berichten, desto mehr aber hören wir von Bränden und Feuersbrünsten. Im Jahre 1848 am 14. Mai, an einem Sonntag, brach in Saalhausen eine große Feuersbrunst aus, bei der 33 Gebäude abbrannten, davon 16 Häuser. Die Vielzahl und das katastrophale Ausmaß der Brände in den früheren Zeiten zeigen deutlich, wie ohnmächtig der Mensch dem Feuer gegenüber stand.  

Als im Jahre 1816 das Herzogtum Westfalen an Preußen ging, strebte der Landrat weitere Verbesserungen des Löschwesens an. So die Vorhaltung bestimmter Feuerlöschgeräte in den Dörfern. Es waren lederne Löscheimer und Feuerhaken und jedes Kirchspiel sollte eine Feuerspritze in seinem Besitz haben.

Hier einige Abschriften aus den Protokollbüchern des ehemaligen Amtes Kirchhundem leider nur ab dem Jahre 1843. Die erste ist vom.1848 also nach dem großen Feuer von Saalhausen. 28.12. 1848 Die Gemeindeverordneten lehnen es ab, für die Aufstellung der Bürgerwehr Personen zu benennen. Sie sehen sich .nicht dazu im Stande, die Gründe zu prüfen, ob jemand abkömmlich oder unabkömmlich ist.  

10.5.1859 Auf die Anträge des Franz Lammers und des Franz Jos. Henneke, ihnen für die feuersichere Bedachung ihrer Häuser eine Frist einzuräumen, da sie dazu jetzt keine Mittel besitzen, wird eingegangen. Es wird ihnen ein zweijähriger Aufschub für den Abriss ihrer Strohdächer gewährt.  

26.3.1881 Im Bereich der hiesigen Gemeinde befindet sich die frühere Amtsbrücke, gt. Gleierbrücke. Sie ist in einem so desolaten Zustand, das selbst Fußgänger dieselbe nur mit großer Vorsicht benutzen können. Den Feuerwehren der Gemeinden Lenne und Saalhausen ist es nicht möglich, Hilfe zu leisten, wenn in Nachbargemeinden eine Feuersbrunst ausbricht und Hilfe verlangt wird, weil für die Feuerspritze die Brücke nicht befahrbar ist.  

21.6.1886 Es wird beschlossen, eine neue Feuerspritze mit Selbstsauger für die Gemeinde anzuschaffen. Vorausgesetzt wird, dass die Provinzial-Feuersozietät und weitere hier am Platze vertretene Privatgesellschaften einen angemessenen Beitrag zu den Kosten beisteuern.  

8. 7. 1896 Aus dem Bericht des Feuerlöschinspektors Modersohn zu Münster betr. Feuerlöschwesen in Saalhausen beschließt die Gemeindevertretung, eine neue Feuerspritze anzuschaffen. Der Amtmann Brüning zu Vasbach wird ersucht, die Beschaffung einer geeigneten Feuerspritze für die Gemeinde Saalhausen zu erwirken und die Anträge auf Beihilfen seitens der Versicherungsgesellschaften zu erstellen.  

15.4.1901 Auf Kosten der Gemeinde sollen Wasserschläuche der hiesigen Wasserleitung angeschafft werden. Zugleich ist ein geeigneter Spritzenmeister anzustellen, der für die ordnungsgemäße Aufbewahrung und Erhaltung der Spritze und auch der Schläuche zu sorgen hat. Als Stellvertreter wird der Gemeindediener der Gemeinde angestellt. Alljährlich im Juli müssen die Spritze und Schläuche in ordnungsgemäßem Zustand im Beisein des Gemeindevorstandes vorgeführt und in Tätigkeit gesetzt werden.  

4.11.1913 Landwirt Bernhard Schulte und Gemeindevorsteher Gastreich haben am 6., 7. und 8. vorigen Monats an einem Feuerwehrführerkurs in Attendorn teilgenommen. Dafür erhalten sie aus der Gemeindekasse ein Zehrgeld von 6 Mark pro Tag bewilligt.  

1924 Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Saalhausen. Vorher gab es die Bürgerwehr, auch als Pflichtfeuerwehr bekannt. Alle Geräte wie Handdruckspritze, Schläuche, Einreißhaken, Löscheimer wurden von der Freiwilligen Feuerwehr übernommen. Für die Anschaffung von Feuerlöschgeräten werden 60 Mark aus der Gemeindekasse bewilligt. Das Dach des einstöckigen Spritzenhauses muss erneuert werden. Zuvor soll noch in diesem Jahr ein zweiter Stock neu aufgebaut werden, um so trockenen Raum für neue Löschgeräte und einen zweiten Raum für Obdachlose zu schaffen. Die Kosten, etwa 500 Mark, sollen durch neue Gemeindesteuern aufgebracht werden.

Handruckspritze die von der Pflichtfeuerwehr an die Freiwillige Feuerwehr übergeben wurde
Handruckspritze die von der Pflichtfeuerwehr an die Freiwillige Feuerwehr übergeben wurde

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