Saalhauser Bote Nr. 38, 1/2016
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Junge Leute aus Saalhausen, Störmecke und Gleierbrück in der weiten Welt

- von Carola Schmidt -

Für die nächsten Ausgaben des Saalhauser Boten möchte die Redaktion konkret junge Leute aus Saalhausen, Störmecke und Gleierbrück vorstellen, die einige Monate oder länger im Ausland waren. Im Rahmen eines Schüleraustauschs, als Teil eines Studiums oder im Rahmen eines Projekts "Work & Travel". Die Artikel können von den jungen Erwachsenen selbst verfasst werden (1/2 bis 1 DIN A4 Seite) und mit einem von ihnen ausgewählten Photo. Ansonsten können auch "nur" die Fragen beantwortet werden und die Redaktion erstellt einen Artikel, der nach OK der betreffenden Person dann im Boten erscheint.

Die Texte sollen auch andere junge Leute ermutigen, sich um solche Auslandsaufenthalte zu bemühen.

Ein erster Stolperstein für einen solchen Auslandsaufenthalt könnte die Finanzierung sein. Daher die Bitte der Redaktion an die Jugendlichen, besonders den Aspekt der Finanzierung der Reise zu erwähnen. Es soll nicht der Eindruck entstehen, solche Auslandsaufenthalte seien nur für Kinder von sehr wohlhabenden Familien.

Idealerweise umfassen die geplanten Artikel auch Informationen wie: Worauf müssen mögliche Reisende im Vorfeld einer solchen Reise achten? Welche Tipps können aus der Erfahrung gegeben werden? Der Fragebogen stellt daher nur das Grundgerüst der geplanten Artikel dar.

Die Datei bzw. Informationen und Photos bitte per E-Mail an: redaktion@saalhauser-bote.de

Fotos: vorzugsweise im Format jpg. Texte: als Word Datei oder einfach als Emailtext

Name, Vorname
Alter (bei Antritt der Reise)
Land / Stadt
Zeitraum des Auslandsaufenthalts
Aufenthalt im Rahmen einer Schul- oder Universitätsausbildung oder Work & Travel ?  - Zielsetzung?
Besonders positive Überraschungen
Besonders unangenehme Überraschungen
Nach der Rückkehr: Auswirkungen auf den Schul- oder auf die  Universitätsausbildung
Würdest Du anderen Schülern/Studenten zu einem solchen Aufenthalt raten?
Welche besonderen Vorkehrungen / Vorbereitungen empfiehlst Du?
Fazit eines solchen Auslandsaufenthalts als Empfehlung für andere mögliche Reisende?
Name, Vorname 
Alter (bei Antritt der Reise) 
Land / Stadt 
Zeitraum des Auslandsaufenthalts 
Aufenthalt im Rahmen einer Schul- oder Universitätsausbildung oder Work & Travel ?  - Zielsetzung? 
Besonders positive Überraschungen 
Besonders unangenehme Überraschungen 
Nach der Rückkehr: Auswirkungen auf den Schul- oder auf die  Universitätsausbildung 
Welche besonderen Vorkehrungen / Vorbereitungen empfiehlst Du? 
Fazit eines solchen Auslandsaufenthalts als Empfehlung für andere mögliche Reisende? 

Nachdem in der 2/2009 bereits Charlotte Krippendorf aus Gleierbrück über ein Jahr in Gastfamilien in Estland berichtet hat, erscheint in der heutigen Ausgabe der erste Bericht von Helena Börger aus Saalhausen..

Mein Auslandssemester im September 2014

- von Helena Börger -

Mein Auslandssemester im September 2014, das im 5. Semester stattfand, war ein obligatorischer Teil meines 6 semestrigen Studiums „International Business” in Dortmund. Zu Beginn des Studiums war die Auswahl des Landes noch schwierig. Doch eines Tages hielt der Professor, der den internationalen Studentenaustausch mit Bali ermöglichte, eine mich faszinierende Rede. Sie nahm mir die Entscheidung ab. „DonĀ“t follow the mainstream” („Folgt nicht der Mehrheit”) waren seine Worte. Sie brachten zum Ausdruck, dass man aus der Menge hervorstechen und sich nicht für die am häufig bereisten Länder (z.B. USA oder Australien) entscheiden sollte, sondern eben auch für noch nicht so fortgeschrittene Länder wie beispielsweise Indonesien.

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Ich fand es aufregend, eine komplett andere Kultur, die nicht dem europäischen Standard entsprach, und deren Menschen kennen zu lernen. Ich entschied mich, für ca. fünf Monate dort zu leben. Die günstigen Lebenshaltungskosten dort und das Bild eines Paradieses, das häufig mit Bali in Verbindung gebracht wird, taten ihr Übriges und meine Entscheidung stand fest. Im Vorfeld mussten Dinge wie beispielsweise die Beantragung des Visums, des Reisepasses (den ich schon besaß), einer Kreditkarte, der finanziellen Unterstützung durch Auslands BAföG und die Beantragung der Auslandskrankenversicherung organisiert werden.

Letzteres ist sehr wichtig, vor allem auf Bali, da der Verkehr erfahrungsgemäß sehr abenteuerlich ist. Wer am lautesten oder am meisten hupt, hat Vorrang. Sehr chaotisch, aber man gewöhnt sich dran.

Mit dem australischen Vermieter zusammen haben wir, ein Grieche, zwei Türken und sieben weitere deutsche Studenten, uns eine großräumige Unterkunft geteilt. In dieser Zeit sind wir wie eine Familie zusammen gewachsen, haben viel erlebt und uns in schwierigen Situationen aufgemuntert und geholfen. Neben dem studium-bezogenen Wissen hat mir dieser Auslandsaufenthalt mehr interkulturelle und persönliche Erfahrung mitgegeben, die mich in meinem Denken und Handeln positiv beeinflussen. Viele Balinesen arbeiten jeden Tag in der Woche von morgens bis abends überwiegend körperlich hart - besonders in der Sommerzeit. Denn in der Regenzeit sieht die Situation mit dem möglichen Geldverdienen ganz anders aus: dann haben die Leute am Strand kaum Geld, da wenig Touristen dort sind und sich weder eine Liege noch Surfbretter mieten. So sind die Einheimischen auf Touristen und die Wetterverhältnisse angewiesen, um sich ihren Lohn zu erwirtschaften, der sie für das Nötigste ausstattet. Sie besitzen so wenig und sind trotzdem zufrieden, sogar glücklich und dankbar für das, was sie haben. Einige Situationen haben mich daran erinnert, dass viele „Probleme”, die mich oder auch andere Leute hier beschäftigen, Luxusprobleme sind.

Einen Auslandsaufenthalt kann ich nur weiterempfehlen, aber ich denke, es ist völlig egal, ob man im Ausland arbeitet und reist (Work & Travel), im Rahmen eines Studiums ein Auslandssemester absolviert oder einen Schüleraustausch macht. Erfahrung gewinnt man auf jeden Fall und man wächst mit den (kulturellen) Herausforderungen wie Sprache, Essen, Wetter, Verkehr etc. Auf der Insel Bali, wo sich Paradies und Armut so nah sind, wird z.B. die Sprache „Bahasa Indonesia” gesprochen, welche uns nebenbei gelehrt wurde. Aber auch Englisch war für die Verständigung vollkommen ausreichend.

Im Großen und Ganzen wird man selbstständiger und offener anderen Leuten gegenüber. Man beginnt zu verstehen, seine Sichtweisen zu ändern und lernt das zu schätzen, was man hat.

Nach erfolgreichem Abschluss meines Studiums geht es im März dieses Jahres für mich weiter nach Kanada. Dort werde ich voraussichtlich ein halbes Jahr „Work and Travel” machen und meine Reise zusätzlich mit dort erarbeitetem Geld finanzieren. Ich freue mich auf diese Zeit und bin gespannt, was mich erwartet.


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