Saalhauser Bote Nr. 42, 1/2018
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Marienschule Saalhausen auf der Denkmalliste der Stadt Lennestadt

von: Homepage der Stadt Lennestadt

Das im Jahr 1955 errichtete, von Architekt Paul Schneider-Esleben aus Düsseldorf entworfene und von Heinz Mack künstlerisch gestaltete langgestreckte, weiß geschlämmte Schulgebäude mit tiefgezogenem Satteldach liegt am Rande des in die bewaldeten Hügel des Sauerlandes eingebetteten Dorfes Saalhausen. Der Schulbau ist ein 14 x 63 m Grundfläche einnehmendes geducktes Gebäude mit auf beiden Seiten weit vorkragendem Satteldach. Der First des langen Satteldaches befindet sich nicht in der Mitte der Giebelwand, sondern ist stark versetzt, weshalb das Dach auf der Dorfseite, auf der sich der Pausenhof befindet, bis auf 2 m Höhe über die Erdoberfläche hinuntergezogen ist, während die Außenwände der anderen Längsseite eine Höhe von 4 m erreichen.

Die dem Dorf zugewandte Fassade öffnet sich vor der Pausenhalle mit großen Fensterscheiben. Daneben setzt sich ein ununterbrochenes Band von kleinen Fenstern unter dem Dachansatz über beinahe die gesamte Fassade fort. Die gegenüberliegende Fassade des Baus, hinter der sich die sechs Klassenzimmer befinden, erhält ihren Akzent durch die Schachtelung von gerahmten Fensterscheiben über- und untereinander und die im Abstand von 10,50 m stehenden Mauervorlagen.

Auf dem Pausenhof errichtete der Architekt eine große Sonnenuhr. Der Schatten einer steilen Pyramide aus Beton zeigt auf in den Boden des Hofes eingelassene Zahlen. In die Pyramide ließ der Künstler Heinz Mack Streifen aus zerschlagenen Kacheln ein.

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Foto: LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen

Das Schulhaus ist bedeutend für Lennestadt-Saalhausen, denn es ist seit vielen Jahrzehnten ein zentraler Begegnungsort für Alt und Jung in Saalhausen. Der Bau eines neuen Schulhauses in so moderner und außergewöhnlicher Form spricht für die Innovationsbereitschaft der Verantwortlichen in Saalhausen. Es spricht auch für deren Durchsetzungsvermögen, denn die Finanzierung eines Schulgebäudes das außerhalb der nordrhein-westfälischen Gestaltungsnorm entworfen worden war. wird nicht einfach gewesen sein. Als das Land NRW 1961 in einem opulenten Band die Bilanz des Schulbaues veröffentliche, gehört die Schule in Saalhausen zu den besten und außergewöhnlichsten Beispielen.

Für seine Erhaltung und Nutzung sprechen wissenschaftliche Gründe hinsichtlich der Architekturgeschichte und künstlerische Gründe. In der guten Einpassung in die Landschaft sind auch städtebauliche Gründe für den Denkmalwert namhaft zu machen.

Tag der Eintragung 27.06.2012


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