Saalhauser Bote Nr. 42, 1/2018
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Eine komplette Waldwoche bei strahlendem Sonnenschein

von Carola Schmidt

Seit 1997 veranstaltet der Kindergarten Saalhausen für die Kinder eine „Waldwoche“, früher am alten Sportplatz (in der Nähe des Rinsleyfelsens), seit vielen Jahren unterhalb der Vogelstange. In diesem Jahr war der Wettergott den Kindern besonders gnädig gestimmt, und während der kompletten Dauer der Waldwoche schien die Sonne von einem wolkenlosen, blauen Himmel.

Für die Teilnahme an der Waldwoche gelten für die Kinder des Kindergartens ein paar Grundregeln, z.B., dass Kinder unter 3 Jahren von einem Elternteil begleitet sein sollten. Im Laufe der Jahre wurden der Ablauf der Waldwoche und die Angebote im Wald immer ausgefeilter: Bachwasser (als Brauchwasser) steht inzwischen zur Verfügung, ebenso ein Toilettenwagen. In einem Bauwagen bietet der Kindergarten für die ganz Kleinen eine Wickelstation. Schließlich bleiben die Kinder eine ganze Woche im Wald und erleben „Natur pur“.

Welches Kind hat heutzutage noch die Chance, in freier Wildbahn die Federn von Waldvögeln, das Fell von Wildschweinen, ein Reh mit Kitz und sogar einen Dachs zu sehen oder gar zu berühren? Vermutlich nur wenige oder keine.

Aus diesem Grund ist die „rollende Waldschule“ als Einrichtung der Kreisjägerschaft eine tolle Möglichkeit, die Kinder mit der Tierwelt ihrer Heimat vertraut zu machen. Aktuell zirkulieren sogar 2 Varianten der „rollenden Waldschule“ im Kreis Olpe. Bei der ersten Version ist es ausdrücklich erwünscht, dass die Kinder die präparierten Tiere auch berühren, diese Variante eignet sich besonders für Kindergartenkinder.

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Stockbrotrösten über einer Feuerschale
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Am Abschlusstag sorgen die Förster für das Mittagessen

Bei der neuen Machart hängen die Präparate fest montiert zur Schau, und Jugendliche können mittels QR Code auf dem Smartphone Informationen über das entsprechende Tier einholen. In diesem Fall ist das Anfassen der ausgestopften Tiere nicht erwünscht.

Welch gute Entscheidung des Kindergartenteams, im Wald unterhalb der Saalhauser Vogelstange die präparierten Vertreter der heimischen Tierwelt aufzustellen. Es war rührend zu beobachten, wie einige der Kleinen selbstvergessen zwischen den Tieren im Gras saßen und das Fell bzw. das Gefieder der Tiere vorsichtig berührten und streichelten.

Das selbstgebaute Tipp lud zur gemütlichen Runde ein. Auf der Waldschaukel wurde bis „zum Himmel“ geschaukelt und an der Taststraße konnten die Kinder mit verbundenen Augen Gegenstände erfühlen. Toll ist auch immer wieder die Bereitschaft der beiden Hoteliers Peter Rameil und Andreas Voss die Kinder mit Pommes und Pizza zu versorgen. Ebenfalls ist den Frauen des Elternbeirats zu danken. Sie kochten eine leckere Suppe und Nudeln. Alles schmeckt im Wald ja nochmal so gut. Am Abschlusstag gehörte auch das Rösten von Stockbrot über einer Feuerschale zum Angebot, das von den Kindern gerne angenommen wurde, wie das Foto zeigt. Leider kann es den köstlichen Duft von dem röstendem Brot nicht wiedergeben.

Ein Dank der Kinder und Kindergartenmitarbeiter geht an die Jäger des Hegerings Kirchhundem für die Spende von Würstchen, die ebenfalls am Mittwoch, dem letzten Tag der Waldwoche, für die Kindergartenkinder und ihre Eltern zünftig in Töpfen über „Schwedenfeuern“ erhitzt wurden. Auch an die muslemischen Kinder und ihre Eltern war gedacht, und so erhitzten der bisherige Förster Willi Vetter und (seit 2012) der neue Förster Matthias Gürke auch Würstchen aus Hühnerfleisch. An dem Gelingen der Waldwoche haben die beiden Förster nicht unerheblichen Anteil.

Als Wunsch äußerten die Beiden, dass eine frühere Aktion wieder auflebt, die leider ein wenig in Vergessenheit geraten ist: das Aufhängen von Nistkästen im Wald, mit sachkundiger Unterstützung der Förster. Wer könnte sich für diese Aktion wieder begeistern?


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