Der beliebte Seniorchef des Saalhauser Landgasthofes wollte seinen Geburtstag nicht mit einem rauschenden Fest feiern „Ich habe allen Grund dankbar zu sein und deshalb habe ich mich entschlossen, meinen Geburtstag auf nicht alltägliche Weise zu feiern”, das sagte uns der Senior-Chef des Landgasthofes Voss in Saalhausen.
Statt großer Geburtstags-Feierlichkeiten legte Theo Voss den Grundstock für ein Spendenkonto zu Gunsten des Saalhauser Kindergartens St. Josef und das Hospiz in Altenhundem Über 3000 Euro kamen durch die Aktion für den guten Zweck zusammen.
Geboren wurde Theo Voss am 05.05.1937, noch in Friedenszeiten, wie er betont. Die Eltern betrieben eine Gastwirtschaft neben einem landwirtschaftlichen Betrieb. Wie selbstverständlich wuchs er mit vier Geschwistern in einer Großfamilie auf, in der der christliche Glaube noch die prägende Kraft war.
Das Haus Voss hat eine lange Tradition. Der mächtige Stammbaum im Hausflur, der bis in das Jahr 1314 zurück reicht, ist ein beeindruckender Beweis der Familiengeschichte, in der es zahlreiche Anlässe gab, bestehende Traditionen zu feiern.
Zu den ganz besonderen Momenten zählt sicherlich das 300-jährige Jubiläum des Landhotels Gasthof Voss, das die Familie 1991 feierte. Ein Fest, das die Familie zum Anlass nahm, sich bei allen Gästen und Einheimischen für ihre Treue zu bedanken und gleichzeitig den jahrzehntelangen Erfolg mit ihnen zu teilen. Noch heute spricht man in Saalhausen von dieser gelungenen und herzlichen Feier. Auch 2001 wurde wiederum mit Freunden das 310 jährige gefeiert. Den Gasthof schmückt seit jeher ein schmiedeeiserner Ausleger mit dem angedeuteten Fass. Ein eindeutiges Zeichen: Hier gibt es frisches Veltins - und das seit mehr als 140 Jahren! Das dickbäuchige Holzbierfass in der Bauernstube soll daran erinnern, dass Veltins Pilsener hier frisch gezapft wird und einst mit purer Muskelkraft in den Bierkeller gestemmt werden musste. Der Seniorchef, Theo Voss, nahm sich seine engagierten Vorfahren gerne zum Vorbild, wenn er seinen Gästen persönlich ihr frisches Veltins zapft. Es ist sicherlich auf diese familiäre Atmosphäre sowie die Sauerländer Bodenständigkeit zurückzuführen, dass sich die Gäste und Einheimischen im Gasthof Voss in Saalhausen gleichermaßen wohl fühlen und dem Haus seit vielen Jahren die Treue halten!
Raum zum Wohlfühlen gibt es ausreichend: Im Wellnessbereich, im Kaminzimmer, in der urigen Bierstube, der hauseigenen Bibliothek oder dem Café und Biergarten, von wo aus man den Blick auf das historische Saalhausen genießen kann - alle Räumlichkeiten sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.
Zwei Generationen arbeiteten meistens immer eng zusammen und fühlten sich dabei der Tradition verpflichtet. Theos Mutter hatte allerdings in der Kriegszeit eine schwere Aufgabe zu lösen, als der Vater noch 1943 eingezogen wurde. Alle Arbeit lastete nun auf Ihren Schultern und hinzu kam die Ungewissheit, ob Antonius Voss überhaupt noch lebt. Am 19.11.1945 kam dann die Nachricht, dass Theos Vater in englischer Gefangenschaft sei. 1998 erschien in unserer Zeitung ein Artikel mit der Überschrift: „Sommerfrische: Neue Heimat für Evakuierte - Als das Haus Voss Quartier für Ausgebombte war.”
Die letzten Kriegsjahre und besonders die Nachkriegszeit waren nicht leicht. Theo packte bald kräftig mit ins Rad, als der Vater dann am 04.09.1946 als Spätheimkehrer wieder zurück in Saalhausen war.
1960 wurde die Landwirtschaft zu Gunsten des Hotelbetriebes aufgegeben. An- und Umbauten standen an und forderten Theo. Als familiengeführtes Land- und Wellness- Hotel war man ständig bestrebt, den Urlaubsgästen den bestmöglichen Komfort und einen herausragenden Service zu bieten.
Mit Margret und Theo Voss´ Unterstützung hat sein Sohn Andreas in jüngster Zeit viel Kraft in die Modernisierung des Hotels investiert. Das Ergebnis ist eine gemütliche, warme und herzliche Atmosphäre, die allen Ansprüchen eines zeitgemäßen Hotelbetriebes entspricht.
Margret und Theo Voss sind dankbar, dass in der heutigen Zeit die Familientradition durch ihren Sohn weitergeführt wird und beide helfen, wo sie gebraucht werden.
„Gründe zum Feiern haben wir in unserer Familie genug: Hochzeiten, Taufen, überstandene schwere Krankheiten und Jubiläen. Ich aber habe mich entschieden: ich möchte keine großen Feierlichkeiten zu meinem 75. Geburtstag, sondern ich möchte meine Dankbarkeit auf eine Art und Weise zum Ausdruck bringen, dass ich darum bitte, dass man mir eventuell zugedachte Aufmerksamkeiten in Form von Spenden zum ´Gutes tun´ auf ein Konto bei der Volksbank überweist. Selbst werde ich einen Grundstock legen.” Mit den Spenden, für die auch eine Spendenquittung zu erhalten war, wollte der Jubilar den Saalhauser Kindergarten St. Josef und das Hospiz in Altenhundem bedenken.
Wir vom Saalhauser Boten gratulieren gerne nachträglich und wünschen alles erdenklich Gute. Gerne erinnern wir uns daran, dass die Familie Voss einige Male unseren Saalhauser Boten gesponsert hat.