Saalhauser Bote Nr. 41, 2/2017
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Pilze sammeln: in kleinen Mengen erlaubt

wie z.B. anlässlich der geführten Pilzwanderung des Verkehrs- und Kneippvereins Saalhausen e.V.
von Carola Schmidt

Privatpersonen dürfen in geringen Mengen in Wäldern Pilze suchen und sammeln. Welche Mengen das genau sind, regeln die Behörden regional unterschiedlich. Wer jedoch dabei erwischt wird, wie er körbeweise Pilze aus dem Wald schleppt und zum gewerblichen Verkauf anbietet, dem droht ein saftiges Bußgeld. „Wer aber nur für den privaten Gebrauch eine schmackhafte Beilage zum Sonntagsbraten sammelt und dabei ein paar einfache Regeln beachtet, braucht keine Angst zu haben“, so Michael Rolland, Geschäftsführer der Arbeits­gemeinschaft AGDW (Arbeits­gemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände – Die Waldeigentümer).

Doch unsachgemäßes Ausreißen der Pilze verhindert das Nachwachsen der Pilze an den angestammten Plätzen, die in Saalhausen und Umgebung wie ein Geheimtipp gehandelt werden.

Das Klima Ende August war günstig für Pilzsammler und so machten die 27 Teilnehmer (-innen) der Pilzwanderung in den Saalhauser Bergen Ende August reiche „Beute“. Seit Jahren bietet der Verkehr- und Kneippverein Saalhausen ein oder zwei Mal in der Pilzsaison eine Wanderung unter der sachkundigen Leitung des Pilzexperten Stefan Huppertz an.

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Stefan Huppertz gibt praktische Tips

Nach einer kurzen Einführung ging es los zu einer 3-stündigen Wanderung, bewaffnet mit Körben und Textiltaschen (keinen Plastiktüten). Zum Glück wachsen die meisten Pilze am Wegesrand, so dass ein Betreten von Forstkulturen und Dickungen nicht notwendig (gesetzlich sogar verboten) ist.

Auch wenn einige der Teilnehmer zum wiederholten Mal an dieser Wanderung aus Freude an Pilzen, der Natur und dem Wandern teilnehmen, die Vielzahl der verschiedenen Pilzsorten in Sauerländer Wäldern ist immer wieder überraschend.

Mit sachkundigem Verstand half der Pilzexperte Stefan Huppertz aus Olpe immer wieder bei der Bestimmung der Sorten und vor allem beim Aussortieren der „giftigen“ und „nicht geniessbaren“ Pilzarten. Die Ausbeute an genießbaren Pilzen reichte für eine anschließende gemeinsame Mahlzeit auf „Mösers“ Ranch, wo über einem Schwenkgrill die Pilze mit Zwiebeln, Gewürzen und Speckstückchen zu einer herzhaften Mahlzeit verarbeitet wurden. Der Dank des Verkehrs-und Kneippvereins gilt der Familie Möser für die Bewirtung auf deren „Ranch“. Ein gesonderter Dank gilt den privaten Waldbesitzern für die Möglichkeit, auch in diesem Jahr wieder mit Gruppen die Wälder betreten und die Pilze sammeln zu dürfen.

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Das Ergebnis der Pilzwanderung August 2017

Unfassbar, dass all diese Pilze in den Sauerländer Wäldern sprießen:

Essbare Sorten:

Champignon, Steinpilz, Echter Pfifferling, Falscher Pfifferling, Safranschirmling, Speisetäubling, Lila Lacktrichterling, Pfefferröhrling, Violetter Ritterling, Fichtenreizker, Mehlräsling, Wiesenstäubling, Porphyrröhrling, Marone, Grüner Anistrichterling, Apfeltäubling, Ziegenlippe, Perlpilz, Anistrichterling

Nicht essbare Sorten:

Wachstäubling, Stinkmorchel, Sparriger Schüppling, Mönchskopf

Giftige Sorten:

Knollenblätterpilz, Kahler Krempling, Klebriger Hörnling, Rauköpfe

Unter Naturschutz steht:

Papageientäubling

Als Faustregel gilt beim Pilzesammeln: Pilze mit braunen Lamellen und braunem Hut nicht sammeln!

Bleibt noch zu erwähnen, dass offensichtlich alle giftigen und schwer verdaulichen Pilze aussortiert wurden. Keiner der Teilnehmer der Pilzwanderung klagte am Folgetag über Übelkeit irgendeiner Art.


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