Saalhauser Bote Nr. 47, 2/2020
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Früheste Teile der Wallburg auf dem Hohen Lehnberg sind in der Eisenzeit entstanden, im 8. bis 5. Jahrhundert vor Christus. Wer hätte das gedacht?

von Georg Pulte

Eine geografische Beschreibung des Standortes: Die Wallburg liegt auf der naturräumlichen Grenze zwischen zwei Gebieten, die sich aufgrund guter Ackerböden für eine frühe Besiedlung eigneten. Da ist zum einen das Gebiet angrenzend an die große Wallburg auf dem Wilzenberg (Schmallenberg), dem „heiligen Berg des Sauerlandes“. Beste Böden erstrecken sich von dort bis in das Hawerland hinein. Auf der anderen Seite befindet sich die Attendorn-Elsper Kalksenke mit fruchtbaren Böden, die zum großen Teil auf Kalkstein gewachsen sind. Dieses Gebiet ist im Raum Lennestadt von 5 eisenzeitlichen Wallburgen umgeben: Kahle bei Meggen, Weilenscheid bei Elspe, Hofkühl bei Kirchveischede und, etwas über den Rand der Stadt Lennestadt hinaus, Borghausen zwischen Grevenbrück und Bamenohl, Jäckelchen bei Oberveischede.

Dazwischen, in einem völlig anders strukturierten Naturraum, liegt unsere Wallburg auf dem Hohen Lehnberg, angrenzend an das Lennetal, mit aus ackerbaulicher Sicht doch recht minderwertigen Böden. Es entsteht der Eindruck, dass die Burg auf dem Hohen Lehnberg das Bindeglied auf dem Grenzgebirge zwischen der Landschaft am Wilzenberg und den Wallburgen im Raum Lennestadt war, was allerdings noch näher erforscht werden muss.

Sehr erfreulich ist das Ergebnis der Ausgrabung im Sommer 2019, das auf den folgenden Seiten beschrieben wird. Im Namen des Vereins Heimatstube Saalhausen e.V. / Saalhauser Bote möchte ich mich bei dem Forsteigentümer Holger Deitmer und dem Revierförster Matthias Gürke vom Forstamt Kurkölnisches Sauerland für das umsichtige Handeln bedanken. Durch die rechtzeitige Information an die Archäologen des Landschafts­verbandes Westfalen­-Lippe konnten dem geschützten Bodendenkmal wichtige Erkenntnisse entlockt werden.

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Abb 3: Ausgrabungsarbeiten an Grabungsschnitt 2 im Bildvordergrund sowie an Grabungsschnitt 3 im Bildhintergrund (Fotos: LWL-Archäologie für Westfalen/M. Zeiler/L. Cramer).
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Abb 4: Dokumentation eines Profils durch einen geschnittenen Wall.

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