Saalhauser Bote Nr. 49, 2/2021
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Saalhausen ist Kneipp-Kurort

von Andrea Schulte

Am 24. Oktober 2021 haben jahrzehntelange Bemühungen ein Ende gefunden: Regierungspräsident Hans-Josef Vogel übergab Alt-Bürgermeister und Bauleiter des Kurparks Alfons Heimes, Bürgermeister Tobias Puspas, dem Vorsitzenden des Verkehrs- und Kneippvereins Andreas Voss und Lennestadts Tourismuschef Clemens Lüdtke die lang ersehnte Urkunde – Saalhausen ist Kneipp-Kurort! Ab jetzt ist es also möglich, den fünf Säulen der ganzheitlichen Naturheillehre nach Sebastian Kneipp folgend, in Saalhausen ambulante Kuren abzuhalten. Doch was bedeutet das jetzt für uns und unseren Ort? Eins vorab: Nein, Saalhauser können in Saalhausen keine Kur machen. „Für eine Kur ist ein sogenannter Milieuwechsel nötig, man muss also an einen anderen Ort“, erklärt Dr. Dorothea Dietz. Ihre Zusatzausbildung zur Kurärztin war ein Stein auf dem Weg zum Prädikat. Und eine Kurklinik wird es auch nicht geben, die ärztliche Betreuung der Kurpatienten übernehmen in Zukunft Frau Dr. Dietz und ihr Praxisteam.

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Verleihung der Kneipp-Kurort-Urkunde

Gesundheitsangebote werden gebündelt

„Neben der Kurärztin sind die Infrastruktur im TalVital, die Erholungsmöglichkeiten im und rund um das Dorf und die vielen Gesundheitsakteure vor Ort die Pfeiler des Kneippkurortes Saalhausen“, zählt Vanessa Rinke, Geschäftsführerin des Verkehrs- und Kneippvereins, auf. „Das gibt es alles im Grunde schon seit Jahren, aber jetzt können wir es unter einem Dach zusammenzubringen, ausbauen und vermarkten.“ So können in Zukunft beispielsweise die wirklich zahlreichen Gesundheitsangebote zwischen Gleierbrück und Störmecke strukturiert und als Ganzes mit allen Facetten angeboten werden. Und davon profitieren die Saalhauser: „Dass wir einfach einmal alles sammeln, was es hier bereits gibt, und die Gesundheit und alles, was gut tut, mehr in den Mittelpunkt rücken“, das ist für Andreas Voss nichts, was man ausschließlich für zukünftige Kurgäste tut, sondern für alle. „Am Ende geht es eh nicht ohne die Saalhauser“.

Saalhausen kneippt

Das kann man zumindest jedem empfehlen, denn „der breite Ansatz der Gesundheitslehre nach Pfarrer Sebastian Kneipp ist mit seinen fünf Säulen ein topaktuelles Thema“, betont Frau Dr. Dietz. Das ganzheitliche Gesamtpaket sorgt für körperliches und seelisches Gleichgewicht: Es geht um Ernährung, Bewegung, Wasseranwendungen, Kräutertherapien und die Lebensordnung, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringt. Das ist vor allem ein interessantes Thema für Menschen in der Familien- und Berufsphase, die etwas für sich tun möchten. Warum also nicht die Chance nutzen und das große Angebot vor der eigenen Haustüre kennenlernen und wahrnehmen? Um es sich gut gehen zu lassen, brauchen wir in Saalhausen wirklich keinen großen Aufwand betreiben.

Fördermittel und Vermarktung

„Alles spielt in den Vital-Gedanken rein, die Voraussetzungen sind jetzt da, jetzt geht es los“, sagt Andreas Voss. Fördermittel stehen bereit, eine Investition wird die Modernisierung der Tourist-Information werden. Nun geht es an die Vermarktung. Frau Dr. Dietz kann sich vorstellen, dass die zukünftigen Kurgäste Leute sein werden, die zuvor in Saalhausen „nur“ ihren Urlaub verbracht haben: „Der Kurort ist ein Prädikat für alle, die ohnehin kommen – das Angebot ist nun da und kann genutzt werden.“ Und auf Gäste eingestellt zu sein, hat in Saalhausen nun schon eine lange Tradition. Es wird sich zeigen, an welchen Stellen und in welcher Weise sich der neue Status als Kneippkurort in Zukunft im Dorf bemerkbar machen wird. Der Saalhauser Bote hält euch jedenfalls auf dem Laufenden.

Feierwochenende im Kurpark

Am Sonntagabend der Prädikats-Verleihung endete auch die Aktion „Lennestadt leuchtet“: Viele Besucher schlenderten ab Einbruch der Dämmerung durch den phantastisch beleuchteten Kurpark und besuchten die hell angestrahlten Fachwerkhäuser rundherum. Im letzten Jahr war dabei Corona-bedingt höchstens Selbstversorgung möglich. Nach zwei Jahren ohne „Stark im Park“ traf man sich am frostigen Samstagabend endlich einmal wieder an einer Bierbude im Park.


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