Wer weiß denn so was? Erklärung zu Straßennamen in Saalhausen

Die Stadt Lennestadt wurde am 01. Juli 1969 im Rahmen der kommunalen Gebietsreform des Kreises Olpe gegründet. Die bisher selbständigen Gemeinden Elspe, Grevenbrück, Kirchveischede, Oedingen sowie aus der Gemeinde Kirchhundem Altenhundem und Saalhausen schlossen sich zusammen. Milchenbach als Ortsteil der Stadt Lennestadt kam erst später hinzu.

Im Jahr 1970 zeigt ein Protokoll aus der Zeit des Stadtdirektors Erich Krollmann, wie sich die Ratsmitglieder der Problematik der Straßennamen näherten. Ein Protokoll des Stadtrats vom 16.04.1970 zeigt: „In den in der Stadt Lennestadt zusammengeschlossenen Ortschaften befinden sich eine Anzahl von Straßen mit gleicher oder ähnlicher Bezeichnung. Nach Zuteilung einer einheitlichen (dreistelligen) Postleitzahl für die Stadt Lennestadt (594) erfordern postalische Notwendigkeiten, dass jede Straßenbezeichnung nur einmal vorkommt“.

Um in den einzelnen Ortschaften eine Doppelnutzung von Straßennamen zu vermeiden, konnten die Vertreter der Orte Namensvorschläge auch mit Hinblick auf zukünftige Wohngebiete einreichen. In Maumke fiel die Wahl auf Waldtiernamen (Hasenpfad, Dachsweg, Eichhornstraße … ), später auch die von Fischarten.

Elmar Ulrich erinnert sich daran, dass in Saalhausen die ersten Überlegungen in Richtung von Pflanzennamen gingen. Die Vorbereitungen waren bereits fortgeschritten, als der Hinweis erfolgte: Achtung: in Oedingen ist das gleiche Thema bereits in Arbeit und fast abgeschlossen.

Kurzfristig erfolgte eine Planänderung. Paul Schmidt kaufte ein Fachbuch über die Klassifizierung von Vögeln. Saalhausen wurde in verschiedene Gebiete unterteilt. So erhielten Straßen an der Lenne die Namen von „Wasservögeln“ (Reiherstraße – Entenweg...). Andere Gebiete erhielten Namen aus der Gattung der Greifvögel (Adlerstraße, Bussardstraße, Habichtstraße, Falkenstraße...) sowie der Singvögel (Zeisigstraße, Meisenstraße ….).

Wer sich heutzutage in der Vogelkunde auskennt, kann mit Leichtigkeit bei der Suche nach einer bestimmten Straße durch den Vogelnamen den Standort in Saalhausen und Gleierbrück bestimmen. Nur Straßenbezeichnungen, die in keinem anderen Teil der geplanten Lennestadt bestanden, blieben bestehen wie: In den Peilen – Im Einegge – Hanfgarten.....

In einem offiziellen Schreiben an die Stadt Lennestadt unterbreitete Paul Schmidt als Vertreter von Stadtverordneten aus Saalhausen im Stadtrat am 27.06.1970 den Vorschlag der Umbenennung von einigen Straßen. Der Vorschlag wurde größtenteils aufgenommen und umgesetzt.

Die folgende Datei mit den früheren und neueren Straßenbezeichnungen zeigt, wie sehr sich die Namen verändert haben bzw. welche Namen unverändert auch in der neuen Stadt Lennestadt übernommen wurden.

Die neueste Straße am Kreisel am Ortseingang in Saalhausen erhielt auf Vorschlag von Ortsvertretern aus Saalhausen im Jahr 2019 wiederum einen Vogelnamen: Kleiberstraße.

Ein Dank gilt der Archivarin der Stadt Lennestadt, Frau Andrea Bräutigam, bei der Suche der immerhin 50 Jahre alten Dokumente aus dem Archiv.