Siehe: http://www.kunsthaus-alte-muehle.de/
Wenn sie die Alte Mühle - das heutige Kunsthaus - betreten, befinden Sie sich an einem stadtgeschichtlich bedeutsamen Ort. Denn die sogenannte „Nieder”, besser gesagt: „Untere” Mühle ist urkundlich bereits seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar.
Zwei Mahlmühlen befanden sich Jahrhunderte lang an der Ostseite der Stadt Schmallenberg. An ihrer Entstehung sind der Erzbischof von Köln, der die Benediktinerabtei Grafschaft 1072 gründete und die Stadt Schmallenberg, die 1244 zum ersten Mal erwähnt wurde, gleichermaßen interessiert gewesen.
So entstand die obere Mühle -die Stadtmühle- und die untere Mühle – die Klostermühle.
Beide wurden von Wasser angetrieben, dass durch ein Wehr in der Lenne gestaut und den beiden Mühlen in einem Graben – den Mühlengraben – zugeleitet wurde. Als im Dezember 1961 die Stauanlage durch eine Wasserflut zerstört wurde, ist der alte Mühlengraben zugeschüttet worden.
Die Klostermühle, in der sich das Kunsthaus befindet, war in früheren Jahrhunderten nicht nur eine Mahlmühle für Getreide, sondern auch eine Ölmühle. In einem Vertrag aus dem Jahre 1323 wurde sie vom Kloster Grafschaft den Schmallenberger Bürgern jeweils für einen Zeitraum von 7 Jahren zur Pacht überlassen.
Als Gegenleistung mussten die Pächter dem Kloster Grafschaft 8 Malter Korn liefern und Öl auspressen; von den 8 Maltern Korn erhielten die Pförtner der Stadttore wiederum einen halben Malter, damit die Mönche des Benediktinerklosters Grafschaft auch nachts Einlass in die Stadt fanden: ein erster und entscheidender Hinweis darauf, dass es schon in früheren Zeiten ein bedeutendes Schmallenberger Nachtleben gegeben haben muss.
Am 15. Mai 1783 ist die Mühle, die bis dahin hauptsächlich aus Holz gebaut war, niedergebrannt. Das Gebäude selbst ist dann um 1800 – 1830 neu errichtet worden.
Genau 650 Jahre nach der urkundlichen Erwähnung der Klostermühle, im Jahr 1973, erwarb der Maler Hermann Falke die Klostermühle zur Nutzung als Wohn- und Arbeitsstätte. Er wollte sich nach seinem Studium an der Staatlichen Werkkunstschule in Kassel bei Prof. Jupp Ernst und Prof. Karl Oskar Blase und 10jähriger Tätigkeit in einem Grafikbüro in Bad Homburg in seiner Heimatstadt endlich der freien künstlerischen Arbeit widmen.
Stück um Stück wurde in der Folgezeit die alte Mühle renoviert; der Zementputz von den Außenwänden abgeschlagen, neue Zwischendecken eingezogen, mit Steinen aus der Grafschafter Klostermauer die ärgsten Bauwunden geheilt und schließlich Möbelstücke – Tische und Bänke – gezimmert.
Die Gestaltung von drei Räumen in diesem Gebäude war ihm besonders wichtig. Das Atelier, dieses mußte luftig und hell sein, denn hier wollte er arbeiten.
Das Musikzimmer, dieses sollte die innere Sammlung, die unabgelenkte Konzentration auf das gewährleisten was ihm – nächst der Malerei- schon immer das Wichtigste schien: der klassischen Musik zu lauschen – Monteverdi, Rosenmüller, Schein, Bach, seine „Brüder”, wie er sie gelegentlich nannte.
Und schließlich den Eingangsraum zur Alten Mühle: Um diesen seinen Vorstellungen gemäß zu gestalten, suchte er in der Lenne Hunderte von Fluss-Steinen, die er eimerweise in den Citroen verfrachtete und sodann eigenhändig einbaute.
Der größte Teil seiner Bilder entstand in der Mühle. Die Atmosphäre dieses Gebäudes hat ihn inspiriert und einen maßgeblichen Einfluss auf sein Schaffen gehabt.
„In allem, was ich gemacht habe, spiegelt sich meine Gedankenwelt wieder, die nichts anderes ist, als die Sehnsucht nach einer heilen Welt” Hermann Falke
Heute führt der Freundeskreis kunsthaus alte mühle e.V. die Grundidee des Malers Hermann Falke fort. In der besonderen Atmosphäre dieses Gebäudes finden statt:
Siehe http://www.kunsthaus-alte-muehle.de/geschichte.php