Der gelernte Bäcker Gregor Heimes eröffnete 1864 im ehemaligen Hause Schmidt, (In den Peilen 2) welches bis heute im Besitz der Familie Heimes ist, eine Bäckerei; das war der Ururgroßvater vom jetzigen Besitzer Gregor Heimes. Das war die erste Generation, die zweite war Franz Anton Heimes, die dritte Gregor Heimes, die vierte Antonius Heimes, und der Bäcker heute in der fünften Generation heißt wieder Gregor Heimes. Es ist die letzte Bäckerei in Saalhausen mit Backstube und Laden.
Im Jahr 1900 eröffnete Adam Hennes mit seiner Ehefrau Dina eine Bäckerei mit der Bezeichnung Brot und Feinbäckerei (Auf der Stenn 5).
Ihr Sohn Leopold übernahm 1938 schon jung die Bäckerei bedingt durch den zu frühen Tod seines Vaters. Er führte das Geschäft bis ins Jahr 1977 mit seiner Ehefrau Maria. Danach übernahm Bernward mit Leni Hennes Geschäft und Backstube. Leider musste aus gesundheitlichen Gründen die erst drei Jahre vorher umgerüstete Backstube 1993 geschlossen werden. Ein Dampfbackofen war damals durch einen modernen Ofen ersetzt worden.
Toni Trilling am 7. Oktober 1905 in Saalhausen geboren, erlernte das Bäckerhandwerk. Anfang der 20-er Jahre ging er als Geselle auf Wanderschaft (auf die Walz). Diese Wanderschaft führte ihn bis nach Rom. Als er wieder zurück in Saalhausen war, eröffnete er in seinem Elternhaus (Drosselstr. 3) eine Konditorei und Bäckerei. In der Genehmigungsurkunde vom 17. Juni 1927 ist zu lesen, dem Konditor Anton Trilling wird die Erlaubnis einer Kaffeewirtschaft erteilt. Im Jahr 1937 erbaute Toni Trilling in der WinterbergerStr. 9 ein Wohnhaus mit Backstube. Hier führte er seine Bäckerei, bis er als Soldat am 5. Mai 1940 zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Nach seiner Rückkehr 1945 hat Toni Trilling den Beruf des Konditors und Bäckers nicht mehr ausgeführt.
Übersetzung ins Hochdeutsche: Man kann sich auch im Sauerland das Leben versüßen, meine Kuchen und Brezeln sind zu genießen.
Bäckerei Erich Backmann: Erich Backmann, geb. am 14. April 1930 in Norddeutschland, war Anfang der 50-er Jahre bei der Bäckerei Heimes als Bäckergeselle beschäftigt. 1956 machte er seine Meisterprüfung und pachtete, gemeinsam mit seiner Ehefrau Lisa geb. Henneke aus Saalhausen, die Bäckerei Johannes Erwes in Maumke. Auf Wunsch der Eltern von Lisa Backmann, Paul und Theresia Henneke, bauten die Eheleute Erich und Lisa Backmann in dem Haus „Auf der Legge 9“ 1964 eine Backstube mit Verkaufsraum. Von hier lieferten sie auch ihre Backwaren nach Maumke und Trockenbrück. Eine Zeitzeugin berichtete: in der Karnevalszeit haben wir immer gern Berliner Ballen gekauft. Im Jahr 1984 erkrankte Erich Backmann, er musste seine Bäckerei schließen; er starb am 2. Juli 1985.
Dieses Bild hing im Laden von Bernward und Leni Hennes
Hier einige Geschichten mit der freundlichen Erlaubnis von „Bärbel Michels“ aus ihrem Buch
Wie sehr Brot geachtet wurde, sieht man daran, dass beim Anschneiden des Brotlaibes, nie vergessen wurde, mit dem Messer auf der Unterseite ein Kreuzzeichen zu machen. Normalerweise waren Krautbütters Brotschnitten, die mit Rübenkraut bestrichen waren, aber ohne Butter! . Manchmal gab es ein richtiges Butterbrot mit Marmelade bestrichen. Wie traurig die damalige Situation war, verdeutlicht auch die folgende Begebenheit: Ein Schüler wurde von seiner Mutter zum Brotholen geschickt. Auf dem Rückweg übermannte ihn ein solcher Hunger, dass er mit dem Finger ein Stück Brotkruste abpulte. Einmal auf den Geschmack gekommen, bohrte der Finger immer weiter, und vom Brot blieb nur ein kläglicher Rest übrig, jedenfalls zu wenig für die ganze Kinderschar. Der Hunger hatte ihn Eltern, Geschwister und alle Angst vor einer Strafe vergessen lassen. Als er schließlich schuldbewusst vor seine Mutter trat, schimpfte sie nicht wie erwartet, sondern weinte bitterlich, was den Junge so erschütterte, dass er es zu Lebzeiten nie vergaß.
Auch ein anderes Geschehen zeigt die Bedeutung des Brotes: Eine junge Kriegerwitwe, Mutter von 5 Söhnen, gab das vorletzte ihrer Kinder als Pflegekind zu ihren unverheirateten Geschwistern, die sich finanziell wesentlich besser standen. Auf dem Weg zu seinen Verwandten, brach der kleine Junge, ca drei bis vier Jahre alt, in Tränen aus und fragte seine Mutter schluchzend: „Häbbe iek dan sau vill Braut giäten dat iek wiäg mochte“ (Hab ich denn so viel Brot gegessen, dass ich weg muss).
„Krautbütters“ gab es auch nach dem zweiten Weltkrieg noch zu essen. Butter, Schmalz und Rübenkraut oder Pflaumenmus waren jahrzentelang der Brotaufstrich. Helles Brot aus gebeutelten Roggenmehl oder Weizenmehl, womöglich noch verfeinert durch Fett, Zucker. Korinthen oder Rosinen, galt bis zum 1. Weltkrieg als das Festgebäck, da die Zutaten eine seltene Kostbarkeit waren.
Bärbel Michels, Altes Forsthaus Rehsiepen.