Saalhauser Bote Nr. 15, 2/2004


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Von Amerika heimgerufen, um im Sauerland "Backes Hof" zu erben

- von F.W. Gniffke -


Vorwort

Zu diesem Artikel ist zu erwähnen, dass wir durch verschiedene Boten-Leser gebeten wurden, ihn doch im SAALHAUSER BOTEN abzudrucken. Ein Anruf kam von Paul Nagel aus Billerbeck.

Der Verfasser Friedrich Schütte und  Herr Gisbert Strotdrees, Redakteur beim Landwirtschaftlichen Wochenblatt in Münster, erteilten uns freundlicher Weise die Genehmigung zum Abdruck.

Auf Nachfrage erfuhren wir von Herrn Schütte: "Quelle für die Geschichte war in diesem Fall für mich als Autor mein inzwischen verstorbener Schwiegervater, Lehrer Paul Mönnig aus Saalhausen, Sohn des Aus- und Rückwanderers Caspar Mönnig.
In Saalhausen selbst haben wir noch eine Cousine meines Schwiegervaters: Frau Anneliese Müller, die jahrzehntelang das Fremdenverkehrsbüro geleitet hat und Ihnen die Story zumindest in Teilen bestätigen kann. Ansonsten ist sie durch mich selbst, teils vor Ort in USA, recherchiert worden. Das Porträt C.M. befindet sich in meinem Besitz."







Bauernsohn Johann Kaspar Mönnig (07.08.1860 – 22.11.1922) vom uralten “Backes Hof“ mitten in Saalhausen (heute Lennestadt, Kreis Olpe) reiste 1883 auf Einladung seines bereits 30 Jahre früher ausgewanderten Onkels Johannes Mönnig und weiterer Verwandter aus dem Lennetal nach Detroit. Der Onkel hatte von den guten Verdienstmöglichkeiten in der wachsenden Industrie am Erie-See geschrieben. Da der Vater noch rüstig war und seinem damals 23-jährigen Hoferben Kaspar die Schiffsreise nach Michigan sogar bezahlte, litt der junge Mann unterwegs keine Not.


Kaspars Onkel Johannes Mönnig hatte nach seiner Ankunft 1853 bei Detroit zunächst billig Land erworben und darauf eine große Farm gegründet. Als sein landwirtschaftlicher Betrieb durch umliegende Bebauung immer stärker in den Stadtmittelpunkt rückte, eröffnete der Onkel geschäftstüchtig einen Laden für Lebensmittel, Haushaltwaren und Bauholz.


"Gut katholisch" verheiratet mit der Tochter eines ebenfalls eingewanderten Sauerländers, engagierte sich „John Monnig“ in seiner Siedlung besonders stark beim Bau einer katholischen Kirche nebst Pfarrschule für die heranwachsenden deutschen Kinder.


Der Geschäftsbetrieb lief bald so gut, dass Johannes Mönnig seinen Sohn zur Höheren Schule schicken konnte. Dieser studierte später Jura und wurde ein angesehener Jurist in der Stadt sowie Begründer einer bis heute bekannten „Dynastie“ Mönnigscher Anwälte in Detroit und Umgebung.



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