Saalhauser Bote Nr. 15, 2/2004


Zurück Inhalt Vor

Wieder zu Haus, aber kein Hoferbe


Daheim angekommen, gingen die Zusagen des Vaters leider nicht, wie erwartet, in Erfüllung: Der bisher noch ungebundene junge Mann verliebte sich nämlich in eine "Frau mit Kind" namens Maria Bertha Hessmann aus der Nachbarschaft. Diese hatte in der Stadt als Apothekenhelferin gearbeitet. Der Sohn des Apothekers verliebte sich in die gutaussehende Mitarbeiterin seines Vaters und wollte sie heiraten. Ein Kind stellte sich ein. Das Fatale: Der Apotheker lehnte eine Heirat seines Sohnes mit der Angestellten strikt ab.

Der Sohn gehorchte und heiratete eine andere. Maria Hessmann blieb allein und musste sich und ihr Kind Hermann allein durchbringen.


Dies imponierte Caspar Mönnig sehr, und da ihm die alleinerziehende, stattliche wie lebenstüchtige junge Mutter ausgesprochen sympathisch war , machte ihr Kaspar einen

Heiratsantrag, ohne seinen Vater vorher zu fragen.


Das war nun gar nicht nach dem Plan des Bauern auf "Backes Hof". Dieser hatte für seinen Hoferben nämlich bereits eine andere Saalhauser Bauerntochter ausgesucht. Als ihm Caspar nun eröffnete, er werde Hessmanns Maria mit Kind heiraten, setzte Mönnig senior den jüngeren Bruder des Amerikafahrers als Nachfolger ein.

Caspar wurde vom Hof mit einem zweigeschossigen Wohnhaus aus Sauerländer Fachwerk im Dorf abgefunden. Hier zog er nach der Hochzeit im Oktober 1899 mit seiner damals 35-jährigen Frau nebst Sohn Hermann ein. Sein Brot verdiente er als Holzfachmann und Gatterführer in einem nahegelegenen Sägewerk an der Lenne.

Er starb am 22. November 1922, ohne Amerika noch einmal wiedergesehen zu haben. Allerdings hatte er mit seinen Erzählungen aus der "Neuen Welt" in seinem Stiefsohn Hermann offenbar früh die Neugier nach Amerika geweckt.



Zurück Inhalt Vor