Saalhauser Bote Nr. 47, 2/2020
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Freibad

von Carola Schmidt

Noch im Jahr 2019 zeigte sich der Trägerverein des Naturfreibads in Saalhausen mit Hinblick auf die Zukunft des Bads positiv gestimmt. Doch das Jahr 2020 führte mit dem allgemeinen Shut-Down von öffentlichen Betriebsstätten und Veranstaltungsorten wegen der Corona-Krise dazu, dass auch das beliebte Naturerlebnisbad in Saalhausen nicht wie gewohnt öffnen konnte. Erst am 4. Juli konnte der Probebetrieb in Angriff genommen werden.

Mit einer Reihe von Maßnahmen sicherten die Betreiber, dass alle notwendigen Einschränkungen beachtet wurden, wie z.B. eine maximale Anzahl von 300 Gästen, die sich gleichzeitig im Bereich des Freibads aufhalten durfte.

Dabei nutzten die Betreiber um Manfred Lück eine einfache, doch sehr effektive Methode: jeder Besucher erhielt gegen Zahlung von 2 Euro als Pfand einen Nummernchip. Beim Ausgang konnte der Chip dann wieder eingelöst werden und erst dann konnte ein weiterer Gast eintreten.

Die erforderlichen schriftlichen Angaben der Gäste mit Vor- und Hausnamen, Telefonnummer und Adresse sowie Eingangs- und Ausgangszeit mussten erfasst werden, um im Falle einer Erkrankung die möglichen Kontaktpersonen zeitnah benachrichtigen zu können.

Dank dieser Corona-Maßnahme haben die Vereinsmitglieder zum ersten Mal die Möglichkeit, den Einzugsbereich des Saalhauser Freibads zu dokumentieren. (natürlich wurden die Blätter nach den vorgeschriebenen 4 Wochen entsorgt).

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Das Naturerlebnisbad in Saalhausen in Corona Zeiten

Doch bleibt ein allgemeiner Überblick: Neben Einheimischen und Feriengästen kommen Gäste aus einer Reihe von Ortschaften in der Stadt Lennestadt und Schmallenberg.

Organisatorisch nicht machbar war die Nutzung der Umkleidekabinen und der warmen Duschen. Doch wen hält eine solche Einschränkung davon ab, bei prallem Sonnenschein in das kühle Nass des Freibads zu springen? Wo sich gemäß einer weiteren Einschränkung nur maximal 50 Schwimmer gleichzeitig in dem Schwimmerbecken aufhalten durften.

Enttäuschend für die Betreiber des Freibads, dass ausgerechnet in den Sommerferien in Nordrhein-Westfalen an einigen Tagen durch Regen und sinkende Temperaturen die mögliche tägliche Besucherzahl von 300 Besuchern (gleichzeitig im Freibadbereich) nicht erreicht werden konnte.

Somit erwies sich die Saison 2020 vom 04. Juli bis zum Anfang September als sehr kurz. Zu wenig Zeit und zu wenige Gäste für die Bezahlung der auf Mini Job Basis angestellten Mitarbeiter im Team „Kiosk“, „Aufsicht“, „Technik“ (inklusive Rasenmähen) und „Reinigung“.

Die besondere Problematik des Freibads liegt beim Betreiben des Kiosks. Was ist ein Freibad, wenn man sich nicht mit einem leckeren Eis oder einem eisgekühlten Getränk auf dem Rasen niederlasssen kann? Genau da liegt der Haken. Wenn das Freibad an heißen Sommertagen in den Ferien gut gefüllt ist, werden teilweise bis zu 4 Personen benötigt, um die Bestellungen an Essen und Getränken zu erfüllen. Doch an verregneten Wochenenden bleiben die Gäste weg.

In den Anfangsjahren des Freibads wurden externe Betreiber verpflichtet, die auf eigene Kosten und Verantwortung den Einkauf und Verkauf der Lebensmittel organisierten, unter Wahrung der Hygienevorschriften und Dokumentationspflicht, was die Temperaturen der Tiefkühlfächer, das Ablaufdatum von Lebensmitteln etc angeht.

Doch mit Tanja Bruchmüller endete diese Zeit der Externen. Der Trägerverein meldete selbst ein Gewerbe zum Betreiben des Kiosks an. Manfred Lück als 2. Vorsitzender des Trägervereins ist bereits im 6. Jahr für den Kiosk zuständig.

Doch „alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“. Das lässt sich auch auf das Engagement von Manfred Lück übertragen. Wenn nach der letzten Endreinigung der Räumlichkeiten und Küchengeräte im September 2020 die letzten verbleibenden Bratwürstchen mit den Helfern verspeist sind, ist für Manfred am Ende der Saison 2020 endgültig Schluss mit den vielen Einsatzstunden im Freibad. Während der Freibadsaison erledigte Manfred seine Aufgaben im Freibad im Anschluss an einen normalen 8-Stunden-Arbeitstag.

Doch wie sieht die Zukunft des Naturerlebnisbads aus?

Der 2. Vorsitzende Manfred Lück steht nicht mehr zur Wiederwahl. Der 1. Vorsitzende Sebastian Weber auch nicht.

Kommt dann das „worst case szenario“ (der ungünstigste Fall)? Ein Trägerverein ohne Vorstand? Ein Freibad ohne Kiosk oder bleibt das Freibad in der Saison 2021 bis zur Lösung des Dilemmas komplett geschlossen? Noch bleiben dem Trägerverein ein paar Monate, um den personellen Engpass in den Griff zu bekommen.

Die Bitte richtet sich an rüstige, engagierte Mitbürger, die sich einen Einsatz im Freibad in den 50 – 55 Tagen der Badesaison vorstellen können. Bitte wenden Sie sich an die genannten Personen, um die Details einer möglichen Beschäftigung zum Betreiben des Kiosks zu besprechen.

Es wäre schade, wenn im Naturerlebnisbad Saalhausen in der kommenden Badesaison 2021 die „Lichter ausgehen“. Möge Corona dann nur noch in unserer Erinnerung weiterbestehen und viele Gäste und Einheimische das Angebot des Naturerlebnisbads Saalhausen nutzen können.


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